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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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»Aber über diese Dinge redet man besser bei Tageslicht. Ihr müsst jetzt schlafen gehen und ich will nicht, dass ihr schlecht träumt.«
    »Glaubst du vielleicht, ich kann schlafen?«
    »Miau.« Muffin streckte sich in Sadies Armen und gähnte ausgiebig.
    Amos klatschte in die Hände. »Cheops!«
    War Cheops nicht ein Pharao gewesen? Stattdessen kam ein kleiner Kerl von ungefähr einem Meter die Treppe heruntergeklettert. Er hatte goldenes Fell und trug ein lila Shirt. Ich brauchte einen Moment, bis ich kapierte, dass es ein Pavian in einem L.A.-Lakers-Trikot war.
    Der Pavian schlug einen Salto und landete vor uns. Er fletschte die Zähne und gab einen Laut von sich, der eine Mischung aus Brüllen und Rülpsen war. Sein Atem roch nach Nachos.
    Ich sagte: »Ich bin auch Lakers-Fan!« Es war das Einzige, was mir einfiel.
    Der Pavian schlug sich mit beiden Händen auf den Kopf und ließ noch einen Rülpser ab.
    »Aha, Cheops mag dich«, stellte Amos fest. »Ihr werdet prima miteinander auskommen.«
    »Klar«, murmelte Sadie benommen. »Du hast also einen Affenbutler. Warum auch nicht?«
    Muffin schnurrte in Sadies Armen, als wäre ihr der Pavian völlig egal.
    »Agh!«, grunzte Cheops mich an.
    Amos kicherte. »Er fordert dich heraus, Carter. Er will, äh, sehen, wie du spielst.«
    Ich trat von einem Fuß auf den anderen. »Ähm, ja. Sicher. Morgen vielleicht. Aber wieso kannst du verstehen –?«
    »Carter, ich fürchte, du musst dich an viele Dinge gewöhnen«, stellte Amos fest. »Aber wenn du überleben und deinen Vater retten willst, musst du dich jetzt ausruhen.«
    »Entschuldigung«, mischte sich Sadie ein. »Hast du gerade gesagt, ›wenn du überleben und deinen Vater retten willst‹? Kannst du das mal näher erklären?«
    »Morgen«, wiegelte Amos ab. »Die Einführung machen wir gleich morgen früh. Cheops, zeig ihnen bitte ihre Zimmer.«
    »Agh-aah!«, grunzte der Pavian. Er drehte sich um und watschelte die Treppe hinauf. Leider bedeckte sein Lakers-Trikot nicht komplett sein vielfarbiges Hinterteil.
    Wir wollten schon hinterherlaufen, da meinte Amos: »Carter, die Arbeitstasche, bitte. Am besten, ich schließe sie in der Bibliothek ein.«
    Ich zögerte. Fast hätte ich vergessen, dass die Tasche über meiner Schulter hing, dabei war sie das Einzige, was mir von meinem Vater geblieben war. Ich hatte nicht mal unser Gepäck, denn das war immer noch im British Museum eingeschlossen. Ehrlich gesagt, hatte es mich überrascht, dass mir die Polizei die Arbeitstasche nicht auch weggenommen hatte, sie schien jedoch keinem von ihnen aufgefallen zu sein.
    »Du bekommst sie zurück«, versprach Amos. »Wenn die Zeit reif ist.«
    Er sagte es zwar nett, aber etwas in seinem Blick gab mir zu verstehen, dass ich eigentlich keine Wahl hatte.
    Ich übergab ihm die Tasche. Amos nahm sie so vorsichtig entgegen, als wäre Sprengstoff darin.
    »Wir sehen uns morgen früh.« Er drehte sich um und ging auf die mit Ketten verschlossenen Türen zu.
    Sie klinkten sich von selbst auf und öffneten sich gerade so weit, dass Amos hindurchschlüpfen konnte, ohne dass wir sahen, was sich dahinter befand. Dann wickelten sich die Ketten wieder fest um die Klinken.
    Ich sah zu Sadie, weil ich unsicher war, was wir tun sollten. Da es keine besonders lustige Vorstellung war, allein mit der unheimlichen Statue von Thot im Großen Saal zu bleiben, liefen wir hinter Cheops die Treppe hinauf.
    Sadie und ich bekamen nebeneinanderliegende Zimmer im dritten Stock und ich muss zugeben, dass sie schicker waren als sämtliche Zimmer, in denen ich je zuvor gewohnt hatte.
    Ich hatte meine eigene kleine Küche mit einem Riesenvorrat an all meinem Lieblingszeugs – Gingerale [Nein, Sadie. Das trinken nicht nur alte Leute! Klappe!], Twix und Skittles. Ich konnte es nicht fassen. Woher wusste Amos das? Der Fernseher, der Computer und die Stereoanlage waren auf dem neuesten Stand. Im Bad standen die Zahncreme, das Deo und was ich sonst noch so benutzte. Das riesige Bett war auch der Hammer, obwohl das Kissen etwas seltsam war. Statt eines Stoffkissens gab es eine Nackenstütze aus Elfenbein, wie ich sie in ägyptischen Grabstätten gesehen hatte. Sie war mit Löwen und (logisch) noch mehr Hieroglyphen verziert.
    Das Zimmer hatte sogar eine Terrasse mit Blick auf den Hafen von New York und in der Ferne konnte man Manhattan und die Freiheitsstatue erkennen. Allerdings waren die Glasschiebetüren irgendwie verriegelt. Es war das erste Anzeichen dafür,

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