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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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    4. März
Still leben – Wie Sie Stress abbauen
    Von wegen: Stress ist schlecht. Akute Belastungen sind sogar gesund. Sie machen uns leistungsfähiger. Und erst Anstrengung
     macht innere Befriedigung möglich.
    Bei Stress schüttet der Körper die Hormone Adrenalin und Cortisol aus. Die Bronchien und Pupillen erweitern, die Blutgefäße
     verengen sich, der Puls beschleunigt, Sauerstoffversorgung und Denkleistung werden verbessert, der Verdauungsapparat wird
     gedrosselt. Binnen Sekunden stehen uns so sämtliche Energien zur Verfügung, um Spitzenleistungen zu erbringen – ob beim Wettkampf,
     einem Vortrag oder Verhandlungen mit einem schwierigen Partner.
    Erst wenn Stress länger anhält, gehen seine Vorteile verloren. Der Körper reagiert dann mit Widerstand – Bluthochdruck, Magen-Darm-Störungen
     oder Tinnitus sind häufige Nachwirkungen. Langfristig können daraus schwere Erschöpfungszustände erwachsen – Angstattacken,
     Depression und Infektanfälligkeit inklusive. Der Grund dafür ist, dass der Körper bei Dauerstress regelrecht verlernt, richtig
     herunterzufahren. Als Gegenmaßnahme hilft Entspannen, Bewegung ist aber meist besser. Ein paar Minuten strammes Spazieren
     nach der Anspannung reicht schon.
    Noch besser ist, den Stress erst gar nicht andauern zu lassen. So trivial es klingt: Die wichtigsten Gegenmittel sind Prioritäten
     setzen und Selbstdisziplin üben. Um permanenten Stress einzudämmen, brauchen Sie kein 20-Punkte-Programm abzuarbeiten. Eine
     positive Einstellung zum Druck ist bereits die halbe Miete. Den Rest erledigt Systematik. Um Probleme im Berufsleben zu lösen,
     gehen Sie ja auch systematisch vor. Warum also nicht bei Stress?

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|79| 5. März
Plädoyer fürs Plaudern – Die Kunst des Smalltalks
    Damals bei Hofe pflegte der Adel die Kunst der Konversation, des unangestrengten, eleganten Geplauders: der Sprezzatura. Es
     war die Kunst, eine interessante Geschichte zu erzählen, sie mit ein wenig Geist zu garnieren und als Amuse-Gueule darzubieten.
     Heute heißt das Smalltalk und ist alles andere als ein Privileg der oberen Zehntausend. Nur eins ist geblieben: Er ist noch
     immer ein Erfolgsschlüssel.
    Die meisten Menschen fürchten sich vor einer Blamage, wenn sie auf Unbekannte zugehen und diese in ein Gespräch verwickeln
     sollen. Heraus kommt allenfalls: »Schönes Wetter heute.« Das ist zwar besser als stummes Abwarten, aber, nun ja, bedauerlich
     banal. Oder wie Oscar Wilde sagte: »Wann immer jemand mit mir über das Wetter spricht, denke ich stets, er meint etwas anderes.«
     Konversation soll interessant sein, nicht langweilen. Als Einstiegshilfen eignen sich Themen, die man mit dem Gesprächspartner
     gemeinsam hat: den Anlass einer Einladung, die Beziehung zum Gastgeber, das Ambiente, das Essen. Gute Themen sind solche,
     die gerade durch die Medien geistern – neue Trends, Kunst, Kultur, Kino. Auch das wohldosierte Kompliment taugt als Türöffner.
     Tabu sind dagegen Themen, die polarisieren: Politik, Religion, aber auch die eigenen Moralvorstellungen oder Privates. Vor
     allem aber: nie etwas von seinem Gegenüber erwarten. Eine solche Haltung wird unbewusst wahrgenommen und wirkt aufdringlich.
     Dasselbe passiert, wenn man dem inneren Zwang erliegt, jedem beweisen zu müssen, wie kommunikativ man ist. Smalltalk dient
     weder der Kontakt- noch der Jobanbahnung, sondern ähnelt in seinem Wesen allein guter Bildung: Sie führt zu Charme und Charisma,
     zu Witz und Esprit, ist aber völlig zweckfrei.
    Wer das nicht kann, kann zumindest offene Fragen stellen (
Was
hat Ihnen am Vortrag gefallen?).
Der Angesprochene hat so die Chance, seine Geschichte zu erzählen. Das stimmt ihn positiv, denn wir alle, das ergaben Studien,
     erinnern uns besonders gerne an ein Gespräch, wenn wir die meiste Zeit selbst geplaudert haben. Sollten Sie jedoch einen Zeitgenossen
     mit Maulsperre treffen, dann suchen Sie nicht Worte, sondern das Weite. Prosten Sie ihm zu und sagen Sie: »Ich glaube, es
     wird von uns erwartet, dass wir zirkulieren.«

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    |80| 6. März
Wahlpflicht – Das Wesen der Entschiedenheit
    »Wenn du eine Entscheidung treffen musst und du triffst sie nicht, ist das auch eine Entscheidung«, sagte der US-Psychologe
     William James. Entschiedenheit bedeutet mehr, als eine Wahl zu treffen. Sie sorgt dafür, dass man sich seiner Sache ganz verschreibt,
     keine Hintertürchen offenhält und seine ganze Kraft auf das Gelingen seines Ziels

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