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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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den Fußboden am oberen Ende schoben, stand er aufrecht da, und viele Hände halfen ihm auf festen Boden.
    »Sind Sie verletzt, Sir?« fragte ein Mann vom Sicherheitsdienst.
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Qwilleran. »Nur ein klein wenig überrascht.«
    »Kommen Sie, ich bringe Sie in das Büro des Geschäftsführers, Sir.«
    »Zuerst möchte ich mich hinsetzen und eine Tasse Kaffee trinken und mir darüber klarwerden, was passiert ist.«
    »Sie können gleich hier in der Bar Kaffee bekommen, Sir. Sind Sie sicher, daß mit Ihnen alles in Ordnung ist?« Der Mann in Uniform führte Qwilleran in ein schwach beleuchtetes Lokal. »Ich benachrichtige den Geschäftsführer, Sir. Er wird jemanden herunterschicken.«
    »Mr. Qwilleran! Was ist denn passiert?« rief der Barkeeper. Er hatte einen rötlichen Schnurrbart, und Qwilleran erkannte den Jogger aus dem Casablanca.
    »Ich weiß es nicht genau.«
    Ein weiterer Mann vom Sicherheitsdienst erschien auf der Bildfläche. »Ich war da unten. Ich hab’s gesehen. Einer von den Spinnern, die hier herumwandern – ziemlich unsicher auf den Beinen –, wollte auf die Rolltreppe steigen, und ich sagte ihm, er solle es nicht tun. Er packte diesen Mann am Arm.«
    »Ich bin mit den Füßen voran herauf gefahren«, erklärte Qwilleran dem Barkeeper.»Ich habe mit den Füßen voran schon in schlimmeren Situationen gesteckt, aber ich muß zugeben, daß es ein merkwürdiges Gefühl war.«
    »Sie brauchen einen steifen Drink. Was soll’s denn sein?«
    »Die Zeit der steifen Drinks ist für mich vorbei, aber eine Tasse starken Kaffee könnte ich brauchen.«
    »Kommt sofort.«
    Dankbar schlürfte Qwilleran das heiße Getränk, während Leute vom Sicherheitsdienst um ihn herumschlichen, um zu verhindern, daß er entfloh, während sie auf die Ankunft eines leitenden Angestellten des Hotels warteten. Er sagte zu dem Barkeeper: »Sie kennen meinen Namen, aber ich kenne den Ihren nicht.«
    »Randy. Randy Jupiter. Ich kann mich noch an die Kolumne erinnern, die Sie im Fluxion schrieben – die Restaurantkritiken, meine ich. Ich habe jede einzelne ausgeschnitten und die Lokale an meinem freien Tag ausprobiert. Sie hatten immer recht!«
    Qwilleran glättete seinen Schnurrbart. Daß man seine Kolumne ausschnitt, war sein Lieblingskompliment. »Seit damals haben hier eine Menge neue Restaurants aufgemacht«, sagte er. »Ich war drei Jahre weg.«
    »Das kann man wohl sagen! Es hat den Anschein, daß kein Mensch mehr zu Hause kocht. Wie lange werden Sie hierbleiben? Ich könnte Ihnen ein paar gute Lokale empfehlen.«
    »Ich habe noch keine definitiven Pläne. Ich bin hier, um ein Buch über das Casablanca zu schreiben, und es kommt darauf an, wieviel Glück ich bei meinen Nachforschungen habe.«
    »Im Rampage steht, Sie wollen das Haus kaufen«, sagte Jupiter grinsend.
    »Kein Mensch glaubt, was im Rampage steht. Halten Sie sich an den Fluxion, mein Junge.«
    »Sagten Sie nicht, Sie wohnen im vierzehnten Stock?«
    »Auf vierzehn-A.«
    »Das muß die Bessinger-Wohnung sein. Ich habe sie nie gesehen, aber ich habe gehört, daß sie toll sein soll.«
    »Sie ist einzigartig«, stimmte Qwilleran zu.
    Die stellvertretende Geschäftsführerin erschien, und Qwilleran versicherte ihr, daß er nicht verletzt war und keinen Grund sah, das Hotel für den Unfall verantwortlich zu machen. Bereitwillig gab er der sympathischen jungen Frau die Informationen, die sie für ihren Bericht benötigte, und erhielt Gutscheine für ein Abendessen und die Kleiderreinigung. Als die Transaktion beendet war, sagte der Barkeeper zu Qwilleran: »Man kann nicht sagen, daß sie kleinlich sind.«
    »Sie hätte mir anbieten können, mich zum Abendessen zu begleiten. Das wäre die Blamage wert gewesen, mit den Füßen voran herauf zu fahren. Wie lange wohnen Sie schon im Casablanca?«
    »Erst ein paar Monate. Mögen Sie Jazz?«
    »Im College war ich ein begeisterter Jazzfan, aber in letzter Zeit habe ich wenig Jazz gehört.« Qwilleran fühlte sich in der Gesellschaft des Barkeepers wohl. Er hatte eine ganz persönliche Theorie, daß Männer mit einem großen Schnurrbart von anderen Männern mit einem großen Schnurrbart angezogen werden. Genauso zieht es dicke Männer zu anderen dicken Männern. Und Männer mit Vollbart oder langen Haaren unterhalten sich gerne mit anderen Männern mit Vollbart oder langen Haaren.
    Jupiter sagte: »Ich habe eine tolle Sammlung alter Jazzmusiker. Wenn Sie mal phantastische Musik hören wollen, wie

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