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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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haben.«
    »Was!« rief Amber.
    »Wer ist Elpidia?« fragte Qwilleran.
    »Die Zofe der Gräfin«, sagte sie. »Was ist passiert, Courtney?«
    »Es heißt, es war eine Lebensmittelvergiftung, aber ich glaube, es war eine Überdosis. Bei diesem Job würde jeder zu Tabletten greifen.«
    Qwilleran sagte: »Ich habe nie eine Zofe oder eine Haushälterin gesehen.«
    »Die Zofe war etwas bizarr, aber die Haushälterin ist nett«, teilte Amber ihm mit. »Sie ist Ferdies Mutter. Sie hat ihre eigene Wohnung im zweiten Stock, aber Ferdie wohnt bei der Gräfin.«
    »Sie pendelt täglich in den zwölften Stock, wo sie ihren berühmten Kümmelkuchen backt«, fügte Courtney hinzu. »Übrigens, ich habe Winnie eingeladen, auf einen Drink vorbeizukommen, bevor sie ausgeht... Kennen Sie Winnie schon, Qwill? Darf ich sie Qwill nennen?«
    »Selbstverständlich... Ich habe Miss Wingfoot nicht wirklich kennengelernt, aber ich habe sie gesehen. Ein schönes Mädchen.«
    »Wenn ich Winnie ansehe«, sagte Amber, »dann möchte ich am liebsten heimgehen und selbst eine Überdosis nehmen.«
    Der Türklopfer war zu hören, und Qwillerans Puls beschleunigte sich. Er glättete seinen Schnurrbart und sprang auf, als Hopkins das satingekleidete Model einließ. Glitzernd und eine Pelzjacke hinter sich herziehend, schwebte sie ins Zimmer.
    »Winnie, mein Engel«, sagte der Gastgeber, »das ist Qwill Qwilleran, der das Casablanca kaufen wird.«
    »Alles nicht wahr«, sagte Qwilleran und ergriff die Hand, die ihm lässig entgegengestreckt wurde.
    »Unsere Wege haben sich schon gekreuzt«, sagte Winnie. »Auf dem Parkplatz, unter unglückseligen Umständen. Ich hoffe, Ihre Probleme wurden zu Ihrer Zufriedenheit gelöst.«
    »Dank Ihrer prompten Hilfe, Miss Wingfoot.«
    »Winfried«, verbesserte sie.
    »Möchten Sie einen Margarita, mein Engel?« fragte der Gas tgeber.
    »Das wäre überaus angenehm.«
    Sie setzte sich auf das Armeebett neben Qwilleran, der einen betörenden Duft und lange, seidige Beine wahrnahm.
    »Das Wetter ist heute doch noch ganz angenehm geworden«, sagte er und war sich bewußt, daß das eine dämliche Bemerkung war.
    »Sehr erquickend«, antwortete sie.
    »Haben Sie Isabelles Klavier gekauft?« fragte Courtney sie. »Sie hat mir erzählt, daß Sie es sich angesehen haben.«
    »Ich ziehe es in Erwägung.«
    »Spielen Sie ?« erkundigte sich Qwilleran.
    »Ja, ziemlich gut«, erwiderte sie und bedachte seinen Schnurrbart mit einem sinnlichen Blick.
    Courtney meinte: »Mrs. Button ist diese Woche gestorben, und Madame Defarge sagt, ihre Sachen stehen zum Verkauf. Ich hoffe, es stimmt. Ich habe mein Auge auf einen kleinen Rubens Peale geworfen.«
    Hopkins tauchte mit einem Tablett mit Margaritas aus der Dunkelheit auf.
    Amber sagte: »Isabelle hat sich eine Katze angeschafft, und ich werde vielleicht ebenfalls kapitulieren und mir auch eine nehmen müssen. Ich hatte letzte Nacht wieder eine Maus in der Wohnung.«
    »Würden Sie Ihre Wohnung mal saubermachen, liebe Amberina«, sagte Courtney, »dann wäre Ihr Problem gelöst. Die Tierchen nisten in diesen vierundachtzig Einkaufstüten... Wann wird der Bessinger-Nachlaß aufgelöst, Qwill?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich habe die Wohnung nur zur Untermiete, während ich an einem Buch über das Casablanca arbeite.«
    Courtney erklärte Winnie: »Qwill ist ein bekannter Journalist.«
    »Wie herrlich!« sagte sie.
    »Ich hoffe, Oldtimer interviewen zu können, die sich noch an die Frühzeit des Hauses erinnern. Können Sie jemanden empfehlen?«
    »Mrs. Jasper!« sagten Courtney und Amber einmütig.
    »Sie hat schon vor Urzeiten hier im Haushalt gearbeitet«, sagte Amber, »und sie kann Ihnen alle möglichen Geschichten erzählen.«
    Als Winnie ihr Glas ausgetrunken hatte, erhob sie sich. »Ich bedaure, mich von dieser anregenden Gesellschaft losreißen zu müssen, aber ich habe eine Einladung zum Abendessen.«
    Während der Gastgeber sie zur Tür brachte, bemerkte Qwilleran leise zu Amber: »Ich kann mir vorstellen, daß sie keine Probleme hat, Einladungen zum Abendessen zu bekommen.«
    »Ich habe den falschen Job«, flüsterte sie.
    Courtney zündete am dunklen Ende des Raums Kerzen an. Dort stand ein langer, schmaler Tisch aus Holzbrettern, die auf Betonsäulen lagen. »Hopkins, sagen Sie der Köchin, daß jetzt aufgetragen werden kann«, sagte er.
    Als Sitzgelegenheiten dienten umgedrehte Orangenkisten; auf jeder lag ein Samtkissen mit Quasten an den vier Ecken. »Passen Sie auf

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