Die Kinder aus Bullerbü
der
Schule angekommen sind.
»Man kann das Essen ja genauso gut im Magensack wie im
Rucksack tragen«, sagt Lasse.
Unsere Lehrerin heißt Fräulein Lundgren. Sie wohnt im
Schulhaus im oberen Stockwerk. Dort hat sie ein schönes
Zimmer mit einem Klavier und vielen Büchern und eine
hübsche kleine Küche. Wir helfen ihr Brennholz ins Haus
tragen. Manchmal dürfen wir Bücher von ihr ausleihen und
manchmal lädt sie uns zu Kakao ein. Einmal, als wir in die
Schule kamen, war Fräulein Lundgren krank, sodass wir
keine Schule an diesem Tag hatten. Alle anderen Kinder außer
uns aus Bullerbü wussten es, denn in Storbü gibt es Telefon,
in Bullerbü aber nicht. Wir wussten nicht, was wir machen
sollten, als die Tür zum Klassenzimmer verschlossen war und
wir keine Kinder dort fanden und auch keine Lehrerin.
Schließlich gingen wir die Treppe hinauf und klopften bei
unserer Lehrerin an die Tür.
»Herein«, sagte Fräulein Lundgren.
Wir gingen hinein. Da lag sie und war krank. Eigentlich hatte
eine Frau kommen und ihr helfen sollen, aber sie war nicht
gekommen. Fräulein Lundgren fragte, ob wir ihr nicht helfen
wollten. Das wollten wir natürlich.
Die Jungen holten Brennholz, Britta machte Feuer im Herd
und setzte das Teewasser auf. Ich fegte den Fußboden und
schüttelte Fräulein Lundgrens Kopfkissen auf. Inga machte
ein Frühstückstablett zurecht. Dann brachten wir Fräulein
Lundgren Tee und Butterbrot.
Fräulein Lundgren sagte, sie möchte so gern Gulasch zum
Mittagessen haben und sie habe Fleisch im Haus. Sie habe
überlegt, ob wir vielleicht Gulasch machen könnten, wenn sie
uns erklärte, wie es gemacht werden müsste.
»Wir können es ja versuchen«, sagte Britta. »Wenn es kein
Gulasch wird, wird es wohl was anderes.«
Aber es wurde Gulasch. Und jetzt weiß ich, wie man Gulasch
macht. Das brauche ich also nicht mehr zu lernen, wenn ich
groß bin. Fräulein Lundgren fragte, ob wir das Gulasch nicht
probieren wollten, und es schmeckte gut. Danach wusch
Britta ab und Inga und ich trockneten ab. Lasse, Bosse und Ole
saßen neben Fräulein Lundgrens Bücherregal und lasen die
ganze Zeit, denn Jungen tun ja nie etwas Nützliches. Wir
blieben so lange bei Fräulein Lundgren, wie die Schule
gedauert hätte. Wir fragten sie, ob sie auch am nächsten Tag
krank sein werde. Sie sagte ja. Da fragten wir, ob wir
wiederkommen und ihr helfen dürften. Sie sagte, darüber
würde sie sich freuen.
Als Britta, Inga und ich am nächsten Morgen kamen, lag
Fräulein Lundgren im Bett, das nicht gemacht war, und wollte
gern Haferbrei essen. Die Ärmste! Wir brachten sie gemeinsam
in den Schaukelstuhl und machten ihr Bett so glatt und schön,
dass sie sagte, sie läge wie eine Prinzessin, als sie wieder darin lag. Dann kochten wir ihr Haferbrei und hinterher bekam sie
Kaffee und frisch gebackene Brötchen, die ich von zu Hause
mitgebracht hatte. Sie sagte, wenn man so gepflegt würde,
wäre es richtig schön, krank zu sein. Leider war sie am
nächsten Tag wieder ganz gesund. Sonst hätten wir noch mehr
Gerichte kochen gelernt.
Im Herbst und Winter ist es dunkel, wenn wir morgens von
zu Hause fortgehen, und dunkel, wenn wir nachmittags
zurückgehen. Es wäre schrecklich langweilig, den ganzen
langen Weg allein im Dunkeln zu gehen, aber da wir sechs
sind, ist es nur lustig. Wir müssen fast die ganze Zeit durch
Wald gehen und Lasse versucht immer, uns einzureden, dass
der Wald voll von Kobolden und Riesen und Hexen sei. Das
ist er vielleicht auch. Wir haben nur noch keine gesehen.
Manchmal blinken die Sterne am Himmel, wenn wir nach
Hause gehen. Lasse sagt, es wären zweieinhalb Millionen und
vierundfünfzig Sterne am Himmel, und er sagt, er kenne den
Namen von jedem Stern. Aber ich glaube, das sagt er nur so,
denn einmal fragte ich ihn nach dem Namen eines Sterns und
da sagte er, er hieße Großfeinstern. Am nächsten Tag, als wir
von der Schule nach Hause gingen, fragte ich ihn nach
demselben Stern. Und da sagte er, er hieße Königinnenkrone.
»Aber gestern hast du doch gesagt, er heißt Großfeinstern«,
sagte ich.
Da sagte Lasse: »Nein, das war nicht dieser Stern. Der
Großfeinstern ist heute Nacht heruntergefallen. Dieser da heißt
Königinnenkrone. Darauf kannst du dich verlassen.«
Manchmal singen wir, wenn wir von der Schule nach Hause
gehen. »Weißt du, wie viel Sterne stehen« und andere Lieder,
die wir in der Schule gelernt haben. Wenn jemand uns
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