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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Ausstellung bil deten drei große Gemälde, auf denen Menschen dargestellt waren, die heißhungrig Fast foo d verschlangen. Sie stammte n ganz offensichtlich vom selben Künstler, der die Spaghetti-Orgie auf 14-A gemalt hatte.
    Auf dem Balkon, abseits vom Gedränge, entdeckte er sowohl eine ansprechendere Sammlung von Keramiken, mundgeblasenem Glas, Skulpturen aus rostfreiem Stahl und Bronze als auch etwas mehr Luft zum Atmen. Besonders einige Keramikscheiben, die auf kleinen Staffeleien ausgestellt waren, interessierten ihn. Sie sahen aus wie der schlaffe Teigmantel einer Pastete, waren dünn wie Papier, mit hauchdünnen, gewellten Tonstreifen verziert und in rauchigen, pilzfarbenen Farbtönen gebrannt.
    Als er so dastand und sie verwirrt, doch interessiert betrachtete, sagte eine herzliche Stimme hinter ihm: »Also, wenn das nicht der bestaussehende Schnurrbart östlich des Mississippi ist!«
    Er drehte sich um und sah sich einer großen, hageren Frau mit glatten grauen Haaren und einem grauen Pony gegenüber und erkannte die namhafteste Töpferin der Stadt. »Inga Berry!« rief er. »Wie schön, Sie zu sehen!«
    »Qwill, ich dachte, Sie seien tot, bis ich heute in der Zeitung von Ihnen las. Stimmt das, was sie schreiben?«
    »Glauben Sie nie etwas, was Sie im Morning Rampage lesen«, warnte er. »Würden Sie mir diese Sachen hier erklären?« Er deutete auf die Keramikscheiben.
    »Gefällt Ihnen dieses dämliche Zeug?« fragte sie und runzelte herausfordernd die Stirn. Inga Berry war für ihre großen, auf der Töpferscheibe gedrehten und kompliziert glasierten Keramiktöpfe bekannt.
    »Aus irgendeinem unerfindlichen Grund sprechen sie mich an«, sagte er, »wahrscheinlich, weil sie aussehen wie etwas, das man essen kann. Ich hätte nichts dagegen, eine zu kaufen.«
    Die Töpferin klopfte ihm mit der Faust auf das Revers. »Braver Junge! Das sind meine aktuellen Ausgeburten aus Ton. Ich nenne sie Floppy disks.«
    »Was ist aus Ihren spektakulären Töpfen geworden?«
    Sie hielt zwei verunstaltete Hände hoch. »Arthritis. Wenn die Daumen nicht mehr mitmachen, kann man keine Töpfe mehr auf der Scheibe drehen, aber diese Dinger hier kann ich mit einem Nudelwalker machen.«
    »Ich gratuliere Ihnen zu Ihren Ausgeburten. Wie erzielen Sie den appetitanregenden Effekt?«
    »Das Biskuit wird über Rauch gebrannt.«
    »Ihr Glas ist leer, Inga. Darf ich Ihnen ein Glas Champagner bringen?«
    Sie verzog angewidert das Gesicht. »Ich kann ein paar Liter von diesem Zeug trinken, ohne etwas zu spüren. Verschwinden wir doch aus diesem Irrenhaus und besorgen wir uns richtigen Schnaps.« Sie strich mit einer nervösen Handbewegung ihren Pony zurück.
    Qwilleran bahnte sich unter Einsatz seiner Schultern einen Weg durch die Menschenmenge, und die Töpferin folgte ihm leicht hinkend. »Gute Ausstellung, Jerry!« rief sie Todd zu, als sie gingen, und Qwilleran machte eine – eher höfliche als ehrliche – anerkennende Handbewegung.
    Draußen auf dem Gehsteig sagte Inga: »Puh! Ich halte solche Menschenansammlungen nicht mehr aus. Ich werde wohl alt. Die Bessinger-Todd-Vernissagen hatten nie soviel Zulauf, bevor sie diese reißerische Publicity bekamen.«
    »Haben Sie ein Auto, Inga?« fragte er.
    »Ich bin mit dem Bus gekommen. Mit einem Auto hat man in der Stadt nur Schwierigkeiten, besonders in meinem Alter.«
    »Dann nehmen wir ein Taxi«, antwortete er und sagte zu einem der Männer, die die Autos parkten: »Ein Taxi, bitte.«
    »Ich gehe auf die Achtzig zu, wissen Sie«, sagte Inga und glättete ihren zerzausten Pony. »Da beginnt das wahre Leben. Niemand erwartet etwas von einem, und alles wird einem verziehen.«
    »Unterrichten Sie noch immer an der Kunstschule?«
    »Ich bin seit dem Vorjahr im Ruhestand. Bin froh, aus dieser Hochburg des unsäglichen Gewäschs heraußen zu sein. Als ich jung war, da hatten wir noch was zu sagen, und wir konnten es auch verdammt gut ausdrücken, aber heutzutage...«
    Qwilleran half ihr in ein Taxi. »Was halten Sie davon, in meine Wohnung im Casablanca zu fahren? Ich habe zufällig Bourbon da.«
    »Super! Jetzt sprechen Sie meine Sprache. Ich habe in den dreißiger Jahren tolle Stunden im Casablanca verbracht. Die Mieten waren niedrig, und viele Künstler zogen dort ein und gaben wilde Partys – Bier in der Badewanne und nackte Modelle in den Fahrstühlen! Das waren noch Zeiten! Wir verstanden noch zu feiern.« Als das Taxi vor dem Gebäude anhielt, sagte sie: »Dieses Haus wird es bald

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