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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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siegte sie nach Punkten, aber ich habe das Spiel gewonnen. Ich habe die Kolumne nicht geschrieben.«
    »Ihr Leute von den Medien habt immer das letzte Wort. Ich glaube, ich habe den falschen Beruf gewählt.«
    Qwilleran sagte: »Einmal habe ich die Comptons nach dem Theater zu einem Drink zu mir eingeladen. Sie brachten June mit. Sie blieb nicht lange. Sie sagte, von dem runden Gebäude und den diagonal verlaufenden Räumen bekäme sie Kopfschmerzen. In Wirklichkeit lag es an Koko. Wenn er jemandem auf die Stirn starrt, dann ist das wie ein Bohrer, der sich ins Hirn frißt.«
    »Was hatte er gegen sie?« fragte Dwight.
    »Offensichtlich mochte er ihren Geruch nicht.«
    »Ab diesem Wochenende ist sie jetzt den ganzen Sommer über hier.«
    »Ich weiß«, sagte Qwilleran. »Ich habe gesehen, wie sie mit Unmengen Gepäck von der Fähre kam – und ein Auge auf die berittenen Sicherheitsbeamten in ihren roten Jacken warf. War sie auch eine von Exbridges wunderbaren Ideen?«
    »Nein, sie ist mit dem Vorschlag an ihn herangetreten.«
    »Was tut sie überhaupt in dieser entlegenen Gegend? Bei ihren vielen Talenten gehört sie doch in eine große Stadt im Süden unten. Ich muß mal Lyle Compton fragen, wie sie in Moose County gelandet ist. Er hat sie ja engagiert.«
    »Lyle wird am Sonntag abend hier sein, er hält einen Vortrag über Schottland. Haben Sie schon größere Pläne für das Wochenende?«
    »Nur morgen ein Abendessen mit Arch und Mildred«, sagte Qwilleran, »und die Absicht, meiner musikalischen Nachbarin aus dem Weg zu gehen.«
    Als Qwilleran zum Domino Inn zurückging, mußte er an den Straßenrand zurücktreten, um Rettungsfahrzeuge vorbeizulassen, die die Uferstraße hinaufbrausten. Er stellte verschiedene Vermutungen an: daß ein Mitglied des Grand Island Clubs einen Herzanfall hatte – oder eine Droschke mit Touristen umgekippt war – oder der Junge, der sich über das Geländer der Fähre gelehnt hatte, beim Leuchtturm von der Klippe gefallen war. Als er in der Pension ankam, rasten die Rettungsfahrzeuge wieder zurück ins Zentrum, und der Hubschrauber des Sheriffbüros war zu hören.
    Als Qwilleran die Zufahrt hinaufging, sahen ihn die Gäste auf den Schaukeln auf der Veranda alle neugierig an. Irgend jemand rief: »Mitchell, er ist da!« Der Vierjährige sauste hinein und stürzte wieder heraus, um ihm einen Umschlag mit einem bedeutungsvoll wirkenden Emblem auf der Klappe zu überreichen.
    Mrs. Harding sagte: »Das hat ein Mann in grüner Livree abgegeben. Er kam in einem tollen Buggy mit einem wunderschönen Pferd!«
    In den ›Vier Augen‹ ließ er die Katzen den Umschlag abschnuppern, und ihre Nasen zuckten aufgeregt. Das Kuvert enthielt folgende Mitteilung:
Sehr geehrter Mr. Qwilleran,
bitte beehren Sie uns am Sonntag nachmittag zum Tee in The Pines. Wir möchten Ihnen persönlich für die Rettung unserer Tochter Elizabeth nach dem unglückseligen Zwischenfall danken. Es freut uns, Ihnen mitteilen zu können, daß sie außer Gefahr ist und morgen auf die Insel zurückkehrt. Es wird uns eine Freude sein, Ihnen am Sonntag um vier Uhr eine Kutsche zu schicken.
    Die Unterschrift lautete ›Rowena Appelhardt‹. Das war die Königinmutter, vermutete Qwilleran, und das war ein königlicher Befehl, im Buckingham Palace zu erscheinen. Zumindest würde er die Pfauen sehen, und Mrs. Harding sagte, daß die Erfrischungen vorzüglich waren.
    Die Katzen schlichen herum und maunzten; sie wirkten mager und hungrig. Er inspizierte ihren Futterplatz. Der Teller war leer, doch die Hackbratenwürfel waren nur über den Fußboden der Kochnische verstreut worden. Sie sahen trocken und unappetitlich aus.
    »Schämt euch!« sagte er. »Viele heimatlose Katzen würden für diesen Hackbraten einen Mord begehen! Und ihr tätet gut daran, euch an ihn zu gewöhnen, weil uns noch weitere acht Pfund davon geliefert werden.«
    Er schaufelte die abgelehnte Delikatesse auf und brachte sie die Straße hinauf zu dem alten Keramik-Vogelbad, das als Futterplatz für die wilden Katzen verwendet wurde. Noch bevor er seine Schüssel ausleeren konnte, tauchten drei Katzen aus dem Nichts auf und begannen um ihren Anteil zu kämpfen. Dann sah er Nick Bamba, der am Wochenende wieder zu Hause war und Nägel in eine Holzkonstruktion schlug.
    »Was machen Sie da?« fragte Qwilleran.
    »Ich baue ein Gestell, damit die Mülltonnen nicht auf dem Boden stehen. Es ist sauberer, und die streunenden Katzen können darunter schlafen. Die Idee ist

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