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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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versucht? Mein ganzes Leben habe ich versucht, ihm zu entkommen. Aber er findet mich jedes Mal. Er hat Hilde getötet, weil sie wusste, wo ich war und es ihm nicht gesagt hatte. Er ist ihr hierher gefolgt. Er hat ihr die Lippen als Warnung an mich abgeschnitten. Damit ich wieder mit ihm zusammenkomme. Er ist besessen von mir.«
    Shaggy runzelte die Stirn und überprüfte, dass die Handschellen eng genug um meine Handgelenke schlossen. »Du kennst Walter nicht so wie wir, Claire. Er hat jahrelang Menschen umgebracht. Für ihn ist es ein Spiel und er hat uns, seit wir klein waren, zu seinen Komplizen gemacht. Hilde wollte es nicht, aber sie hat ihn direkt zu uns geführt. Er tötet jeden, der Brianna ansieht. Er will Bud umbringen. Er hat an jenem Tag in den Royal Condos auf Bud geschossen, nicht auf dich. Du standest einfach nur im Weg.«
    Ich sagte: »Lasst mich die Sache regeln. Ich kann sofort Verstärkung anfordern. Wir umstellen das Haus und verhaften ihn, wenn er kommt. Bud, du ruinierst dein Leben. Du kannst deine Karriere vergessen und du wirst dafür im Gefängnis verrotten.«
    »Nein, nein …« Brianna schluchzte. »Du verstehst nicht, was er uns alles angetan hat. Aber wir können es nicht beweisen. Wir können nichts davon beweisen, was er getan hat. Er wird freikommen.«
    Shaggy sagte: »Hilde war unsere Schwester. Wir nannten sie Sissy. Deswegen wollte ich ihren Mund für die Trauerfeier in Ordnung bringen, damit sie besser aussah, weil ich wusste, Brianna würde ihr bei der Beerdigung das Herz umlegen wollen.« Seine Stimme brach, aber dann schüttelte er sich und packte mich am Arm. »Wir werden dich an einen sicheren Ort bringen, bis die Sache vorbei ist, dann kann niemand sagen, dass du etwas damit zu tun hattest. Wir werden dir nichts tun, falls du das glaubst. Das würden wir nie machen. Wir lieben dich, wir alle. Du bist uns einfach nur im letzten Augenblick in die Quere gekommen, und wir können uns von dir nicht aufhalten lassen.«
    Ich sah Bud an und hob meine gefesselten Handgelenke. Immerhin schaute er beschämt. »Wie lange hast du das schon geplant, Bud? Du scheinst ein ziemlich guter Schauspieler zu sein.«
    »Ich kannte vor heute Nacht nicht die ganze Geschichte. Wie Shag sagte, Brianna hat es mir erzählt, als ich zurückkam, um sie abzuholen. Da habe ich mich entschieden, Shaggy aus dem Gefängnis zu holen, damit er sich wie geplant mit Costin treffen kann. Ich wusste, Bri und Shaggy können ihn nicht allein ausschalten. Sie können das einfach nicht alleine, also werde ich ihnen helfen.«
    »Du unterschreibst dein eigenes Todesurteil.«
    Sie schauten alle drei schuldig, aber es reichte nicht, um sie daran zu hindern, mich aus dem Haus zu zerren, über den Hof und in die alte Scheune. Brianna und Bud blieben mit der Laterne unten stehen und sahen zu, wie Shaggy mich eine Treppe zum Heuboden hochschleppte. Unsere lang gezogenen Schatten huschten im tanzenden Licht der Laterne umher und warfen dunkle Muster auf die Wände, aber ich bekam eine grobe Übersicht der Scheune. Ich sah eine Art Kiste in einer Ecke stehen, mit einer vergitterten Tür an der Vorderseite. Ich wurde hineingesteckt. Die Tür schloss sich hinter mir und ein Vorhängeschloss klickte zu. Die Kiste war groß genug, dass ich mit gebeugten Knien sitzen konnte, aber es reichte nicht zum Stehen.
    »Okay, Claire, streck die Hände durch die Gitterstäbe und ich nehme dir die Handschellen ab. Du musst es nicht ungemütlich haben, bis wir zurückkommen. Es wird morgen früh sein. Dann holen wir dich raus.«
    Ich streckte meine Hände aus. Er nahm mir die Handschellen ab. Brianna und Bud warteten am Fuß der Treppe. Ich konnte die Laternenflammen flackern sehen, und ich konnte Brianna weinen und zu mir sprechen hören.
    »Claire, bitte hör mir zu, bitte vergib uns dafür. Ich habe Bud heute Nacht in diese Sache hineingezogen, als ich ihm die Wahrheit erzählt habe, aber ich will nicht, dass ihm etwas zustößt. Ich habe es ihm nur gesagt, weil Walter ihn umbringen will. Er musste das wissen, damit er vorsichtig ist. Ich habe gesagt, ich würde wieder mit Walter gehen, damit er Bud in Ruhe ließe, aber Bud hat mich nicht gelassen. Und ich will nicht wieder bei Walter sein. Ich will nicht. Lieber sitze ich für den Mord an ihm im Gefängnis, als mit ihm zu leben und die schrecklichen Dinge zu tun, die er immer von mir verlangt.«
    Ich spürte eine entsetzliche, unwillkommene Welle der Resignation in mir. »Ihr kommt damit

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