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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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treffen.
    Der Admiral und Shiaar erreichten Frachtsektion 9 im Unterdeck der Dragulia ; eine große, fensterlose Halle, zehn Meter breit und gut fünfzehn lang. Sie stand leer, abgesehen von ein paar Paletten und deaktivierten Schwebeplattformen. Lichtkugeln strahlten an der hohen Decke. Die riesige Außentür öffnete sich gerade zur Nacht hin. Feuchter, kalter Wind, der nach Salz schmeckte, erfüllte den Raum und brachte Telios’ Umhang zum Tanzen.
    Mit röhrenden Antrieben glitt die Landbarke in das Innere der Frachtsektion und kam mehrere Meter vor dem Admiral und seiner Ersten Offizierin zum Stehen. Das Schwerelosigkeitsfeld wurde heruntergefahren und das Gefährt setzte lautlos auf dem Metallboden auf. Die Antriebe erstarben, während sich die Außentür der Frachtsektion zischend schloss und den Wind aussperrte.
    Hinter dem Kraftfeld der Barke, umringt von seinen Leuten, erkannte Telios die Schemen von Endriel und Kai Novus, sowie den kriegerisch aussehenden Skria, den er einst flüchtig kennengelernt hatte. Das kleine Geschöpf in dem Käfig war unverkennbar Nelen. Den dünnen, eingeschüchterten Jungen mit dem wenig cleveren Gesichtsausdruck kannte er nicht, genauso wenig, wie die alte, in dicke Winterkleidung gehüllte Draxyll neben ihm.
    Als das Kraftfeld erlosch, ließen sich Endriel und die anderen widerwillig von ihrer neunundzwanzigköpfigen Eskorte zum Admiral führen. Es wurde dafür gesorgt, dass zwischen ihnen und Telios nebst Shiaar ein Sicherheitsabstand von drei Metern gewahrt wurde. Während seine Leute sie einkreisten wie eine weiße Mauer, nahm Telios Blickkontakt mit Endriel auf. Sie sah müde aus, das Haar unter der Mütze zerzaust, ihre Schultern herabgesunken. Sie sah ihn aus braunen Augen an und übermittelte dabei ein Gefühl, das Hass gleichkam. Oder zumindest Wut.
    Ich scheiß drauf, wenn ich dir deinen kleinen Ausflug versaut habe, Mädchen, dachte er und erwiderte ihren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Hauptsache, du bist endlich wieder in Sicherheit! »Willkommen zurück«, sagte der Admiral ernst. Seine dunkle Stimme echote durch die Halle.
    Endriel seufzte schwer. »Andar, glaub mir, du machst einen schweren Fehler.«
    Er antwortete nicht.
    Endriels Blick schweifte kurz über die Gesichter ihrer Mannschaft. Xeah hielt die Augen geschlossen; in der Winterkleidung wirkte sie müder als je zuvor. Miko hielt angesichts der zahlreichen Sonnenaugen und Schwerter die Hände immer noch hinter dem Kopf. Nelen saß gedemütigt in ihrem Käfig und strich sich über die gefesselten Flügel; sie sah eher wütend aus als verzweifelt. Auch Kerus Zorn war nicht abgekühlt. Doch er beherrschte sich. Mit äußerster Mühe.
    Kai sah Endriel mit ernster Miene an. Jegliche Zuversicht war aus seinen Augen gewichen. Natürlich. Die Weißmäntel würden sie mit Lichtlanzen durchsieben, sollten sie auch nur niesen. Man hatte ihr Schiff konfisziert und zu allem Überfluss schwirrten dort draußen drei weitere Ordensschiffe um die Dragulia herum. Es gibt kein Entkommen. Diesmal nicht.
    Es tut mir leid! Sie formte die Worte lautlos mit den Lippen. Kai verstand und lächelte tröstend.
    »Ob Sie es glauben oder nicht«, begann Telios. »Ich bin froh, dass Sie wieder unbeschadet bei uns sind, Bürger Novus.« Endriel erkannte als einzige, dass er es ernst meinte.
    Kai antwortete nicht, sondern sah zu, wie der Zeitlose Sarkophag zwischen ihm und dem Admiral niedergelassen wurde. Die Purpurschattierungen des Kraftfelds verliefen ineinander wie Öl auf Wasser.
    Telios betrachtete zuerst den dunklen Quader, dann hob er den Blick. »Ich nehme an, Ihr ominöser › Freund ‹ befindet sich in der Maschine, Bürger Novus?«
    Kai erwiderte wütend den Blick des Admirals. Endriel sah, wie er seine Lippen zusammenpresste, bis sie ganz weiß wurden.
    »Keine Sorge«, sagte Telios. »Wir werden es so oder so gleich herausfinden!« Er gab seinen beiden Leuten, die den Sarkophag abgestellt hatten, einen Wink.
    »Warten Sie!«, rief Kai.
    Telios wartete.
    »Der Öffnungsmechanismus ist verschlüsselt. Ich bin der einzige, der ihn öffnen kann.«
    Der Admiral nickte. »Und das werden Sie. Auf der Stelle.«
    Während Kai und Telios sprachen, ließ Keru sein Auge nicht von der Skria, die neben dem dunkelhäutigen Menschen stand. Sie war wunderschön, mit samtigem, sandfarbenen Fell, strahlend grünen Augen und einer stolzen Haltung. Shiaar. Als er in den Kult aufgenommen wurde, gehörte sie zu den Lieblingen des

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