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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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James, rutschte unter dem anderen Bett hervor und rappelte sich auf die Füße.
»Ach ja? Also nächstes Mal sagt ihr mir vorher Bescheid, klar?«
    »Bist du sauer?«, fragte Franny. »Du klingst sauer.«
    » Wütend ist das richtige Wort, und ja, ich bin wütend. Ihr habt mich halb zu Tode erschreckt.«
    »Warum haben wir dich halb zu Tode erschreckt?« James hob Bandit hoch und schwenkte ihn munter hin und her.
    »Weil ich nicht wusste, wo ihr wart, darum«, fauchte Charley und bremste sich, als sie die Tränen in den Augen ihrer Tochter sah. »Tut mir leid«, sagte sie rasch. »Ich wollte euch nicht anschreien. Ist ja gut. Ist ja gut.« Es ist nicht gut, fuhr sie stumm fort. Da draußen läuft ein Irrer herum, der droht, euch umzubringen. Jemand, der in seiner letzten E-Mail geschrieben hat, dass er bald kommt. Und die Polizei hat offenbar keinen Schimmer, was zu tun ist. Die hat lediglich herausgefunden, dass die Mails von verschiedenen Computern verschickt wurden, sodass es praktisch unmöglich ist, den Absender zu ermitteln. Ich kann also nur besonders wachsam sein, aber was, wenn das nicht reicht? Was, wenn das nicht reicht ? Charley dachte an Jill Rohmers gruseliges Geständnis, daran, wie viele Verrückte dort draußen herumliefen, und wie leicht es war, ein unschuldiges Leben auszulöschen. »Es liegt an dem Buch, an dem ich arbeite«, sagte sie. »Es macht mich ein wenig reizbar.«
    »Was ist reizbar?«, fragte James.
    »Nervös«, erklärte Charley. »Überempfindlich.«
    »Was bedeutet übererempfindlich?«
    »Es bedeutet, dass sie mit der Arbeit an diesem Buch aufhören sollte«, sagte Franny schlicht und ging aus dem Zimmer.
    »Können wir mit Bandit raus?« James setzte den zappelnden Hund auf den Boden.
    »Später. Wenn Grandma da ist. Dann gehe ich mit euch.«
    »Können wir mit Fingerfarben malen?«
    »Tut mir leid, Schätzchen, heute nicht. Mommys Schwestern kommen zu Besuch, und ich weiß nicht genau, wann.«

    »Was dürfen wir denn machen?«
    Es klingelte.
    »Ich geh«, sagte James und rannte los.
    »Mach nicht ohne mich auf«, rief Charley ihm nach.
    Aber als Charley und ihre Kinder in den Flur kamen, stand die Haustür bereits offen. »Ich vergesse immer, dass ich einen Schlüssel habe«, entschuldigte Elizabeth Webb sich, bevor ihr Lächeln sofort in ein Stirnrunzeln umschlug. »Was ist los?«
    »Mommy ist gereizt«, verkündete Franny.
    »Und mir ist langweilig«, sagte James.
    »Und was ist mit dir?«, fragte Elizabeth Franny.
    Franny starrte ihre Mutter wütend an. »Ich bin sauer. «
    »Du liebe Güte«, sagte Elizabeth. »Sieht so aus, als wäre ich gerade rechtzeitig gekommen.«
    »Kochst du Essen für die Schwestern?«, fragte James.
    »Und ob ich Essen koche. Die Zutaten sind im Auto. Meint ihr, ihr könntet mir helfen, die Tüten ins Haus zu tragen?«
    James war schon halb aus der Tür, bevor er stehen blieb und sich umdrehte. »Dürfen wir?«, fragte er seine Mutter.
    Charley nickte. Im selben Moment fing das Telefon an zu klingeln. »Pass auf die Kinder auf«, flüsterte sie ihrer Mutter zu.
    »Natürlich.«
    »Du siehst wirklich toll aus«, fügte Charley hinzu, als sie die hellrote Bluse und den wallenden schwarzen Rock ihrer Mutter bemerkte. Ihre Mutter tätschelte ihren Haarknoten und lächelte stolz wie ein Teenager, wobei das Leuchten in ihren Augen von einer Spur Mascara betont wurde. Charley ging in die Küche und nahm das Telefon ab, während ihre Mutter förmlich zur Haustür tänzelte.
    »Charlotte, hier ist Emily«, sagte ihre Schwester, noch bevor Charley Hallo sagen konnte.
    Charley wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Emilys Stimme klang auf eine Weise angespannt, die über die förmliche Anrede hinausging. Aber sie schob den Gedanken beiseite
und versuchte, ihn in einem Wortschwall zu ertränken. »Emily, Gott sei Dank. Ich hab die ganze Woche versucht, Anne und dich zu erreichen. Wo seid ihr? Seid ihr gerade erst angekommen? Soll ich euch abholen?«
    »Charlotte... Charley... Warte. Hör mir zu.«
    »Mom hat alles fürs Essen eingekauft und bringt gerade die Tüten rein. Sie macht ihr berühmtes Hühnchen. Ich weiß nicht, ob du dich daran erinnerst, aber es ist das beste...«
    »Charley, wir kommen nicht.«
    »Was? Seid nicht albern. Ihr macht den langen Weg hierher und kommt dann nicht zum Abendessen?«
    »Wir sind nicht in Florida.«
    »Was?«
    »Vorsicht mit der Tüte«, rief Elizabeth. James kam in die Küche gerannt, gefolgt von seiner Schwester

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