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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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hörte,
    würde er nicht wissen, wer singt. Denn es ist so dunkel, dass
    er nicht sehen kann, dass es nur wir Kinder aus Bullerbü sind,
    die durch die Dunkelheit gehen und singen.

    Als wir uns verkleideten
    ines Abends im Herbst waren alle Eltern von Bullerbü
    E beim Kaufmann in Storbü eingeladen. Nur wir Kinder
    waren zu Hause. Und Großvater. Und Agda. Ich blinkte mit
    meiner Taschenlampe dreimal aus dem Fenster zu Britta und
    Inga hinüber. Das bedeutete: »Kommt sofort her! Ich muss
    euch was erzählen!«
    Es dauerte nicht lange, bis ich sie die Treppe heraufkommen
    hörte. Aber ich hatte ihnen eigentlich gar nichts zu erzählen.
    Ich fand nur, wir müssten uns irgendetwas Lustiges
    ausdenken. Erst besahen wir alle meine Oblaten und spielten
    eine Weile Mensch-ärgere-dich-nicht. Dann fiel uns ein, dass
    wir zu Agda hinuntergehen und uns mit ihr unterhalten
    könnten.
    Und da kam Inga auf einen guten Einfall. Sie schlug vor, wir
    wollten uns verkleiden, so dass Agda uns nicht erkennen
    könnte. Jetzt hatten wir es aber eilig! Auf dem Boden hängen
    viele Kleider von Papa und Mama. Britta sagte, sie wolle sich
    als Herr verkleiden. Sie zog Papas gestreifte Hose und eine
    braune Jacke an und setzte Papas steifen Hut auf. Die
    Hosenbeine waren natürlich zu lang; sie musste sie mit
    Sicherheitsnadeln feststecken und die Ärmel musste sie
    aufkrempeln. Schließlich malte sie sich mit einem Korken, den
    wir rußig gemacht hatten, Schnurrbart und Backenbart. Sie
    sah aus wie ein komischer kleiner Mann und Inga und ich
    lachten so über sie, dass wir fast nicht in die Kleider kamen.

    Ich zog Mamas schwarzen Rock an und eine geblümte Bluse
    und setzte schließlich einen schwarzen Hut mit Schleier auf.
    Als ich den Schleier herunterließ, konnten Britta und Inga
    mich nicht erkennen. Inga wollte auch einen Hut mit Schleier
    aufsetzen, aber wir konnten weder einen Hut noch einen
    Schleier finden und da band sie sich ein Kopftuch um. Sie
    hatte einen langen Rock und eine Jacke an.
    Lasse und Bosse waren drüben bei Ole, sodass wir die Treppe
    hinunterkamen, ohne dass uns jemand sah.
    Wir schlichen uns zur Haustür hinaus, gingen nach hinten an
    die Küchentür und klopften an. Wir klopften sehr laut.
    »Wer ist da?«, fragte Agda von drinnen und es klang, als ob
    sie Angst hätte.
    Erst wussten wir nicht, was wir antworten sollten, aber dann
    sagte Britta mit ganz tiefer Stimme: »Fremde Wanderer!«
    »Sie können nicht hereinkommen, hier ist keiner zu Hause«,
    sagte Agda.
    »Wir wollen aber hinein«, riefen wir und hämmerten gegen die Tür. Aber da mussten wir lachen. Ich versuchte erst, ganz
    leise zu lachen, aber dann gluckste es vor Lachen aus mir
    heraus und ich glaube, Agda muss es doch wohl gehört haben.
    Sie öffnete die Tür vorsichtig einen Spalt weit und wir
    benutzten die Gelegenheit und zwängten uns hinein.
    »Nein, so etwas habe ich noch nie gesehen«, sagte Agda.
    »Was kommen denn da für feine Leute zu Besuch?« »Ich
    heiße Herr Karlsson«, sagte Britta. »Und das hier sind meine
    Frauen.«
    »Sie haben wirklich sehr schöne Frauen, Herr Karlsson«,
    sagte Agda. »Und noch dazu zwei. Darf ich die Herrschaften
    zu einem Glas Saft einladen?« Das durfte sie natürlich.
    Wir tranken Saft und spielten, dass wir erwachsen wären, und
    es ging viel besser als sonst, weil wir jetzt »erwachsene
    Kleider« anhatten.
    Dann kamen wir auf den Einfall, zum Südhof hinüberzugehen
    und uns den Jungen zu zeigen.
    Die Haustür war nicht verschlossen, sodass wir einfach
    hineingehen konnten.
    Als wir die Treppe zu Oles Zimmer hinaufstiegen, stolperte
    Inga über ihren langen Rock und es gab einen gewaltigen
    Lärm. Ole öffnete seine Tür, um zu sehen, was los wäre.

    Und er erschrak doch so sehr, dass er zurücksprang, als er uns
    sah. Es war ja dunkel draußen auf dem Dachboden und aus
    der offenen Tür fiel nur ein klein wenig Licht, sodass er
    wohl glaubte, dort ständen drei Gespenster an der Treppe.
    Als Lasse sah, dass wir uns verkleidet hatten, wollte er sich
    auch verkleiden, und da wollten Bosse und Ole es natürlich
    auch. Lasse zog ein Kleid von Oles Mutter an und ein Paar
    Schuhe mit hohen Absätzen. Bosse und Ole zogen
    Männersachen an. Lasse sprang herum, wedelte mit den
    Armen und sagte mit piepsender Stimme:
    »Wie machen Sie es nur, dass Ihre Pfefferkuchen so gut
    schmecken, meine Dame? Kann ich nicht das Rezept
    bekommen?«
    Er glaubt, dass erwachsene Damen so sprechen. Dann
    besuchten wir

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