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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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hätten. Die Verweigerer
     dagegen sind davon überzeugt, dass 67 Prozent genauso entschieden hätten. Kurzum: Man schließt von sich auf andere.
    Die Psychologin Ellen Langer verkauft Lottoscheine an Mitarbeiter eines Unternehmens. Die erste Gruppe darf die Scheine auswählen,
     die zweite bekommt sie zugeteilt. Alle Scheine sind gleich viel wert und sehen identisch aus. Kurz vor der Ziehung werden
     die Mitarbeiter gefragt, zu welchem Preis sie die Scheine wieder verkaufen würden. Die Selbstwähler verlangen im Schnitt 8,67
     Dollar, die Beschenkten 1,69 Dollar. Wer die Wahl hat, leidet also nicht nur Qualen – er leidet auch an der Illusion, den
     Wert einer Sache kontrollieren zu können. Zudem erscheint die Sache selbst wertvoller.
    Drei Experimente, eine Schlussfolgerung: Jeder von uns ist manipulierbar, leicht abzulenken, blind für die Realität und auf
     bizarre Weise selbstgefällig. Kurz: Unser Urteilsvermögen können wir in der Pfeife rauchen. Das können Sie bedauern – oder
     sich zunutze machen, denn für Ihre Kunden, Ihren Chef und Ihre Widersacher gilt dasselbe. Also spielen Sie ruhig ein wenig
     mit deren Ego und vernebeln Sie deren Wahrnehmung. Die anderen machen es ja auch.
     
    Mehr dazu: Tom Peters, Jenseits der Hierarchien. Econ 1992 http://psychology.ucalgary.ca/thpsyc/VOLUMES.SI/1991/1.1.Lopes.Lola.html

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    |224| 2. Juli
Stress lass nach – Schuld am Stress ist eine falsche Vorstellung
    Ohne Stress wäre jeder Job auf Dauer ziemlich langweilig. Und genau das ist das Problem: Wir haben eine völlig falsche Vorstellung
     von Stress. Nahezu jeder kennt Situationen, in denen er sich überfordert fühlt und darauf mit Frust, Wut oder Ohnmacht reagiert.
     All das sind Anzeichen von akutem Stress. Doch krank müssen sie nicht machen. Tatsächlich »beginnt Stress im Kopf«, sagt Manfred
     Schedlowski, Psychologie-Professor an der ETH Zürich. Ein Beitrag zum Stressabbau ist deshalb, mit ein paar Stressirrtümern
     aufzuräumen:
     
    Irrtum 1: Stress ist schlecht. Belastungen sind nicht nur natürlich, sondern gesund. Erst Anstrengung ermöglicht innere Befriedigung. Zudem fördert Stress
     die Leistungskraft. Erst wenn der Stress länger anhält, gehen die Vorteile verloren (siehe auch 4. März).
    Irrtum 2: Jeder reagiert auf Stress gleich. Stressresistenz ist zu einem gewissen Grad angeboren. Laut Studien nehmen die Gene darauf bis zu 30 Prozent Einfluss. Schon Babys reagieren verschieden.
     Das zeigte ein Experiment der Universität von Maryland: Psychologie-Professor Nathan Fox nahm zwei Tage alten Säuglingen den
     Schnuller weg, die daraufhin natürlich losweinten. Einige beruhigten sich jedoch bald wieder. Fox beobachtete seine Probanden
     bis ins Erwachsenenalter – und siehe da: Wer als Säugling belastbarer war, blieb es auch im Alter. Lange Arbeitszeiten, hoher
     Leistungsdruck und häufige Veränderungen verursachen nicht zwangsläufig Stress. Studien beweisen: Erst die Kombination mit
     geringer Entscheidungsfreiheit und fehlender Anerkennung strapaziert die Psyche. Eine zweite Ursache ist
erlernte Hilflosigkeit
: Wer schon als Kind von den Eltern oder in der Schule längere Zeit überfordert wird und wem Erfolgserlebnisse fehlen, reagiert
     später auf Druck nicht mit Leistungswillen, sondern resigniert.
    Irrtum 3: Gegen Stress hilft entspannen. Gestresste sind zur Muße oft gar nicht mehr fähig. Wer Stress abbauen will, sollte sich bewegen. Stress stellt den Körper auf höchste Leistungskraft und erhöhte
     Kampfbereitschaft ein. Die lässt sich im Bürosessel nicht wegmeditieren |225| , sondern allenfalls wegschaukeln. Besser aber, man wird richtig aktiv: Wer akut unter Dampf steht, sollte ein paar Stockwerke
     auf und ab laufen oder geht eine Runde um den Block. Auch leichter Ausdauersport am Abend entlastet, 20 Minuten strammes Spazierengehen
     reichen schon.

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    3. Juli
Über Schrift – Die Psychologie der Handschrift
    Es gibt Menschen, die schreiben klein und eng. Ihre Buchstaben hängen irgendwie schlaff nach unten durch, besonders das
g
und
p
, während das
t
und das
h
oben herum verkümmern. Zudem driftet ihre kleinwüchsige Klaue nach links. Falls Sie so schreiben: Lassen Sie das bloß keinen
     Graphologen sehen! Er könnte Sie für einen triebgesteuerten Menschen mit Komplexen und Hang zur Depression halten.
    Wer schreibt, verrät sich. Schrift ist Körpersprache, sie ermöglicht einen Blick in Psyche und Persönlichkeit. Das sagen Graphologen.
     Ihre

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