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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Jobs, gute Beziehungen halten einen auch über Trends auf dem Laufenden.

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    30. August
Zweiter! – Der First-Mover-Advantage ist heimtückisch
    Endlich Erster! Wen der ewige Wettstreit mit Wettbewerbern und interne Konkurrenzkampf unter Kollegen über Jahre prägt, der
     denkt irgendwann so. Das Ziel ist die Nummer 1, denn die steht an der Spitze, und oben sein heißt super sein, heißt Gewinner
     sein. Allein dort bekommt man einzigartige Informationen aus erster Hand, genießt den
First-Mover-Advantage
– den Vorteil des Zuerstgekommenen, der wie ein Monopolist den Rahm abschöpfen darf.
    Das ist sicher einiges Wahres dran. Gerade Ehrgeiz, Wettbewerb und die damit verbundenen atmosphärischen Störungen führen
     zu Fortschritt. Der ewige Wandel und Wunsch sich zu verbessern, sind ein evolutionäres Konzept, genauso wie Anpassungsfähigkeit
die
Voraussetzung für den Erfolg ist, weil dazu nicht nur das Streben, |294| sondern auch das Scheitern gehört. Oder wie das deutsche Popduo 2raumwohnung (wenn auch mit ironischem Augenzwinkern) singt:
     »Wer sich länger oben hält, weiß, wie und wo man runterfällt, denn andere fallen sehen macht schlau.«
    Der Irrtum ist ein wesentlicher Faktor der Evolution, die gerade durch fehlgeleitete Mutationen Innovationen schafft. Oft
     ist das ein zerstörerischer Prozess: Das Neue ist das Bessere, das das Alte verdrängt. Der Ökonom Joseph Alois Schumpeter
     brachte diesen Gedanken in seiner Definition des Unternehmers als »schöpferischem Zerstörer« Anfang des vergangenen Jahrhunderts
     auf den Punkt. Erster zu werden, mag ein schöpferischer Akt sein – gleichwohl wohnt der Position aber jederzeit die Gefahr
     des Untergangs inne. Microsoft-Gründer Bill Gates hat das wie folgt zusammengefasst: Dauerhafter Erfolg sei ein schlechter
     Lehrmeister. »Er lässt gescheite Menschen glauben, sie könnten nicht verlieren.«
    Und das genau ist der Punkt:
Immer
Erster,
immer
oben sein zu wollen, ist unklug; auch mal abwarten zu können, zu beobachten, zu lernen und nicht jede Gelegenheit sofort zu
     nutzen, zuweilen schlauer. Merke:
     
    Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Aber der frühe Wurm wird gefressen.
Und den Käse bekommt die zweite Maus!

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    31. August
Ruhig Mut! – Wer wagt, gewinnt Lebensfreude
    Früher roch Risiko nach Gras, Asche oder Blut. Wer beim Schulsport ein zu hohes Risiko einging, raspelte bald mit den Armen
     und Knien über den Untergrund. Heute riecht Risiko nach nichts mehr. Es ist steril und manchmal nicht einmal mehr ein Risiko.
     Es heißt bloß noch so: So warnen uns manche davor,
unnötige Risiken
einzugehen, und ignorieren, dass sich erst im Nachklapp feststellen lässt, ob das Wagnis nötig war oder nicht.
    Noch interessanter ist, wer heute überhaupt noch Abenteuer wagt. Wissenschaftler des Instituts zur Zukunft der Arbeit der
     Universität |295| Bonn sowie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin haben dazu mehr als 20 000 Interviews mit Personen aus
     ganz Deutschland ausgewertet. Ergebnis: Große Menschen gehen eher Risiken ein als kleine, Frauen sind vorsichtiger als Männer,
     und mit steigendem Alter lässt die Risikobereitschaft deutlich nach. Gebildete Eltern haben häufig risikobereiteren Nachwuchs.
     Und: Wer gerne Risiken eingeht, ist mit seinem Leben oft zufriedener.
    Über die Frage, wie stark dieser Zusammenhang zwischen Risikobereitschaft und Zufriedenheit ist, waren sich die Forscher allerdings
     uneinig – ein typisches Henne-Ei-Problem: Sind zufriedene Menschen aufgrund ihrer Seelenruhe optimistischer und damit risikofreudiger?
     Oder nimmt, wer das Risiko sucht, sein Leben eher in die Hand und gestaltet es so, dass er damit zufrieden ist? Vermutlich
     stimmt beides. Sicher ist aber, dass Mut (zum Risiko) und Zufriedenheit grundsätzlich miteinander korrespondieren. Unter einer
     dicken Abdeckung verkümmert jede Pflanze, so wie der Mensch unter einer Sicherheitsglocke verkümmert und bald nur noch Trübsal
     bläst. »Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts«, betonte einst Bundespräsident Walter Scheel.
     Wer wagt, gewinnt – mindestens an Erfahrung, häufiger sogar an Lebensfreude. Also: Wagen Sie heute was!

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|297| september
Nichts ist so beständig wie der Wandel

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    |299| 1. September
Entwicklungsstufe – Warum wir in Ebenen lernen
    Ein Mann mit einem Geigenkasten unterm Arm läuft durch New York und fragt einen Passanten: »Wie komme

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