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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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versuchst, einen klaren Kopf zu bekommen. Sobald du kräftig genug bist, gehst du ins Schlafzimmer und holst mein Handy aus meinem Aktenkoffer. Damit versuchst du weiter, deine Mutter zu erreichen. Hallo? Hallo? Herrgott noch mal, wo zum Teufel sind diese Leute?«
    Charley atmete mehrmals tief durch und versuchte, sich einzureden, dass alles gut werden würde. Jetzt war Alex hier, und es bestand nach wie vor die wenn auch geringe Chance, dass der ganze dumme Tag bloß ein Albtraum von epischen Ausmaßen war. Sie würde aufwachen, die Kinder schlafend in ihren Betten vorfinden, ihre Mutter und Alex waren auf dem Weg zu ihr, und ihr Bruder... ihr Bruder machte in der Küche Blaubeerpfannkuchen.
    Der Mann mag seine Mama hassen, aber Aunt Jemima liebt er über alles.
    »Das kann nicht wahr sein.«
    »Alles wird gut, Charley«, versicherte Alex ihr. »Ich verspreche dir, alles wird gut.«
    Charley nickte. Alex’ Stärke gab ihr die Kraft, sich vom Sofa hochzustemmen und Richtung Schlafzimmer zu gehen. Als sie dort ankam, brach ihr der Schweiß aus, und sie war so außer Atem, dass sie sich an der Wand abstützen musste. Erst nach einer Weile fiel ihr wieder ein, warum sie hergekommen war, eine
weitere Minute verging mit der Suche nach dem Aktenkoffer, der neben dem Schreibtisch auf dem Boden stand, noch mehr Zeit, bis sie heraus hatte, wie man ihn öffnete. Das Handy lag zuoberst auf einem Stapel offiziell aussehender Dokumente. Als sie danach griff, kippte sie den Koffer um und verstreute die Unterlagen auf dem Fußboden. »O Gott. Was mache ich bloß?« Sie tippte hektisch ihre Handynummer. »Bitte geh dran. Bitte geh dran«, betete sie, sank auf die Knie und versuchte, mit zitternden Händen Alex’ Dokumente einzusammeln.
    Hier ist Charley Webb. Leider kann ich Ihren Anruf im Moment nicht entgegennehmen ...
    »Nein! Nein!«
    Alex kam ins Zimmer gerannt und zog sie auf die Füße. »Was machst du, Charley?«
    »Ich habe deine Unterlagen verstreut...«
    »Das ist egal. Das ist alles völlig belanglos.«
    »Niemand geht an mein Handy.«
    Er setzte sie aufs Bett. »Okay, hör mir zu. Hörst du mir zu?«
    Charley nickte, obwohl seine Worte undeutlich und verschwommen klangen wie unter Wasser.
    »Ich habe mit der State Police gesprochen. Sie haben versprochen, jemanden zu dem Hotel in Kissimee zu schicken.«
    »Gott sei Dank«, hauchte sie, bevor ihre Panik zurückkehrte. »Und was, wenn sie dort nicht sind?«
    »Dann stellt die Polizei ganz Disney World auf den Kopf. Ich fahre jetzt dorthin und treffe mich mit den Beamten...«
    »Ich komme mit.« Charley versuchte aufzustehen.
    »Du bleibst, wo du bist. Du kannst dich kaum bewegen.«
    »Und was ist mit dir? Dir war doch auch übel.«
    »Aber nicht halb so übel wie dir.«
    »O Gott, Alex. Wenn er meinen Kindern was tut...«
    »Das wird er nicht.«
    »Versprichst du mir das?«

    »Ich verspreche es.« Er küsste sie. »Ich fahre jetzt los und nehme mein Handy mit, damit du mich anrufen kannst, sobald du deine Mutter erreicht hast.«
    »Ich weiß deine Nummer nicht.«
    »Ich schreibe sie dir auf. Okay? Ich lege die Nummer auf den Couchtisch im Wohnzimmer. Du versuchst weiter, deine Mutter zu erreichen, und wenn dir das gelungen ist, rufst du mich an. Hast du das verstanden, Charley? Du musst dich konzentrieren. Hast du das verstanden?«
    »Ich versuche weiter, meine Mutter zu erreichen.«
    »Und sobald du sie erreicht hast, rufst du mich an.«
    »Sobald ich sie erreicht habe, rufe ich dich an.«
    »Ich lege die Nummer auf den Couchtisch«, wiederholte er.
    »Rufst du mich an, sobald du da bist?«, flehte sie.
    »Ich rufe dich an, sobald ich da bin.«
    Sie folgte ihm zurück ins Wohnzimmer, sah zu, wie er seine Handynummer auf einen Zettel schrieb, den er auf den Couchtisch legte.
    »Das ist meine Nummer«, sagte er und ging zur Tür. »Du versuchst weiter, deine Mutter zu erreichen.«
    Sie stützte sich nickend an der Wand ab und begann so heftig zu weinen, dass sein Bild vor ihren Augen verschwamm.
    Er öffnete die Tür, zögerte und drehte sich noch einmal um. »Kommst du hier wirklich zurecht? Vielleicht sollte ich dich doch lieber ins Krankenhaus bringen.«
    »Nein. Kein Krankenhaus. Nicht bevor ich weiß, dass meine Kinder in Sicherheit sind.«
    »Versprich mir, dass du einen Krankenwagen rufst, falls es dir schlechter gehen sollte.«
    »Ich verspreche es.«
    »Und du kommst ganz bestimmt allein zurecht?«
    »Ganz bestimmt. Bitte beeil dich.«
    Einen Moment lang

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