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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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seinen Klauen auf das Buffet, wo Bastet mit gezückten Messern Dämonen zu Staub zerschnippelte und Magier in den Swimmingpool kickte, in dem unser Albinokrokodil, Philipp von Makedonien, sich nur allzu gern mit ihnen beschäftigte.
    »Sadie!«, rief sie erleichtert. [Tja, Carter, sie rief meinen Namen und nicht deinen, aber mich kennt sie ja auch länger.] Obwohl sie richtig Spaß zu haben schien, lag etwas Dringliches in ihrer Stimme. »Sie haben die Ostwand durchbrochen. Geht ins Haus!«
    Als wir durch die Tür rannten, wichen wir einem verirrten Wombat aus, der über uns hinwegflog – bei irgendjemandem schien ein Zauber schiefgelaufen zu sein –, und betraten das totale Chaos.
    »Heiliger Horus«, sagte Carter.
    In der Tat war Horus so ziemlich der Einzige, der im Großen Saal nicht kämpfte. Cheops, unser furchtloser Pavian, ritt auf einem alten Magier, den er mit dessen Zauberstab würgte und gegen die Wände des Raumes steuerte, während der Magier schon blau anlief. Auf einen anderen Magier hatte Felix eine Truppe Pinguine losgelassen. Der Ärmste kauerte in einem Zustand von posttraumatischem Stress in einem magischen Kreis und kreischte: »Nicht wieder Antarktis! Alles, bloß das nicht!« Alyssa rief die Macht von Geb an, um das riesige Loch zu stopfen, das unser Feind in die gegenüberliegende Wand geschossen hatte. Julian hatte zum ersten Mal einen Kampfavatar herbeigerufen und schlitzte mit seinem leuchtenden Schwert Dämonen auf. Selbst der Bücherwurm Clio sauste durch den Raum. Sie zog Schriftrollen aus ihrem Beutel und las zusammenhanglose Worte der Macht wie: »Blind!«, »Waagrecht!« und »Gashaltig!« (was übrigens Wunder wirkte, um viele Feinde auszuschalten). Wohin ich auch sah, unsere Initianden hatten alles im Griff. Sie kämpften, als hätten sie die ganze Nacht auf die Chance gewartet loszuschlagen, und vermutlich war das ja auch der Fall.
    Und da war auch Jaz – Jaz! Sie war auf den Beinen und sah ziemlich gesund aus! – und schubste einen feindlichen Uschebtigeradewegs in den Kamin, wo er in tausend Stücke zerbrach.
    Mich überkam ein überwältigendes Gefühl von Stolz und auch ein bisschen Erstaunen. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht, ob unsere jungen Auszubildenden den Angriff überleben würden, und hier standen sie und nahmen es problemlos mit viel erfahreneren Magiern auf.
    Am beeindruckendsten war allerdings Amos. Ich hatte ihn früher schon zaubern sehen, aber noch nie so. Er stand am Fuß der Thot-Statue, wirbelte seinen Zauberstab durch die Luft und rief Donner und Blitz herbei, ließ gegnerische Magier explodieren oder schleuderte sie in kleinen Sturmwolken davon. Eine weibliche Magierin, aus deren Zauberstab rote Flammen loderten, stürzte sich auf ihn, doch Amos klopfte bloß auf den Boden. Daraufhin zerfielen die Marmorfliesen unter ihren Füßen und die Frau versank bis zum Hals im Staub.
    Carter und ich sahen einander grinsend an und stürzten uns ins Getümmel.
    Es war eine vernichtende Niederlage. Bald waren von den Dämonen nur noch Sandhäufchen übrig und die gegnerischen Magier stoben in Panik auseinander. Sie hatten zweifellos erwartet, gegen eine Truppe ahnungsloser Kinder zu kämpfen. Mit der vollen Kane-Behandlung hatten sie offenbar nicht gerechnet.
    Einer der Frauen gelang es, in der gegenüberliegenden Wand ein Portal zu öffnen.
    Halt sie auf , sprach Isis’ Stimme in meinem Kopf, was nach so langem Schweigen ein ziemlicher Schock war. Sie müssen die Wahrheit hören .
    Ich weiß nicht, wie ich auf die Idee kam, aber als ich die Arme hob, saßen plötzlich links und rechts an meinem Körper schimmernde Regenbogenschwingen – die Schwingen von Isis.
    Ich bewegte die Arme. Ein Windstoß und vielfarbiges Licht schleuderten unsere Feinde zu Boden, unseren Freunden hingegen passierte überhaupt nichts.
    »Hört zu!«, bellte ich.
    Alle verstummten. Ich habe normalerweise schon einen ziemlichen Kommandoton am Leib, jetzt schien er allerdings noch mal ums Zehnfache erhöht. Vielleicht sorgten auch die Schwingen für Aufmerksamkeit.
    »Wir sind nicht eure Feinde!«, erklärte ich. »Es ist mir egal, ob ihr uns mögt, aber die Welt hat sich geändert. Ihr sollt erfahren, was passiert ist.«
    Meine magischen Schwingen verblassten, als ich den versammelten Magiern von unserem Trip durch die Duat erzählte, von Res Wiedergeburt, Menschikows Verrat, dem Aufstieg Apophis’ aus seinem Kerker und dem Opfer, das Desjardins gebracht hatte, um die Schlange in

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