Die Karriere-Bibel
Teammitglied steigt aus. Gut, wer jetzt einen Plan B in der
Tasche hat. Ansonsten gilt: anpassen! Ein Unternehmen zu führen, heißt beweglich zu bleiben und mit dem Markt zu reagieren.
Das hört nie auf. Aber nur wer diese Lektion früh beherrscht, überlebt.
Timing: Es gibt keine schlechten Ideen, es gibt nur die falsche Zeit dafür. Wer zu früh startet, bevor Produkt und Geschäftsmodell
ausgereift sind, riskiert schwere Blessuren am Image. Nur selten lässt sich ein solches Debakel rechtzeitig wieder ausgleichen,
bevor die Liquidität versagt. Wer dagegen zu spät kommt, den straft der Marktanteil. In etablierten Märkten Boden gutzumachen,
kostet viel und dauert lange. Welches Start-up kann sich das schon leisten?
Liquidität: Wenn alles gut läuft, der Laden wächst und wächst, müssen auch Vertrieb, Produktentwicklung und Controlling mitkommen. Dazu
braucht es Geld. Schlecht, wenn Sie dann zu viele säumige Geschäftspartner oder Kunden haben – oder schlimmer: den Überblick
über Ihre Finanzen verlieren. Deshalb: Planen Sie von Anfang an Puffer ein, seien Sie sparsam und investieren Sie vor allem
in ein richtig gutes Controlling!
Ignoranz: Wie gut kennen Sie Ihre Kunden wirklich? Klar: Sie sind davon überzeugt, dass Sie der Welt mit Ihrer Innovation einen Dienst
erweisen. Aber ist es auch das, was Ihr Kunde will? Kundenbedürfnisse können sich mit dem Konsum wandeln. Achten |321| Sie also darauf, Ihr Produkt stetig zu verbessern oder zu ergänzen. Regelmäßige Zufriedenheitsumfragen – auch bei den Ex-Kunden
– helfen, Mängel und Wünsche zu identifizieren.
Kopieren: Sie denken, was bei allen anderen funktioniert hat, muss auch bei Ihnen klappen. Denkste! Alle erfolgreichen Geschäftsmodelle
sind Folge eines langen Prozesses aus Versuch und Irrtum in einem speziellen Segment. Diese auf einen anderen Bereich zu übertragen,
führt nie zu gleichen Ergebnissen. Allenfalls Bausteine lassen sich entleihen. Umso mehr können Sie aus den Erfahrungen anderer
lernen. Merke: Kapieren geht über Kopieren!
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20. September
Mehr Wert – Die richtige Einstellung zum Gehalt
Es kommt der Tag, da erkennt der Mensch seinen wahren Wert. Für den freundlichen Baumarktangestellten kam der Tag, kurz nachdem
er mir das Wesen billiger Kleistererzeugnisse erklärt hatte, um hernach
sein Lächeln in konzentrierter Miene zu ersticken und dazu leise in seine rote Latzhose zu brummeln: »Die bezahlen mir gar
nicht genug für diesen Job!« Was seine Klebstoffkenntnisse anbelangt, trifft das voll zu. Ansonsten eher nicht.
Wohl jeder denkt zuweilen über seine Arbeit, dass er eigentlich mehr verdient hätte. Von gewöhnlichem Verdruss abgesehen,
liegt gung – es wird erworben. Dahinter steckt ein einfaches ökonomisches Prinzip: Wer etwas kauft, erhofft sich einen Nutzen.
Je höher dieser Nutzen, desto größer der subjektive Wert. Zum Beispiel ein Auto: Es bringt seinen Besitzer von A nach B. Das
ist nützlich. Verleiht es ihm zusätzlich noch Status, ist das ein enormer Mehrwert. Arbeitgeber sind ebenfalls Kunden – Ihre.
Sie kaufen Ihre Leistung und fragen sich, welchen Mehrwert sie daraus ziehen werden. Deswegen bekommen die meisten ihren Gehaltsscheck
auch erst am Monatsende: Sie müssen sich ihr Geld erst verdienen.
Nun denken manche, dass sie ihren Job besser machten, würde man ihnen mehr bezahlen. Das ist Selbstbetrug! Genauso gut könnte |322| einer mehr Schnaps bechern, um seine Leberwerte zu verbessern. Wer seinen Job nicht gut macht, weil er einen Stundenlohn von
15 Euro bekommt, wird ihn nicht besser machen, wenn man ihm 80 Euro überweist. Erst andersrum wird ein Schuh daraus: Mehrwert
bieten, dann fragen, ob mehr Gehalt drin ist. Mit Gehaltsspannen ist es so: Wer immer nur exakt tut, wofür er bezahlt wird,
leistet letztlich Durchschnittliches und sein Gehalt entspricht ziemlich genau dem, was er verdient. Alles andere sind Gehaltsspanner.
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21. September
Du sollst nicht … – Die fünf Todsünden beim Gehaltspoker
Was auf Gehälter zutrifft, gilt erst recht für Verhandlungen darüber: Beide sind Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung. Falls
Sie Ihren Boss das nächste Mal um eine Gehaltserhöhung bitten, sollten Sie daher folgende Kardinalfehler tunlichst vermeiden:
Du sollst nicht beanspruchen! Es gibt einen feinen Unterschied zwischen einer berechtigten Bitte und einem Anspruch. Dass es Ihnen um Letzteres geht, sollten
Sie nie
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