Die Kandidaten
Knie. »Ich
will ein paar Worte sagen.«
»Muss das sein?«, scherzte Jimmy und goss sich ein zweites
Glas Wein ein. »Ich habe für den Rest meines Lebens genug
Reden von dir gehört.«
»Ich fasse mich kurz, versprochen.« Fletcher stand auf. »Alle,
denen ich danken möchte, sitzen an diesem Tisch. Ich fange mit
Harry und Martha an. Wenn ich an meinem ersten Schultag
nicht neben ihrem furchtbaren, kleinen Balg gesessen hätte,
hätte ich niemals Annie getroffen, und auch Martha und Harry
nicht, die mein Leben verändert haben. Obwohl natürlich meine
Mutter die Schuld trägt, denn sie bestand damals darauf, dass
ich Hotchkiss besuche und nicht Taft. Mein Leben wäre völlig
anders verlaufen, wenn sich mein Vater seinerzeit hätte
durchsetzen können.« Er lächelte seine Mutter an.
»Darum danke ich dir.« Er setzte sich, als Mario mit einer
weiteren Flasche Wein an den Tisch trat.
»Ich kann mich nicht erinnern, das bestellt zu haben«, sagte
Harry.
»Das haben Sie auch nicht«, erwiderte Mario. »Es ist eine
Aufmerksamkeit von dem Herrn, der am anderen Ende des
Lokals sitzt.«
»Wie nett von ihm«, meinte Fletcher. »Hat er seinen Namen
genannt?«
»Nein. Er sagte nur, dass es ihm Leid tut, Sie während der
Wahl nicht stärker unterstützt zu haben, aber er hatte mit einem
Übernahmegeschäft zu tun. Er ist einer unserer Stammkunden«,
fügte Mario hinzu. »Ich glaube, er hat mit der Russell Bank zu
tun.«
Fletcher sah zur anderen Seite des Restaurants hinüber und
nickte, als Nat Cartwright seine Hand hob. Er hatte das Gefühl,
den Mann schon irgendwo einmal gesehen zu haben.
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»WIE HAT SIE ES NUR FERTIG GEBRACHT?«, fragte Tom
mit aschfahlem Gesicht.
»Sie hat ihr Opfer klug gewählt und, um fair zu sein, sie hat
gewissenhaft auf jedes noch so kleine Detail geachtet.«
»Aber das erklärt nicht …«
»Woher sie wusste, dass wir mit dem Transfer des Geldes
einverstanden sein würden? Das war die leichteste Übung«,
meinte Nat.
»Sobald alle anderen Teile des Puzzles an Ort und Stelle
lagen, musste Julia nur noch Ray anrufen und ihn anweisen, die
Einlagen auf ihrem Konto auf eine andere Bank zu
transferieren.«
»Aber die Russell Bank schließt um 17 Uhr und ein Großteil
der Belegschaft ist lange vor 18 Uhr weg, besonders an einem
Wochenende.«
»In Hartford.«
»Das verstehe ich nicht«, erwiderte Tom.
»Sie hat unseren Hauptkassierer angewiesen, die gesamte
Summe an eine Bank in San Francisco zu überweisen, wo es erst
14 Uhr war.«
»Aber ich habe sie nur ein paar Minuten allein gelassen.«
»Lange genug, damit sie ihren Anwalt anrufen konnte.«
»Und warum hat Ray keinen Kontakt zu mir aufgenommen?«
»Er hat es versucht, aber du warst nicht in deinem Büro. Und
vergiss nicht, als ich dich aus Los Angeles anrief, war es dort 15
Uhr 30, in Hartford jedoch schon 18 Uhr 30 und die Bank hatte
bereits geschlossen.«
»Wenn du nur nicht im Urlaub gewesen wärst.«
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»Ich wette, auch diesen Punkt hat sie bei ihren Planungen
berücksichtigt«, meinte Nat.
»Wie denn?«
»Ein Anruf bei meiner Sekretärin mit der Bitte um einen
Termin in dieser Woche hätte genügt. Schon hätte sie erfahren,
dass ich in Los Angeles sein würde. Und zweifellos hast du ihr
das bestätigt, nachdem du sie getroffen hast.«
Tom zögerte. »Stimmt, das habe ich. Aber das erklärt nicht,
warum Ray sich nicht geweigert hat, den Transfer
durchzuführen.«
»Weil du die ganze Summe auf ihr Konto überwiesen hast. In
einem solchen Fall ist das Gesetz eindeutig: Wenn sie um einen
Transfer nachsucht, haben wir keine andere Wahl, als ihrer Bitte
nachzukommen. Das hat ihr Anwalt auch erklärt, als er Ray um
16 Uhr 50 anrief. Da warst du schon auf dem Heimweg.«
»Aber sie hatte bereits einen Scheck unterzeichnet und ihn Mr
Cooke überreicht.«
»Stimmt. Und wenn du zur Bank zurückgekehrt wärest und
unserem Hauptkassierer von diesem Scheck erzählt hättest, hätte
er seine Entscheidung zweifelsohne bis Montag aufgeschoben.«
»Woher konnte sie so sicher sein, dass ich das zusätzliche
Geld auf ihr Konto überweisen würde?«
»Das konnte sie nicht, darum hat sie ein Konto bei uns eröffnet
und 500000 Dollar eingezahlt. Sie vermutete, dass wir daraufhin
glauben würden, sie hätte genügend Mittel, um den Kauf von
Cedar Wood zu finanzieren.«
»Aber du hast mir doch erzählt, dass du ihre Firma überprüft
hast?«
»Das habe ich auch.
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