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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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Mutter verspätete Flitterwochen macht, und die Person, die eigentlich auf Bandit aufpassen sollte, nun ja, sagen wir, wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit, und sie will mich und meinen Hund nie wiedersehen.«
    »Interessant.«
    »Eigentlich nicht. Aber Bandit ist interessant. Glauben Sie mir, Sie werden ihn dermaßen ins Herz schließen, dass Sie ihn gar nicht wieder hergeben wollen.«
    Charley wusste nicht, wie sie reagieren sollte. »Ich sage nicht, dass ich es nicht mache«, wich sie aus, »aber ich bin nicht direkt der Hundetyp. Ehrlich gesagt, hatte ich in meinem ganzen Leben noch kein Haustier. Ich habe nicht die geringste Ahnung …«
    »Am wichtigsten ist, dass man ihn jeden Morgen füttert und ihm frisches Wasser gibt. Und abends einfach noch mal das Gleiche. Dazwischen sollte man ein paar Mal mit ihm Gassi gehen. Er ist noch ganz jung, deshalb lässt man ihn am besten alle paar Stunden raus, um sein Geschäft zu verrichten. Sie setzen ihn einfach auf ein Stück Wiese und sagen ihm: ›Mach Geschäft‹, und er tut es.«
    » Mach Geschäft ?«
    »Ich weiß, es klingt albern …«
    »Es klingt wirklich albern.«
    »Aber es funktioniert wirklich.«

    »Aber ich bin tagsüber meistens gar nicht zu Hause.«
    »Wenn Sie nicht zu Hause sind, bleibt er in seinem Körbchen und schläft. Darin schläft er auch nachts, und er jault nie. Ehrenwort. Im Grunde genommen versorgt er sich mehr oder weniger selbst.«
    Ein Hund, dachte Charley und wünschte beinahe, Lynn und nicht Glen hätte ein weiteres Mal an ihre Tür geklopft. Was sollte sie mit einem Hund anfangen? Drei Wochen lang! Andererseits hatte er ihren Sohn ohne jedes Murren mit zur Lion Country Safari genommen … »Kommt er mit Kindern zurecht?«
    »Soll das ein Scherz sein? Er liebt Kinder.«
    »James kann ziemlich laut und ungestüm sein.«
    »Laut und ungestüm hat er am liebsten.«
    »Nun, meinetwegen«, willigte Charley ein. »Drei Wochen werden wir wohl schaffen.«
    »Danke, danke, danke.« Glen hatte schon die Haustür geöffnet. »Ich hole ihn.«
    »Was?«
    »Er ist im Wagen.«
    »Sie haben ihn im Wagen gelassen?« Charley folgte Glen nach draußen.
    »Keine Sorge. Ich habe die Fenster offen gelassen. Sehen Sie, wie brav er ist?«, fragte er, als sie den Mercedes erreicht hatten.
    Ein kleiner, weißer, pelziger Kopf tauchte auf, dazu ein heftig wedelnder Schwanz.
    »Alles okay, Kumpel«, sagte Glen zu dem Hund, der auf dem schwarzen Ledersitz auf und ab sprang. »Siehst du? Ich hab dir doch gesagt, ich bin sofort zurück.« Er öffnete die Tür und nahm das kleine aufgeregte Fellknäuel in die Arme. Sofort begann der Hund, Glens Hals abzulecken.
    »Damit versauen Sie sich Ihr Image«, meinte Charley.
    Glen lachte. »Sag hi zu Charley, Bandit. Sie passt in den
nächsten drei Wochen auf dich auf.« Damit drückte er das zappelnde Tier in Charleys Arme. Der Hund beruhigte sich augenblicklich, schmiegte sich an Charleys Hals und legte seine Schnauze auf ihre Schulter. »Na, so was. Haben Sie ein Glück.«
    »Ich hab Glück?«
    »Wenn ein Hund seinen Kopf auf Ihre Schulter legt, heißt das, dass er eine lebenslange Beziehung anknüpft.«
    »Wir knüpfen eine Beziehung an?«
    »Eine lebenslange.«
    »Für drei Wochen«, betonte Charley, während Glen eine große Kiste mit Bandits Habseligkeiten aus dem Kofferraum holte. »Was ist denn das alles?«
    »Sein Körbchen, sein Futter, sein Napf, seine Leine, seine Spielsachen - am liebsten hat er den quietschenden GummiHamburger -, die Telefonnummer des Tierarztes …«
    »O Gott, ich glaube, ich schaffe das nicht.«
    »Machen Sie Witze? Jemand, der Jill Rohmer bändigt, kann auch drei Wochen lang einen kleinen Hund bändigen.«
    »Wer sagt, dass ich Jill Rohmer bändige?« Charley folgte Glen zurück zu ihrem Haus.
    »Machen Sie das Buch doch nicht?«
    Charley zuckte die Achseln, während Glen die Haustür öffnete und die Kiste mit Bandits Sachen im Flur abstellte. »Ich weiß offen gestanden nicht, wie die Dinge im Moment stehen. Als wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben, hat sie mittendrin aufgelegt.«
    »Schön zu hören, dass Sie Ihren persönlichen Appeal nicht verloren haben«, meinte Glen mit einem spitzbübischen Lächeln. »Wie ist sie denn so?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete Charley aufrichtig. »Ich weiß nicht, was ich von ihr halten soll. Mal ist sie ein hilfloses, kleines Mädchen, ganz weich und verletzlich, sodass man sich buchstäblich kneifen muss, um sich daran

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