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Die Kälte Des Feuers

Die Kälte Des Feuers

Titel: Die Kälte Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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ineinander übergingen. Sie fürchtete, daß Ironheart sie unterbrechen, ihr keine zweite Chance geben würde, alles zu erklären. »Ich möchte mit Ihnen arbeiten, Ihnen helfen, Beiträge zu Ihrer Mission leisten, oder wie auch immer Sie es nennen, ich möchte ebenfalls Menschen retten oder Ihnen dabei helfen, sie vor dem Tod zu bewahren.«
    »Sie sind nicht imstande, mir irgendeine Art von Hilfe anzubieten.«
    »Es muß doch irgend etwas geben«, beharrte Holly.
    »Sie wären nur im Weg.«
    »Hören Sie, ich bin intelligent…«
    »Na und?«
    »… Und gebildet…«
    »Ich auch.«
    »… hartnäckig, entschlossen…«
    »Ich brauche Sie nicht.«
    »… Kompetent, tüchtig …«
    »Tut mir leid.«
    »Verdammt!« entfuhr es Holly. Es klang nicht verärgert, eher enttäuscht. »Nehmen Sie mich als Sekretärin, auch wenn Sie keine benötigen. Nehmen Sie mich als Mädchen für alles, als Ihre rechte Hand. Lassen Sie mich wenigstens eine Freundin sein.«
    Ihre Bitten schienen wirkungslos an Ironheart abzuprallen. Er sah sie auch weiterhin stumm an, und ihre Unsicherheit wuchs, aber sie wich seinem Blick nicht aus. Deutlich spürte sie, daß er das Starren als ein Werkzeug der Kontrolle und Einschüchterung benutzte, und sie lehnte es ab, auf diese Weise manipuliert zu werden. Holly wollte auf keinen Fall zulassen, daß er ihre Begegnung dominierte, noch bevor sie richtig begonnen hatte.
    Schließlich sagte Jim: »Sie möchten also meine Lois Lane sein.«
    Einige Sekunden lang hatte Holly keine Ahnung, was er damit meinte. Dann erinnerte sie sich: Metropolis, der Daily Planet, Jimmy Olson, Perry White, Lois Lane, Clark Kent, Superman.
    Holly wußte, daß Ironheart versuchte, sie zu verärgern. Er griff also nur zu einem anderen Mittel, um sie zu manipulieren. Wenn sie aggressiv wurde, bekam er einen Vorwand, um sie fortzuschicken. Woraus folgte: sie mußte ruhig und freundlich bleiben, um die Tür zwischen ihnen offenzuhalten.
    Aber sie sah sich außerstande, still zu sitzen und gleichzeitig ihr Temperament im Zaum zu halten. Sie brauchte Gelegenheit, um zumindest einen Teil der zornigen Energie abzuleiten, die ihre inneren Batterien überlud. Holly schob den Stuhl zurück, stand auf und wanderte umher. »Nein, genau das möchte ich nicht sein« antwortete sie. »Ich will auf keinen Fall zu Ihrer Chronistin werden, zu Ihrer ganz persönlichen unerschrockenen Reporterin.« Sie fügte sofort eine Erklärung hinzu. »Ich möchte nicht so sehr von Ihnen schwärmen, daß mir ständig die Sinne schwinden, wenn ich Sie sehe. Ich möchte auch nicht das wohlmeinende, aber ungeschickte Mädchen sein, das ständig in Schwierigkeiten gerät und Ihre Hilfe braucht, um nicht dem bösen Lex Luthor in die Hände zu fallen. Hier geschieht etwas Erstaunliches, und ich möchte Teil davon werden. Es ist auch gefährlich, ja, aber ich will trotzdem dazugehören, weil Ihr Werk solche … Bedeutung hat. Ich möchte irgendeinen Beitrag leisten und mit meinem Leben etwas Besseres anfangen als bisher.«
    »Weltverbesserer sind meistens nur auf sich selbst konzentriert und voller unbewußter Arroganz«, kommentierte Ironheart. »Sie richten eher Schaden an.«
    »Ich bin kein Weltverbesserer. Nein, so sehe ich mich nicht. Ich habe kein Interesse daran, für meine Großzügigkeit und die Bereitschaft zur Selbstaufopferung gepriesen zu werden. Ich fühle mich nicht moralisch überlegen. Ich will mich nur nützlich machen.«
    »Die Welt ist voller Humanitätsapostel«, sagte Ironheart erbarmungslos. »Wenn ich einen Assistenten brauche - was nicht der Fall ist -, warum sollte ich mich dann ausgerechnet für Sie entscheiden?«
    Der Kerl ist unmöglich, fand Holly. Sie hätte ihn am liebsten geschlagen.
    Statt dessen ging sie weiterhin auf und ab. »Als ich gestern ins Flugzeug zurückkehrte, um den kleinen Jungen zu suchen, um Norby zu helfen … Nun, ich war verblüfft über mich selbst. Ich wußte gar nicht, daß ich zu so etwas in der Lage bin. Von Tapferkeit kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein. Die meiste Zeit über hatte ich enorme Angst. Aber ich habe den Jungen trotzdem gerettet, und nachher fühlte ich mich viel besser.«
    »Sie mögen es, von den Leuten für eine Heldin gehalten zu werden«, erwiderte Ironheart knapp.
    Holly schüttelte den Kopf. »Nein, das stimmt nicht. Abgesehen von einem Angehörigen der Rettungsmannschaften hat niemand gewußt, daß ich Norby aus der Maschine geholt habe. Die Reaktionen anderer Leute spielten

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