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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Flanellpyjamas. Einer hatte statt eines Kopfes eine Kettensäge. Ein anderer eine Guillotine. Einem dritten wuchs ein Fuß zwischen den Schultern.
    Noch furchterregender als die Dämonen waren die geflügelten Schlangen. Jaja, ich weiß, was ihr denkt: Nicht schon wieder Schlangen! Glaubt mir, nach dem Biss des Tjesu Heru in Sankt Petersburg war ich auch nicht gerade begeistert. Diese hier hatten keine drei Köpfe und sie waren nicht größer als normale Schlangen, doch schon ihr Anblick verursachte mir Gänsehaut. Stellt euch eine Kobra mit Adlerschwingen vor. Und jetzt stellt euch vor, sie würde durch die Luft zischen und lange Feuerstrahlen ausstoßen wie ein Flammenwerfer. Ein halbes Dutzend dieser Monster kreiste über dem Sturmtrupp, schoss im Sturzflug in die Gruppe hinein, stieg wieder auf und spuckte dabei Feuer. Es grenzte an ein Wunder, dass keiner der Magier abgefackelt wurde.
    Als die Gruppe näher kam, rappelte sich Desjardins auf. Die Magier und Dämonen knieten vor ihm nieder. Als eine der geflügelten Schlangen vor den Obersten Vorlesepriester flog, schnappte Desjardins sie mit überraschender Geschwindigkeit aus der Luft. Die Schlange wand sich in seiner Hand, unternahm jedoch keinen Versuch, ihn zu beißen.
    »Ein Uräus ?«, fragte Desjardins. »Das ist gefährlich, Wladimir. Sie sind Res Geschöpfe.«
    Menschikow senkte den Kopf. »Sie dienten einst dem Tempel des Amun-Re, Oberster Vorlesepriester, aber macht Euch keine Sorgen. Dank meiner Herkunft habe ich sie im Griff. Ich fand es passend, Geschöpfe des Sonnengottes einzusetzen, um die zu vernichten, die ihn aufwecken wollen.«
    Desjardins ließ die Schlange los, die Feuer spuckend davonflatterte.
    »Und die Dämonen?«, erkundigte sich Desjardins. »Seit wann verwenden wir Geschöpfe des Chaos?«
    »Ich habe sie bestens unter Kontrolle, Herr.« Menschikows Stimme klang angespannt, als hätte er die ewigen Nachfragen seines Chefs allmählich satt. »Diese Magier kennen die entsprechenden Bindezauber. Ich habe jeden einzeln aus Nomoi auf der ganzen Welt ausgewählt. Sie sind äußerst kompetent.«
    Der Oberste Vorlesepriester nahm einen Asiaten in blauem Gewand ins Visier. »Kwai, hab ich Recht?«
    Der Mann nickte.
    »Wenn ich mich recht entsinne«, sagte Desjardins, »wurdest du in den Dreihundertsten Nomos in Nordkorea verbannt, weil du einen anderen Magier ermordet hast. Und du, Sarah Jacobi« – er deutete auf eine weiß gewandete Frau mit schwarzer Punkfrisur –, »wurdest in die Antarktis geschickt, weil du einen Tsunami im Indischen Ozean ausgelöst hast.«
    Menschikow räusperte sich. »Mein Gebieter, viele dieser Magier hatten in der Vergangenheit Probleme, aber –«
    »Sie sind ruchlose Mörder und Diebe«, stellte Desjardins fest. »Die schlimmsten Mitglieder des Lebenshauses.«
    »Aber sie möchten unbedingt ihre Ergebenheit unter Beweis stellen«, versicherte Menschikow. »Sie tun es mit Vergnügen!«
    Er grinste seine Schergen an, als wolle er sie ermuntern, glücklich auszusehen. Keiner von ihnen folgte seinem Beispiel.
    »Außerdem, Herr«, beeilte sich Menschikow hinzuzufügen, »wenn wir das Brooklyn House zerstören wollen, müssen wir ruchlos sein. Es dient dem Wohle Maats.«
    Desjardins runzelte die Stirn. »Und du, Wladimir? Wirst du sie anführen?«
    »Nein, mein Gebieter. Ich habe vollstes Vertrauen, dass diese, ähm, exzellente Truppe allein mit den Bewohnern des Brooklyn House fertigwird. Sie werden bei Sonnenuntergang angreifen. Was mich angeht, ich werde den Kanes in die Duat folgen und sie mir persönlich vorknöpfen. Ihr, Herr, solltet hierbleiben und Euch ausruhen. Ich werde Euch eine Wahrsageschale in Eure Gemächer bringen lassen, damit Ihr unsere Fortschritte beobachten könnt.«
    »Hierbleiben?«, wiederholte Desjardins bitter. »Und beobachten.«
    Menschikow verbeugte sich. »Wir werden das Lebenshaus retten. Das schwöre ich. Die Kanes werden vernichtet werden, die Götter wieder ins Exil geschickt. Maat wird wiederhergestellt.«
    Ich hoffte, dass Desjardins wieder zur Vernunft käme und den Angriff abblasen würde. Stattdessen ließ er die Schultern hängen. Er drehte Menschikow den Rücken zu und starrte auf den verlassenen Thron des Pharaos.
    »Geh«, sagte er müde. »Schaff mir diese Kreaturen aus den Augen.«
    Menschikow lächelte. »Mein Gebieter.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte mit seiner Privatarmee im Schlepptau den Gang der Zeitalter hinunter.
    Sobald sie verschwunden

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