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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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beim Backen. Sie erlaubte mir ein
    paar ganz kleine Puppenbrötchen zu backen. Hinterher saßen
    wir in unserer Hütte und tranken Kaffee aus meinen rosa
    Puppentassen und aßen die Semmeln dazu. Inga holte Saft in ihrer
    Karaffe, sodass wir auch Saft trinken konnten.
    Wir spielten, Britta wäre die Hausfrau und hieße Frau
    Andersson, ich wäre das Hausmädchen und hieße Agda und
    Inga wäre das Kind. Wir pflückten Himbeeren, die in der Nähe
    wuchsen, zerquetschten sie in einem weißen Stofflappen und
    spielten, wir machten Käse.
    Britta, die Frau Andersson war, sagte zu mir: »Dass Sie doch nie
    richtig Käse machen lernen, Agda!«

    Und ich antwortete: »Machen Sie sich Ihren alten Käse
    doch selbst, Frau Andersson.«
    Gerade als ich das gesagt hatte, sah ich hinter einem Stein
    Bosses Haarschopf, und ich sagte schnell zu Britta und Inga:
    »Die Jungen belauschen uns.«
    Da riefen wir durcheinander:
    »Ha, wir haben euch gesehen, ihr könnt ruhig vorkommen.«
    Lasse, Bosse und Ole sprangen sofort auf und sie waren
    furchtbar albern und machten uns nach und heulten: »Dass
    Agda es doch nicht lernen kann, Frau Anderssons alten Käse
    zu machen!«
    Sie wollten uns nicht in Ruhe lassen, sodass wir an diesem
    Tag nicht weiterspielen konnten. Lasse wollte, dass wir
    Brennball spielten, und das taten wir. Lasse aber blieb immer
    noch albern und rief:
    »Können Sie denn nicht schneller laufen, Frau Andersson?
    Passen Sie doch auf den Ball auf, Frau Andersson.«

    Ich habe es ja gesagt:
    Jungen können kein Geheimnis haben!
    m nächsten Tag verschwanden Lasse, Bosse und Ole
    A wieder gleich nach dem Frühstück. Nachdem Britta,
    Inga und ich den ganzen Vormittag in unserer Hütte gespielt
    hatten und jetzt etwas anderes tun wollten, begannen wir zu
    überlegen, wo die Jungen sich eigentlich den ganzen Tag
    aufhielten. Wir hatten vorher noch nicht weiter darüber
    nachgedacht, aber jetzt fiel uns plötzlich ein, dass wir sie fast eine ganze Woche nicht gesehen hatten, außer abends, wenn
    wir Brennball spielten.
    »Wir legen uns auf die Lauer«, sagte Britta.
    »Ja«, sagten Inga und ich, »wir legen uns auf die Lauer, denn
    wir müssen wissen, was sie treiben.«
    Kurz vor Mittag saßen wir auf den Stufen vor unserem Haus
    und hielten Wache. Zuerst kam Lasse. Gleich danach kam
    Bosse. Und zuletzt Ole. Aber sie kamen nicht von derselben
    Seite. Da merkten wir, dass sie wieder ein Geheimnis hatten,
    das wir nicht wissen sollten. Denn sonst wären sie sicher
    gleichzeitig gekommen.
    Wir hatten unsere Puppen mit auf die Treppe genommen,
    damit die Jungen nicht merkten, dass wir ihnen auflauerten.
    Wir spielten mit den Puppen und taten so, als sähen wir die
    Jungen gar nicht. Dann mussten wir zu Mittag essen, aber
    sobald wir gegessen hatten, liefen wir wieder hinaus zur
    Treppe.

    Nach einer Weile kam Lasse heraus. Wir spielten mit
    unseren Puppen. Lasse blieb einen Augenblick stehen und
    neckte Trille, aber nur so im Vorbeigehen. Aber dann
    verschwand er um die Hausecke.
    Wir rannten in mein Zimmer hinauf, denn von dort konnten
    wir ihn durch das Fenster sehen. Er guckte sich vorsichtig um,
    dann rannte er in die Johannisbeerbüsche und kletterte über die
    Steinmauer, die unseren Garten umgibt. Nun konnten wir ihn
    nicht mehr sehen. Gleich darauf kam Bosse. Er schlich
    vorsichtig durch die Büsche und verschwand.
    »Passt auf«, sagte Britta, »jetzt dauert es nicht lange, bis Ole
    auftaucht. Kommt, wir verstecken uns zwischen den Johannis-
    beerbüschen.«

    Wir liefen hinunter. Wir krochen hinter einen Busch und
    saßen ganz still und warteten. Gleich danach kam Ole gelaufen.
    Er lief so dicht an uns vorbei, dass wir ihn hätten anfassen
    können, aber er sah uns nicht. Wir schlichen ihm nach.
    Hinter unserem Garten ist ein großes Gehölz, wo viele
    Haselnusssträucher und Wacholder und alle möglichen
    anderen Sträucher wachsen, aber auch Bäume. Papa sagt, er
    wird alle Sträucher abhauen, damit die Kühe eine größere
    Weide haben. Aber das wird er hoffentlich nicht tun, denn da
    gibt es so viele schöne Verstecke. Wir schlichen Ole ein
    ganzes Stück nach, aber plötzlich bückte er sich, und schon
    war er in einem dichten Gebüsch verschwunden. Wir konnten
    ihn nicht wiederfinden, so viel wir auch suchten. Wir wussten,
    dass die Jungen irgendwo zwischen den Büschen sein
    mussten, und wir suchten, aber sie waren verschwunden.
    Da sagte Inga: »Jetzt weiß ich, was wir tun! Wir holen Swipp,
    der wird Ole

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