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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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sehen. Es sei denn, sie waren als übergewichtige Tischler und alle möglichen Handwerker in Jeans-Overalls und mit John-Deere-Käppis verkleidet. Sie waren wahrscheinlich immer noch alle bei Mr Race und stritten sich mit Corkie um ihre Termine. Die zickige Tusse brauchte etwa fünfzehn Minuten, um mit Kopien ihrer Listen zu mir zurückzukehren. Ich bedankte mich höflich. Sie stolzierte davon, vermutlich, um zu überprüfen, wie gut man in ihren hohen Hacken auf dem roten Teppich umhergehen konnte.
    Ich setzte mich auf einen Stuhl in der hintersten Reihe und ging die Namen durch, wobei mir schon klar wurde, dass es eine Menge Zeit kosten würde, all die Leute zu überprüfen, die man nun einmal brauchte, um eine solche Show zu schmeißen. Bud und ich müssten vielleicht die Hilfe einiger Kollegen von der Wache in Anspruch nehmen. Sie würden sicher nichts dagegen haben, die meisten von ihnen waren Männer. Das flop-flop eines sich nähernden Hubschraubers ließ mein Herz plötzlich etwa im Tempo der Rotorblätter schlagen. Es war mir peinlich, wie sehr ich mich darauf freute, dass Black zurückkam, und ich traute mich daher nicht einmal, durch die großen Panoramafenster zur Seeseite hin zu schauen, als sein Hubschrauber in seiner ganzen schwarz-braunen Pracht vorbeihuschte. Na gut, ich warf einen ganz kurzen Seitenblick hinaus, aber der Hubschrauber war zu weit weg, als dass ich sehen konnte, ob Nick am Steuer saß. Es war mir doppelt peinlich, wie sehr ich ihn vermisst hatte, also zwang ich mich, still zu sitzen. Ich würde ihm Zeit geben, auszusteigen und nach oben in sein Penthousebüro/Appartement/Utopia zu gehen. Es würde sich garantiert lohnen, ihn nach einer längeren Trennung wiederzusehen. Selbst wenn ich sehr schlechte Nachrichten überbrachte.
    Ich brauchte sowieso eine Weile, um durch das riesige, verschlungene Resort zu marschieren, aber ich hatte eine Schlüsselkarte zu seinem ultraprivaten eigenen Fahrstuhl. So wichtig bin ich. Ich und der Zimmerservice. Das war’s dann auch schon mit den Schlüsselkarten zum Chef-Penthouse. Und er würde mich hier nicht erwarten. Endlich konnte ich ihn einmal überraschen. Er überraschte mich echt oft genug, nicht dass ich mich beschweren wollte. Normalerweise waren es echt supergute Überraschungen.
    Der Fahrstuhl beförderte mich mit einem leisen Flüstern und Zischen nach oben und öffnete sich lautlos zu einem edel ausgestatteten Flur, von dem aus man durch ein weiteres Panoramafenster wieder den glitzernden See sehen konnte, ein Ausblick zum Sterben schön. Wenn Black nach Hause kam, marschierte er normalerweise direkt in den Büroflügel, also ging ich in dieselbe Richtung. Man kann sich vorstellen, wie überrascht ich war, als ich eine große, schwarzhaarige Frau vor der Tür seines Gästezimmers stehen sah, das Gucci-Gepäck wie Bewunderer um sie herum verstreut. Sie wandte sich zu mir um, und mir war augenblicklich klar, dass dies keine Mitarbeiterin war, die nur das Gepäck des Gurus ablieferte.
    »Oh, hallo«, sagte sie.
    Oh, hallo? Und da erkannte ich sie. Sie sah genauso aus wie auf all den Magazin-Titelseiten, bloß zehnmal besser. Bud hatte sie mal in New York getroffen. Er hatte mir erzählt, dass sie in Person unglaublich toll wäre, mit makelloser Haut und seidenschwarzem Haar, aber jetzt erst glaubte ich ihm. O ja, es war die sagenumwobene Jude, jawohl. Blacks berühmte Supermodel-Exfrau, eine Venus von Milo, die mit beiden Armen gesegnet war, und so, wie sie mich anschaute, hatte er mich ihr gegenüber nicht erwähnt.
    »Habe ich vergessen, Ihnen Trinkgeld zu geben?«
    Oh, Mann, das tat weh. Aber ich lächelte, und sogar richtig freundlich, nicht bloß eine Grimasse.
    »Kein Bedarf. Polizisten dürfen keine Trinkgelder nehmen.«
    Erkenntnis flammte in den großen, präzise mit Wimperntusche verschönten, mandelförmigen grünen Augen auf. »Meine Güte. Sie sind Claire Morgan, oder? Jetzt erkenne ich Sie von den Zeitungsfotos. Nicky hat mir nicht gesagt, dass Sie hier sein würden.«
    Nein, ich vermute, er hatte überhaupt ganz vergessen, mich zu erwähnen. Und Nicky, ja? Okay, Claire, sei so erwachsen, wie du es immer sein wolltest. Sie ist wahrscheinlich richtig nett, sonst hätte Black sie nicht geheiratet. Und sich nicht von ihr scheiden lassen.
    »Genau genommen war ich in offizieller Funktion im Hotel und habe den Hubschrauber gehört.« Ich benutzte das Wort offiziell im Moment wirklich viel. Das bemerkte selbst ich.
    »Das ist

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