Die Karriere-Bibel
konzentriert. Wer sich entschieden hat,
einen Marathon zu laufen, der kann nicht jeden Abend faul auf der Couch hocken, sondern muss täglich trainieren. Entschiedenheit
bedeutet, bewusst zu wählen
und
zu handeln! Es gibt Studien, die zeigen, dass eine solche Haltung ungeheuer kreativ und produktiv macht. Wer lange zögert
und zaudert, seine Entscheidungen hinausschiebt und sich – was noch schlimmer ist – treiben lässt, der verliert sowohl den
Respekt der anderen als auch den vor sich selbst.
Entschiedenheit kann Betroffene allerdings auch zu Besessenen machen. Und diese Seite an ihr ist brandgefährlich. So sehr
Terrier-Tugenden geschätzt werden – allzu große Verbissenheit wirkt immer unsouverän. Als Christoph Kolumbus den spanischen
Hof davon überzeugte, seine Entdeckungsreise zu finanzieren, forderte er zugleich, den irrwitzigen Titel »Großadmiral des
Ozeans« zu erhalten. Dabei erwies sich Kolumbus als navigatorischer Dussel. Statt eines Seewegs nach Indien entdeckte er Amerika.
Glück im Pech: Das neue Land war ebenfalls reich und rettete vorerst seine Karriere. Wäre der forsche »Großadmiral« mit leeren
Händen zurückgekehrt, hätte man seine Chuzpe wohl anders bewertet.
Nur Hasardeure setzen alles auf eine Karte. Entschlossenheit ist gut, Risikostreuung und ein Plan B sind besser. Anlageberater
lernen das schon in der Grundausbildung. Das hat nichts mit Vollkaskomentalität zu tun, sondern mit Weitblick und Umsicht.
Sosehr Sie sich einem Projekt, Ihrer Aufgabe oder dem Unternehmen verschreiben – behalten Sie immer ein Ass im Ärmel: eine
Alternative, einen Notfallplan, einen Lückenbüßer – Hauptsache, Sie sind gewappnet, falls es anders kommt, als Sie oder Ihr
Chef sich das gedacht haben. Mag sein, dass Medien mutige Macher im Nachhinein heroisieren. Sie übergießen aber auch jeden
mit Häme, der glorreich scheitert. Seien Sie also entschieden, aber sparsam mit Ihren Assen im Ärmel!
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|81| 7. März
Wichtig versus wurscht – Das Eisenhower-Prinzip
Dwight D. Eisenhower war nicht nur amerikanischer General und US-Präsident, er erfand auch eine Methode, Wesentliches von
Unwesentlichem zu unterscheiden, was in beiden Jobs durchaus lebensverlängernd wirkt, wenn entweder Artilleriegeschosse oder
wortreiche Lobbyistensalven niederprasseln.
Bei der Arbeit orientieren sich die meisten an dem, was Spaß macht, was Ruhm einbringt, wenig Druck verursacht, und so weiter.
Die Bedeutung einer Aufgabe tritt dabei in den Hintergrund. Sie ist aber entscheidend. Eisenhowers Prinzip ist eine Mischung
aus Zeitmanagement und Postkorbübung und steigert die Arbeitseffizienz. Unterteilen Sie dazu Ihre Aufgaben jeweils in zwei
Kategorien: Sind sie wichtig oder unwichtig; eilig oder nicht eilig? Jetzt legen Sie ein Koordinatensystem für diese Kategorien
an – oben
eilig
, unten
nicht eilig
, links
unwichtig
rechts
wichtig
. Dort tragen Sie Ihre Aufgaben ein. Den Quadrant unten links können Sie gleich wieder vergessen. Das sind die unwichtigen
uneiligen Aufgaben. Die können Sie irgendwann mal erledigen. Die Aufgaben im Quadranten darüber (unwichtig, aber eilig) delegieren
Sie. Die Aufgaben, die nicht eilig, aber wichtig sind (unten rechts), tragen Sie sich in Ihrem Kalender ein. Sie werden täglich
abgearbeitet. Die Aufgaben oben rechts erledigen Sie noch heute! Sie sind wichtig und eilig. Tabellarisch sieht das dann so
aus:
Natürlich wäre es müßig, die Quadranten täglich anzulegen. Deshalb sollte das Prinzip irgendwann in Fleisch und Blut übergehen.
Dann wissen Sie sofort, was zu tun, zu verschieben und zu lassen ist, haben weniger Stress, mehr Zeit und mehr Erfolg. Danke
Dwight!
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|82| 8. März
Cherchez la femme – Management ist männlich. Leider
So sieht’s aus: Auf Chefsesseln bilden Frauen die Ausnahme. Hierzulande sind zwar 42 Prozent der Erwerbstätigen weiblich,
aber nur elf Prozent der Toppositionen von Frauen besetzt. Vor allem in sogenannten Männerberufen. Und wie sich zeigt, liegt
das häufig an den Frauen selbst: Schon früh entscheiden sie sich für Branchen, die bei ihren Geschlechtsgenossinnen beliebt
sind – Konsumgüterhersteller, Medienunternehmen, Werbung. Hier konkurrieren dann nicht nur viele Frauen um wenige Spitzenjobs,
sie konkurrieren auch mit Männern. Damit verschlechtern sich schon rein rechnerisch ihre Chancen.
Offenbar scheuen Frauen die mögliche Deklassierung. In einem
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