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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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war sehr verletzlich, und es könnte sie durcheinanderbringen, wenn Post von Fremden bei ihr eintraf. Außerdem könnte es sein, dass die Lovalls sich an den Namen Starbrough Hall erinnerten.
    Jude schickte die E-Mail ab und wollte gerade ihre Katalogdatei öffnen, um noch ein paar Bücher zu beschreiben, als Megan aus dem Museum sie auf dem Handy anrief. Jude war überrascht, von ihr zu hören, denn sie hatten ja vereinbart, dass sie sich wieder melden sollte, sobald sie die Halskette vom Juwelier zurückbekommen hatte.
    »Ich konnte es nicht erwarten, Ihnen davon zu erzählen«, sagte Megan.
    »Worum geht’s?«
    »Charles Mallory. Der Archäologe. Nachdem Sie gegangen waren, habe ich nach ihm gesucht. Ich wusste, da war irgendwas Merkwürdiges.«
    »Etwas Merkwürdiges?«
    »Ja. Er ist gestorben. Kurz darauf, meine ich. Ich dachte, ich hätte es irgendwo gelesen. Damals ist es als großes Geheimnis behandelt worden. Ich habe einen Freund im Zeitungsarchiv gebeten, die Sache für mich zu überprüfen. Gerade eben hat er zurückgerufen. Ein paar Wochen, nachdem der Bericht über seine archäologischen Entdeckungen, den Sie gefunden haben, erschienen war, ist Mallory offenbar einfach verschwunden. Man nahm an, dass er nach Cambridge zurück sei, aber dann hat ihn sein Kollege als vermisst gemeldet. Niemand schien sich ganz sicher zu sein, wo er das letzte Mal gesehen worden war. Dann fand man seinen Wagen an einer Straße in der Nähe des Hafens in Brancaster Staithe. Ein paar Wochen früher war seine Leiche weiter oben an der Küste angeschwemmt worden, aber bis dahin hatte man ihn noch nicht identifiziert. Bis heute weiß niemand, ob es ein Unfall oder was anderes war. Ob er sich vielleicht selbst umgebracht hatte.«
    »Äußerst seltsam. Sie wollen doch nicht sagen, dass auf dem Ort ein Fluch lag«, fragte Jude, »wie bei dem Grab von Tutanchamun?«
    »Man könnte es fast glauben, finden Sie nicht?«, erwiderte Megan. »Deshalb hab ich Sie auch sofort angerufen. Obwohl es ja ziemlich absurd klingt. Es ist doch wahrscheinlicher, dass es eine gewöhnliche Erklärung dafür gab, oder? Allem Anschein nach war er ein bisschen exzentrisch – dieser alberne Schnurrbart! –, und vielleicht war er depressiv oder so.«
    »Das mit dem Fluch ist schwer zu beurteilen. Vielleicht hat er sich verflucht gefühlt, was sich dann auf seine Psyche ausgewirkt hat.«
    »Ich glaube nicht, dass mein Freund etwas in die Richtung gefunden hat. Wie auch immer, das hilft Ihnen mit der Halskette auch nicht weiter, oder?«
    »Nein, aber trotzdem vielen Dank, dass Sie mich informiert haben. Ich rufe Sie an, sobald ich die Kette zurückhabe.«
    Später überlegte Jude, dass Mallorys Geschichte, so seltsam sie auch sein mochte, zu all den anderen seltsamen Dingen passte, die angeblich beim Starbrough Folly passiert waren. Immerhin hatte der Archäologe die Ruhe einer uralten Begräbnisstätte aufgestört und ein paar Knochen fortgenommen. Vielleicht hatte irgendetwas seinen Verstand durcheinandergebracht – obwohl er auf dem Foto in der Zeitung noch vollkommen glücklich und stolz ausgesehen hatte. Wenn es sich um einen einzelnen Vorfall innerhalb der Geschichte des Turmes gehandelt hätte, dann hätte Megan recht, und Mallorys Tod wäre aller Wahrscheinlichkeit nach ein Unfall gewesen. Aber wenn man das zu all den anderen Geschichten hinzuzählte, sah es düsterer aus.
    Als Jude den Posteingang ihres Mailprogramms öffnete, vergaß sie die Angelegenheit gleich wieder, denn Bridget und Klaus hatten ihr getrennt jeweils eine Nachricht geschickt. Beide begrüßten Judes Idee für den Artikel, die sie ihnen geschickt hatte, aber über ihre jeweils sehr unterschiedlichen Anliegen musste sie lachen. Klaus war an verschiedenen Blickwinkeln interessiert, um einen Köder für verschiedene Sammlertypen auszuwerfen, und wollte sichergestellt wissen, dass Jude die Einzigartigkeit und Bedeutung der Stücke an sich betonte. Bridget hingegen schickte ihr eine Liste nützlicher redaktioneller Vorschläge dazu, wie man daraus eine packende Geschichte machen könnte. Mit ihrem generellen Ansatz waren beide einverstanden, obwohl Bridget sich ein wenig sehnsüchtig wünschte, dass es mehr »harte Fakten« über die astronomischen Entdeckungen gäbe.
    »Ich tue, was ich kann, Bridget«, schrieb Jude zurück. Sie wünschte sich auch, mehr in der Hand zu haben. Es wurde langsam Zeit, dass Cecelia sich mit ihren möglicherweise aufregenden Informationen

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