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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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gleich. Da Erfolgserlebnisse bei größeren Aufgaben zu weit entfernt liegen, ziehen sie kleinere
     Aufgaben vor, die eine schnelle Belohnung versprechen. Langfristig aber sorgt die Aufschieberitis für Frust, weil man nie
     schafft, was wichtig ist. Dann beginnt ein Teufelskreis aus Aufschieben, Überforderungs- und Minderwertigkeitsgefühlen. Der
     chronische Handlungsaufschub kann aber auch Perfektionisten treffen: Sie schieben auf, weil sie Angst haben, ihrem Anspruch
     nicht zu genügen. Es gibt massenweise Ratgeber, die schnelle Hilfe für Plan- und Zeitlose versprechen und mit Disziplin und
     Checklisten gegen das terminliche Tohuwabohu anrücken. Vieles davon stimmt. Anderes kann man sich sparen. Deshalb die Essenz:
Analysieren Sie, warum Sie bestimmte Aufgaben aufschieben! Prokrastination ist eine Gewohnheit, sie läuft automatisch ab.
     Ein Schritt in Richtung Besserung ist, sich sein Verhalten bewusst zu machen und die Gewohnheit zu durchbrechen.
Zerlegen Sie große Aufgaben in kleine. Es ist wie mit dem physikalischen Gesetz der Trägheit: Ist ein schwerer Körper erst
     in Bewegung, wird es leichter, ihn in Fahrt zu halten.
Seien Sie realistisch. Die Alles-oder-nichts-Haltung ist fatal: Oft reichen auch 80 Prozent vom Ideal.
Belohnen Sie Ihr Tagwerk mit einem Highlight. Also einer Aufgabe |85| , die Sie gerne machen und die Sie motiviert. So bleibt das gute Gefühl, viel geschafft zu haben – Angenehmes wie Akutes.
    Mehr dazu: Marco von Münchhausen, So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund. Campus 2002. Marc Stolreiter, Aufschieberitis
     dauerhaft kurieren. mvg 2003

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    11. März
Knallgrau – Mut zur Imperfektion
    Auf der Rennstrecke war er ein Besessener, ein unnachgiebiger Mister Zweihundertprozent. Michael Schumacher hat fast alle
     Rekorde der Formel-1-Geschichte gebrochen. Sein Charakter, seine Fahrweise spiegeln teutonische Tugenden: zielstrebig, pedantisch
     bis an die Schmerzgrenze, bisweilen rücksichtslos – auch gegenüber sich selbst. Perfektion war für ihn vielleicht die größte
     Leidenschaft.
    Kompromisslosigkeit, immer der Beste sein zu wollen – das kann enorm motivieren. Häufiger aber führt es in einen Teufelskreis:
     Egal, was man erreicht, es ist nie genug. Die Suche nach Perfektion ist eine ewige Jagd, die niemals endet und deshalb oft
     in vermindertes Selbstvertrauen mündet oder dafür sorgt, dass man sich an Erreichtem nicht mehr freuen kann. Das Glück – es
     ist einem immer einen Schritt voraus. Nicht selten verbergen sich hinter der Perfektionssucht das unerfüllte Verlangen nach
     Beachtung oder Beifall, der Wunsch nach mehr Kontrolle und der Versuch, sich vor Schimpf und Schande zu schützen. Oft sind
     Perfektionisten willensstarke Menschen mit harter Schale, aber äußerst sensiblem Kern. Verstehen Sie mich nicht falsch: Stets
     sein Bestes zu geben und die Latte jedes Mal höher zu legen, ist nichts Falsches. Aber daraus entsteht leicht eine Abwärtsspirale
     aus Streben und Scheitern.
    Ein wichtiger Schritt aus dieser Falle ist, zu erkennen, dass die Erwartungen (an sich oder andere) womöglich unrealistisch
     hoch oder unzumutbar sind. Fünfe auch mal gerade sein zu lassen, zeugt ebenfalls von Größe. Der zweite Fehler der Perfektionisten:
     Sie denken in Schwarz-Weiß-Kategorien. Wer nicht perfekt ist, wird automatisch zum Verlierer. Bei dieser Sicht erhalten aber
     menschliche Fehler ein zu großes Gewicht. Folge: Perfektionisten versuchen vorrangig |86| , Fehler zu vermeiden, werden zunehmend risikoaverser und kontrollsüchtiger – bis sie nur noch auf der Stelle treten. Die
     britische Sängerin Mel C sagte mal von sich: »Ich war nie mit mir zufrieden, nichts erschien mir gut genug. Ich wollte immer
     perfekt sein. Am Schluss blieb mir nur der Gang zum Therapeuten.« Etwas Imperfektion spart sogar Geld.

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    12. März
Lockruf – Wie Sie garantiert zurückgerufen werden
    Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Anrufbeantworter populär wurden? Anfangs traute sich kaum einer, mit den Maschinen
     zu sprechen, die Ansagen selbst waren ungelenk und verzerrt. Schließlich hatte jeder eine Mailbox, auch auf dem Handy, die
     Botschaften der Anrufer schrumpften auf die Nennung des Namens oder auf
»Ich bin’s – ruf mich mal an!«.
Inzwischen schalten immer mehr ihre Mailbox ab. Sprachnachrichten sind zur Plage mutiert. Es gibt allerdings Untersuchungen,
     die zeigen, wann solche Botschaften nerven und wann Anrufer zurückgerufen werden. Die

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