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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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sagte ich gar nichts. Dann nahm ich ein paar Kronen von meinem Rübengeld und legte sie unter das Kopfkissen. Und dann holte ich einen langen Bindfaden, den ich um den
    großen Zeh binden wollte. Abends spielten wir alle Brennball und
    als es Schlafenszeit war, blinzelten Inga und ich uns zu und
    flüsterten:
    »Um halb elf.«
    Ich drückte Papa und Mama heftig, als ich gute Nacht sagte,
    denn ich dachte, jetzt würde ich sie wohl lange Zeit nicht sehen.
    Und als Mama zu mir sagte: »Morgen wollen wir beide
    Johannisbeeren pflücken«, tat sie mir furchtbar Leid, weil sie
    morgen gar kein kleines Mädchen mehr haben würde.
    Dann ging ich in mein Zimmer, band den Bindfaden um den einen
    großen Zeh, ließ das andere Ende aus dem Fenster fallen, und
    dann ging ich zu Bett und dachte, jetzt müsste ich mich beeilen,
    etwas zu schlafen, damit ich nicht allzu müde wäre, wenn es
    losging.
    Sonst schlafe ich immer ein, sobald ich den Kopf auf das
    Kissen gelegt habe. Aber an diesem Abend konnte ich gar
    nicht einschlafen. Ich strengte mich ordentlich an, aber

    immer, wenn ich mich bewegte, spannte sich der Bindfaden
    am großen Zeh. Und dann dachte ich daran, was Mama sagen
    würde, wenn sie am nächsten Morgen ins Zimmer kam und
    merkte, dass mein Bett leer war. Sie tat mir so Leid, dass ich
    weinen musste. Ich weinte lange, lange. Plötzlich erwachte
    ich. Ich hatte so ein komisches Gefühl im großen Zeh.
    Zuerst konnte ich gar nicht begreifen, was los war. Aber dann
    fiel es mir ein: Da zog einer an dem Bindfaden.

    »Ja, Inga, ich komme«, rief ich, sprang aus dem Bett und
    stürzte ans Fenster. Und da war es hellichter Tag! Unten stand
    Lasse und zog an dem Bindfaden. Nun wurde ich aber
    wütend.
    »Au! Au!«, schrie ich. »Lass das!«
    Aber Lasse zog.
    »Lass das bleiben!«, schrie ich.
    »Warum denn?«, fragte Lasse.
    »Weil der Bindfaden an meinem großen Zeh sitzt!«, schrie
    ich.
    Lasse lachte und sagte: »Da hab ich ja einen netten Fisch an
    der Angel.« Er wollte wissen, was der Bindfaden zu
    bedeuten hätte, aber ich hatte keine Zeit, es ihm zu
    erklären. Ich rannte zum Nordhof, denn ich glaubte, Inga
    wäre vielleicht allein weggelaufen. Britta saß auf der Treppe
    und spielte mit Sissa. »Wo ist Inga?«, fragte ich. »Schläft«,
    sagte Britta.
    Ich ging in Brittas und Ingas Zimmer hinauf. Und da lag sie
    und schnarchte. Ich versuchte, ihr den Bindfaden um den
    großen Zeh zu binden, aber davon wachte sie auf. »Oh«, sagte
    sie, »wie spät ist es?«
    Als ich sagte, es sei acht Uhr morgens, saß sie eine ganze Weile
    still da. Dann sagte sie:
    »Die Leute, die nachts nicht schlafen können, sollten nur
    versuchen, auf Wacholdergrün zu schlafen. Du ahnst nicht,
    wie müde man davon wird.«
    Später gingen wir zu Großvater hinauf, um ihm die Zeitung
    vorzulesen. Als wir hineinkamen, war er furchtbar erstaunt
    und sagte: »Was ist denn los, seid ihr nicht weggelaufen?«
    »Ein andermal«, sagten wir.

    Wir bauen uns eine Hütte
    chließlich wurde es uns über, im Heu zu spielen. Lasse,
    S Bosse und Ole verschwanden jeden Morgen. Wir
    wussten nicht, wohin, aber es war uns auch einerlei, denn wir
    spielten selber so schön. Auf einer kleinen Waldlichtung
    hinter dem Südhof gibt es viele kleine, flache Klippen und
    Steine. Dort spielten wir, Britta, Inga und ich.
    Eines Tages kam Britta auf den Einfall, dass wir uns unsere
    eigene kleine Hütte in einer Spalte zwischen ein paar großen
    Felsblöcken bauen sollten.
    Oh, machte das Spaß! Wir richteten sie wundervoll ein und es
    war die schönste kleine Hütte, die wir je gehabt hatten. Ich
    fragte Mama, ob wir nicht einen kleinen Flickenteppich
    mitnehmen dürften. Das durften wir. Den legten wir auf den
    glatten Steinboden und da sah es noch mehr wie ein Zimmer
    aus. Dann holten wir Zuckerkisten und stellten sie als
    Schränke auf und die größte Kiste stellten wir in die Mitte als
    Tisch. Britta lieh sich ein kariertes Kopftuch von ihrer
    Mutter, das legten wir als Decke auf den Tisch.
    Wir holten uns noch jeder eine Fußbank zum Sitzen. Ich
    brachte auch mein hübsches rosa Puppenservice mit und Inga
    ihre kleine geblümte Saftkaraffe mit den Gläsern.
    Wir stellten das alles in die Zuckerkiste, natürlich nachdem wir
    sie zuerst mit Schrankpapier ausgelegt hatten. Zuletzt
    pflückten wir einen Strauß Glockenblumen und Margeriten, die
    wir in Wasser in ein Einmachglas mitten auf den Tisch stellten.

    Nein, war das schön!
    Agda war an dem Tag gerade

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