Die Karriere-Bibel
meinen, dass ich eigene
Ideen entwickle und mich dafür starkmache – ja, dann bin ich nicht teamfähig.« Vorteile: Sie beleidigen niemanden, gewinnen
Zeit, und Ihr Widersacher muss sich nun seinerseits erklären.
Für Attacken, die an Ihrer Kompetenz rütteln (»Wieso ist das noch nicht fertig?«, »Sie müssen noch viel lernen!«), haben Sie
zwei Alternativen: Stimmen Sie zu! »Deswegen bin ich ja hier – um von Ihnen zu lernen!« Falls Sie es mit einem eitlen Besserwisser
zu tun haben, muss der jetzt konkret werden oder sein Vorstoß verpufft. Methode zwei: Übertreiben Sie maßlos! Stellen Sie
dem Vorwurf ein noch schlimmeres Szenario gegenüber: »Klar bin ich noch nicht fertig. Oder soll ich einen Schnellschuss abliefern?«
Eine weitere Strategie ist, die Verbalattacke kategorisch zurückzuweisen: »Das ist Ihre Version. Tatsache aber ist, dass …«
Die Masche ist zwar nicht besonders originell, dafür zwingt sie das Gespräch zurück auf die Sachebene.
Wem nicht sofort eine schneidige Antwort einfällt, der kann eine Rückfrage stellen. Auf Pauschalvorwürfe à la »Sie haben ja
keine Ahnung!« antworten Sie: »Wie sähe ein Vorschlag von jemandem aus, der Ahnung hat?« Damit überwinden Sie die ersten Schrecksekunden.
Die Technik hat aber zwei Nachteile: Sie wiederholt den Vorwurf und verstärkt ihn so. Zweitens: Falls der Provokateur einen
besseren Vorschlag macht, stehen Sie noch dümmer da. Die Methode sollten Sie daher nur anwenden, wenn Sie sicher sind, es
mit einem Blender zu tun zu haben.
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|268| 7. August
Mut zur Muße – Warum im Urlaub so wenige entspannen
Es gibt Menschen, für die bedeuten Urlaub, Erholung und Familie nur eines: Stress. Die plötzliche Entspannung, die Stille
des Landhauses in der Toskana, der freiwillige Machtverlust auf Zeit, überhaupt die viele freie ungeregelte Zeit halten sie
vor lauter Überarbeitung kaum aus und wissen nicht, wohin mit sich und ihrer Energie. Also bleiben sie auch während der Ferien
erreichbar, BlackBerry, Handy und Internet sei Dank. Den heißen Draht ins Büro rechtfertigen sie damit, sich so »Schocks bei
der Rückkehr« zu ersparen. Andere gefallen sich in der Rolle des unersetzlichen Vollblutmanagers. Dabei ist genau das eher
ein Zeichen für organisatorische Defizite und fehlende Delegationsfähigkeit. Mediziner warnen davor, den Job als Gepäck mit
auf die Veranda oder an den Strand zu nehmen: Übertriebene Aktivität verhindert physische wie geistige Erholung! Wer so handelt,
hetzt lediglich von einem Stress zum nächsten.
Im Urlaub geht es nicht darum, von 150 auf null runterzuschalten und seinen geschundenen Körper binnen zwei Wochen auf Vordermann
zu bringen. Das ist genauso aussichtslos wie die Parkplatzsuche in Köln. Wer vor der Ruhepause noch das letzte Quäntchen Energie
aus sich herauspresst, um dann schlaff und ausgebrannt in die Sonnenliege zu gleiten, begibt sich mitunter in Lebensgefahr:
Die meisten Herzinfarkte finden von Sonntag auf Montag statt, die meisten Erkrankungen am Wochenende und im Urlaub! Deutlich
besser beraten ist, wer einige Tage einplant, um körperlich und geistig allmählich abzukühlen. In der Arbeitsmedizin gilt
ein Zeitraum von zwei, besser drei Wochen am Stück als ideal: Die erste Woche braucht der Körper, um sanft runterzuschalten,
in der zweiten gewöhnt er sich daran, erst in der dritten tritt die Tiefenentspannung ein. Manche sind die Ruhe auch einfach
nicht mehr gewohnt. Deshalb sollten Erholungsinseln schon in den Alltag integriert werden – durch regelmäßige Pausen, morgendliche
Meditation oder leichte Ausdauersportarten.
Hauptsache, Sie trainieren abzuschalten. Nur nicht dauerhaft! Eine minimale Grauzellenbelastung muss selbst im Urlaub bleiben,
betonen Hirnforscher: Schon 14 Tage tumbes Relaxen reduzieren die Hirnleistungskraft um 20 Prozent.
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|269| 8. August
Ex und hopp – Wie Sie garantiert scheitern
Wäre Ziellosigkeit ein Kleidungsstück – sie wäre eine weiße Tennissocke. So wie die bleiche Fußbekleidung die weibliche Libido
zerstört, wirkt das Fehlen von Zielen auf die Wertschätzung von Vorgesetzten und Personalern. Es ist ein Karrierekiller. Und
nicht der einzige. Es gibt inzwischen zahlreiche Umfragen unter Personalberatern und Führungskräften, welche Eigenschaften
und Verhaltensweisen den beruflichen Aufstieg verbauen. Teamunfähigkeit, Entwicklungsstillstand oder interne Spielregeln zu
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