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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Replik.
    |116| Nun zum Absender: Falls die Kritik von einem Freund kommt – wunderbar! Ihm können Sie vertrauen. Stammt der Rüffel hingegen
     vom Chef, ist das schlecht, denn das schadet Ihrem Image. Bei einer berechtigten Rüge gilt Obiges: sofort zugeben, entschuldigen,
     Besserung geloben. In allen anderen Fällen: Bieten Sie dem Chef sachlich und ohne emotional zu werden Paroli. Das kostet zwar
     Kraft und Überwindung – er wird Sie aber allein wegen Ihrer Chuzpe respektieren. Handelt es sich um eine falsche Anschuldigung
     seitens Ihres Rivalen, der vorhat, Sie damit zu kompromittieren, gibt es wiederum zwei Alternativen: Erstens, der Typ ist
     bekanntermaßen ein fieser Wadenbeißer – dann ignorieren Sie ihn! Stört es den Mond, dass ihn der Wolf anheult? Eben. Zweitens,
     der Typ ist ein Prestige-Schwergewicht und verfügt über enorme Reputation im Unternehmen: Kontern Sie! Allerdings locker und
     amüsiert. Zeigen Sie ihm, dass Sie sich über so viel Aufmerksamkeit freuen. Schade nur, dass er diesmal falsch liegt. Für
     gewöhnlich treibt das solche Typen derart in Rage, dass sie ihren Angriff verstärken und eine immer armseligere Figur abgeben.
    Zum Schluss zum Lob. Auch das ist Kritik – wenngleich positive. Die meisten Menschen reagieren darauf so: Sie werden rot,
     genieren sich und sagen: »Das war doch selbstverständlich.« Falsch! Sie waren große Klasse. Nehmen Sie den Strauß also mit
     einem kurzen »Danke« an. Alles andere könnte arrogant wirken und gäbe nur Anlass zur Kritik.

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    7. April
Killerkritik – Die schlimmsten Fehler beim Nörgeln
    Ob man nun Menschen in einem Büro zusammensteckt oder Chemikalien im Glas mischt – das Ergebnis ist dasselbe: Sie reagieren.
     Und nicht selten kracht es dabei. Eine Streitkultur, in der Vorgesetzte und Mitarbeiter gleichermaßen Kritikfähigkeit demonstrieren,
     ist äußerst selten. Die Folge: Unbequeme Gespräche werden aufgeschoben – so lange, bis der Haussegen schief hängt, die eigene
     Unzufriedenheit zur Wut hochkocht und sich eine sachbezogene Lösung nicht mehr finden lässt. Nicht selten kommt es dann zu |117| schlimmen Verbalentgleisungen. Sie wirken im privaten Umfeld genauso fatal wie im Job:
     
    Tonfall: Kritikfähigkeit heißt nicht nur, souverän einstecken zu können, sondern auch, professionell auszuteilen. Wer nach der Devise
     handelt:
Was ich Ihnen schon immer sagen wollte
, bekommt garantiert eine Abfuhr. Formulierungen wie »Sie müssen …« oder »Warum haben Sie nicht …« sind Killerphrasen. Besser
     sind Ich-Botschaften: »In dieser Situation habe
ich
mich damals so gefühlt …«
    Vorwürfe: Argumentieren Sie, aber lamentieren Sie nicht! Aus Kritik werden sonst Schuldzuweisungen, und die beenden in aller Regel das
     Gespräch. Eine betont neutrale Darstellung kommt besser an. Sie vermittelt außerdem  hrgefühl und wahrt das Gesicht des anderen.
    Moralappelle: Sind Ihre Argumente überzeugend, brauchen Sie keine Moral. Sind sie es nicht, hilft Moral auch nicht weiter. Plattitüden wie
     »Ich bin nicht der Einzige, der das so sieht …« gehen nach hinten los. Verlangt der andere Namen, ist das Argument dahin;
     nennen Sie Namen, gelten Sie als Petzer und Hitzkopf.
    Respektlosigkeit: Es ist immer noch der Chef, der da vorne sitzt. Absolut tabu: sich lässig zurücklehnen, vertraulich werden, sobald der Chef
     einlenkt. Auch Ironie oder Sarkasmus wirken destruktiv auf die Gesprächsatmosphäre. Wer so diskutiert, disqualifiziert sich
     selbst.
    Erpressungen: Vorsicht, Bumerang: Wer im Gespräch mit dem Betriebsrat droht oder die eigene Kündigung andeutet, sägt am eigenen Stuhl. Mit
     Erpressern macht man keine Geschäfte. Je nachdem, wie Ihr Chef gestrickt ist, nimmt er das Angebot an: »… und tschüss!«

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    |118| 8. April
Managermanager – So führen Sie Ihren Chef
    Es bringt nichts, seine Wut runterzuschlucken. Auch nicht die über den Chef, seine Launen und dessen despektierlichen Habitus.
     Manager sind auch nur Menschen, die sich aber managen lassen. In der Betriebswirtschaftslehre heißt diese Perspektive
Unternehmensführung
von unten
. Der Trick ist, die Vorlieben und Tabuthemen des Vorgesetzten zu erspüren und so die richtige Art zu finden, ihm eigene Interessen
     als die seinen zu verkaufen. Was ist Ihr Boss für ein Typ? Reagiert er eher auf persönliche Ansprache oder bevorzugt er E-Mails?
     Gibt es Tage, an denen er zugänglicher ist? Mag er Details oder den großen

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