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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Truthahn-Apfel-Würstchen
    oder
    Estragon-Schnittlauch-Omelett
    mit sautierter Hühnerleber
    Nehmen Sie sich bitte selbst Obstsäfte, Muffins, Brötchen,
    hausgemachte Konfitüre und Kaffee oder Milch
     
    »Diese Pfannkuchen sind köstlich«, sagte Qwilleran zu der reizlosen Kellnerin, die im Sonnenzimmer herumschlurfte. »Hat Mrs. Bamba die selbst gemacht?«
    »Äh, ja«, sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen.
    Als er sein Frühstück beendet hatte, ging er ins Büro, wo Lori völlig ermüdet auf einem Stuhl zusammengesunken war. »Das war wirklich ein üppiges Frühstück«, sagte er. »Kompliment an den Küchenchef.«
    »Heute mußte ich alles selber machen«, antwortete sie erschöpft. »Meine Köchin ist nicht aufgetaucht, und die Kellnerin ist zu spät gekommen. Zwei Gäste erboten sich, im Speisesaal zu servieren, bis sie kam. Ich bin aus Prinzip dafür, Frauen von der Insel anzustellen, aber ihre mangelnde Arbeitsmoral kann einen schon auf die Palme bringen. Vielleicht engagiert das Hotel deshalb junge Leute vom College.
    Auf jeden Fall freut es mich, daß Ihnen Ihr erstes Frühstück geschmeckt hat. Haben Sie die Pfannkuchen oder das Omelett gegessen?«
    »Um ganz ehrlich zu sein, beides.«
    Lori quietschte vor Freude laut auf. »Haben Sie gut geschlafen? War das Bett bequem?«
    »Alles war bestens, abgesehen von der Rauferei der Katzen vor unserer Hintertür.«
    »Ach, du liebe Zeit! Das tut mir leid. Hat es Sie gestört? Das passiert nur, wenn die streunenden Katzen von den anderen Pensionen auf unser Territorium kommen. Wir haben drei sehr nette herrenlose Katzen hier, um die wir uns kümmern: Billy, Spots und Susie. Sie waren schon vor uns hier, daher haben wir sie adoptiert. Sie werden sehen, daß es auf der Insel eine Menge streunender Katzen gibt.«
    Qwilleran fragte: »Was sagen denn die Inselbewohner dazu, daß durch das Ferienzentrum ihre Privatsphäre gestört wird?«
    »Die Alten sind total dagegen, aber sie können die Jobs gut gebrauchen. Meine Köchin ist eine ältere Frau. Mr. Beadle, der unsere Treppe repariert hat, ist Urgroßvater, er ist mürrisch, aber arbeitswillig. Und die alten Männer, die die Droschken lenken, sind ebenso unleidlich wie ihre Pferde. Die jungen Inselbewohner sind natürlich froh, Arbeit zu bekommen; sie sind nicht direkt unfreundlich, aber Persönlichkeit haben sie keine. Sie leisten gute Arbeit – wenn sie überhaupt kommen –, aber ich wünschte, sie würden ihre Verpflichtungen ernster nehmen.«
    »Ich würde gerne mit ein paar von ihnen über das Leben auf der Insel vor der Errichtung des Ferienzentrums reden. Meinen Sie, sie wären bereit dazu?«
    »Nun, sie sind eher scheu und Fremden gegenüber mißtrauisch, aber es gibt eine Frau, die sicher einen etwas weiteren Horizont hat. Sie ist hier aufgewachsen, hat aber die High-School auf dem Festland besucht und drüben in diversen Restaurants gearbeitet. Jetzt ist sie wieder auf der Insel und hat ein Café für die Touristen aufgemacht – mit finanzieller Unterstützung des Klingenschoen-Fonds natürlich.
    Harriets Familiencafé ist Ihnen ja wahrscheinlich ein Begriff.«
    »Der Fonds sagt mir nie über irgend etwas Bescheid«, sagte er. »Wo ist das Café?«
    »Ein Stück den Strand hinauf, in einer der alten Hütten. Sie bietet Mittag- und Abendessen an – einfache Speisen zu vernünftigen Preisen. Die meisten unserer Gäste gehen dorthin. Sie vermietet auch die Zimmer im Obergeschoß als Schlafräume für die Aushilfskräfte, die den Sommer über im Hotel arbeiten. Es ist ein gutes Arrangement. Don Exbridge hat sich das ganze Projekt ausgedacht und dabei nichts vergessen.«
    »Wie heißt Harriet mit Nachnamen?«
    »Beadle. Die Insel ist voller Beadles. Der Mann, der unsere Treppe repariert hat, ist ihr Großvater. Sie hat ihn mir vermittelt, als ich verzweifelt jemanden suchte. Harriet ist sehr nett. Sie ist sogar bei der Freiwilligen Feuerwehr!«
    Bevor Qwilleran ging, wurde er noch der Bamba-Sippschaft vorgestellt. Shoo-Shoo, Sheba, Trish, Natasha und Sherman waren die Hauskatzen.
    »Hatten Sie nicht auch einen Pushkin?« fragte Qwilleran.
    »Pushkin ist gestorben. Altersschwäche. Und Sherman ist trächtig.«
    Und dann gab es noch die Kinder. Der älteste, Jason, ging auf dem Festland in die erste Klasse; ein Foto von ihm zeigte einen lebhaften Sechsjährigen mit den blonden Haaren seiner Mutter. Der gesprächige Mitchell war vier und hatte die dunkle Haarfarbe und den ernsten Gesichtsausdruck seines

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