Die Karriere-Bibel
entfernen, dann von Kopf bis Schwanz
die Filets teilen, den Fisch aufklappen und die Gräten in einem lösen. Sie kommen auf einen Extrateller. Geräucherter Fisch
dagegen wird mit normalem Besteck gegessen. Ebenso Hähnchen. Nur wenn es nicht anders geht, darf Geflügel in die Hand genommen
werden. Und keine Angst vor Hummer: Das Scherenfleisch wird mit den Zacken der Hummergabel herausgezogen, der Rest mit Messer
und Gabel gegessen.
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11. Februar
Hofzeiten – Knigge-Regeln für Gesellschaften
Damals am Hof von Ludwig XIV.: Auf Geheiß des französischen Königs wurden überall
Etiquettes
, kleine Zettel und Schildchen verteilt, die höfische Ge- und Verbote enthielten, auf deren Einhaltung Ludwig großen Wert
legte – die Geburtsstunde der Etikette. Bis heute formen solche Gebräuche den Umgang, wenn Menschen Hof halten – etwa bei
Geschäftsessen, Empfängen oder Partys:
Pünktlichkeit: Ist höflich, Überpünktlichkeit ist grob unhöflich. Etwas verspäten (maximal eine halbe Stunde) darf man sich bei Firmenfesten,
Cocktailempfängen, Modeschauen oder Einladungen, auf denen »c. t.« (cum tempore) vermerkt ist. Bei »s. t.« (sine tempore)
erscheinen Sie auf die Minute genau.
Gastgeschenke: Gehören zum guten Ton. Blumensträuße werden immer mit einer Begleitkarte, nie im Einwickelpapier überreicht und mit beiden
Händen entgegengenommen! Treffen Paare aufeinander, überreicht der Mann der Gastgeberin den Strauß.
Tischordnung: Ist zu respektieren. Den Platz zu wechseln, gilt als ausgesprochen unfein. Der Ehrengast sitzt immer rechts neben dem Gastgeber.
In Deutschland darf er auch links neben der Gastgeberin sitzen. Das macht ihn allerdings zu ihrem
Tischherrn
: Der ist verpflichtet, ihr den Stuhl heranzurücken.
Büfetts: Sind bei Geschäftsessen verbreitet. Eröffnet werden sie immer vom Gastgeber. Am Büfett selbst wird weder genascht noch |56| gegessen. Teller bitte nicht überhäufen! Lieber mehrmals gehen (neuen Teller verwenden!). Das gilt entgegen landläufiger Meinung
nicht als gierig. Das sind dafür jene Gäste, die andere beim Beladen überholen. Wer Manieren hat, übt sich in der wartenden
Schlange im Smalltalk.
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12. Februar
Erstkontakt – Stilregeln für die Kommunikation
Auch beim Kommunizieren gilt das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens: Ab einem gewissen Punkt bringt zunehmender Aufwand weniger
Erfolg. Nicht nur das
Worüber
verrät Stil und Kinderstube, sondern auch das
Wie
und
Wie viel
:
Begrüßen: Hierzulande grüßt zuerst, wer den anderen zuerst sieht. Im Geschäftsleben dominiert noch die Praxis: Der Rangniedere grüßt
den Chef und der Ranghöchste den Gast – egal, ob Mann oder Frau. Und allein der Ranghöchste entscheidet, ob zum Gruß die Hand
gereicht wird.
Vorstellen: Kann man sich selbst mit vollem Namen und gegebenenfalls Funktion – aber nie in der dritten Person: »Ich bin Herr XY …«. Ansonsten
übernimmt diese Funktion der Gastgeber. Beim Vorstellen gilt: der Ranghöchste zuerst; bei Gleichrangigen Alter vor Jugend
und Frauen vor Männern.
Telefonieren: Wer anruft, grüßt und stellt sich vor; wer angerufen wird, meldet sich mit Nachnamen oder mit Vor- und Nachnamen. Die meisten
Fauxpas passieren jedoch mit dem Mobiltelefon: Laute, obszöne und pseudo-witzige Klingeltöne manövrieren jeden ins Aus. Diskreter
ist der Vibrationsalarm. Wer an öffentlichen Orten telefonieren muss, spricht leise und nennt keine Namen – man weiß nie,
wer mithört. Sind Gäste anwesend, sollte man den Anruf wegdrücken. Das signalisiert sonst: Du bist mir weniger wichtig als
ein Anruf.
E-Mails: Sind – trotz Kürze – wie handschriftliche Briefe zu behandeln, enthalten Anrede und Schlussformel, richtige Rechtschreibung
und Grammatik. In E-Mails fehlen Körpersprache und Sprachmelodie, die im Gespräch manchen Satz entschärfen. Deshalb eskalieren
Dialoge per Mail leichter. Eine gewählte Sprache ist deshalb unverzichtbar: Wer sich verbal auf sein Gegenüber einstellen
kann, beweist zudem soziale Kompetenz, stellt emotionale Nähe sowie Vertrauen her.
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|57| 13. Februar
Betriebsart – Benimm im Büro
Gute Umgangsformen bestehen darin, zu verbergen, wie viel man von sich selbst und wie wenig von den anderen hält, soll der
französische Regisseur Jean Cocteau bemerkt haben. Die Wirkung von guten Manieren geht darüber hinaus. Sich formvollendet
zwischen Kollegen, Chefs und
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