Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
Vom Netzwerk:
schon finden.«
    Britta und ich fanden, dass dies ein sehr guter Gedanke von
    Inga war. Wir rannten zum Südhof und fragten Oles Mama,
    ob wir Swipp eine Weile mitnehmen dürften.
    »Das könnt ihr gern«, sagte sie.
    Swipp freute sich mächtig, als er begriff, dass er mit auf
    einen Spaziergang sollte. Er hüpfte und sprang und bellte
    vor Freude. Und da sagten wir zu ihm:
    »Swipp, wo ist Ole? Such Ole, Swipp!«
    Swipp begann auf der Erde herumzuschnüffeln. Quer durch
    die Johannisbeersträucher lief er und weiter ins Gehölz und
    wir hinterher. Es ging in einer furchtbaren Geschwindigkeit
    zwischen den

    Haselnusssträuchern hin und her. Und plötzlich sprang er an
    Ole hoch. Denn da stand Ole und neben ihm Bosse und
    Lasse!
    Und da sahen wir auch das Geheimnis. Und das Geheimnis
    war eine Hütte, die die Jungen zwischen den Büschen gebaut
    hatten. »Ha, ha, ha, nun seid ihr wohl platt«, sagten wir. Und
    das waren sie.
    »Versucht nicht, Geheimnisse vor uns zu haben«, sagten wir.
    »Wir kommen doch dahinter.«
    »Ja, wenn ihr Spürhunde zu Hilfe nehmt«, sagte Lasse,
    »dann natürlich...«
    Swipp hüpfte und freute sich, weil er glaubte etwas mächtig
    Gutes getan zu haben. Und wir sagten, er solle einen großen
    Knochen zum Abendbrot bekommen.
    Es war eine großartige Hütte, die die Jungen sich gebaut
    hatten. Sie hatten einige Bretter an vier Bäume genagelt, die in
    einem Viereck standen, sodass in jeder Ecke der Hütte ein
    Baum stand. Dann hatten sie Wacholdersträucher als Wände
    angepflanzt, denn sie hätten nicht genug Bretter gehabt, sagte
    Lasse. Zuletzt hatten sie einige kleine Bretter darübergelegt
    und darauf eine alte Pferdedecke.
    »Was meint ihr, sollen die Mädchen mitmachen?«, sagte Lasse
    zu Bosse und Ole.
    »Tja, was meinst du selbst?«, sagten sie, denn sie wollten
    natürlich erst hören, was Lasse fand. Und Lasse sagte, wir
    könnten gern mitmachen.
    Da spielten wir Indianer in der Hütte. Lasse war der
    Häuptling und hieß Starker Panter, Bosse hieß Schneller Hirsch
    und Ole Fliegender Falke.

    Britta wurde Brummender Bär genannt, Inga Gelber Wolf und
    ich Listiger Fuchs. Ich hätte lieber einen hübscheren Namen
    haben mögen, aber das erlaubte Lasse nicht. Wir hatten kein
    Feuer in der Hütte, aber wir taten, als hätten wir eins, und wir
    saßen um das Feuer und rauchten die Friedenspfeife. Es war
    eine Lakritzpfeife. Ich biss ein kleines Stück von der
    Friedenspfeife ab. Es schmeckte sehr gut.
    Die Jungen hatten sich Flitzbogen und Pfeile gemacht und sie
    machten auch welche für uns. Lasse sagte, am anderen Ende
    des Gehölzes wohnten andere Indianer. Sie hießen
    Comanchen und wären sehr tückisch und gefährlich. Wir
    nahmen unsere Flitzbogen und rannten unter furchtbarem
    Kriegsgeheul durch das Dickicht.
    Am anderen Ende des Gehölzes weideten unsere Kühe.
    Lasse sagte, das wären die feindlichen Comanchen. Man
    könne es am Namen hören. Nein, wie die Comanchen
    davonrannten! Lasse schrie ihnen in der Indianersprache
    etwas nach, aber ich glaube nicht, dass sie es verstanden.

    Die Schule fängt wieder an
    enn man lange Zeit Sommerferien gehabt hat, finde ich
    W wenigstens, dass es richtig nett ist wieder in die Schule zu
    gehen. Bosse sagt, er will an den König schreiben und ihn bitten, alle Schulen zu schließen, aber ich hoffe, das wird der König
    nicht tun. Ich mag die Schule sehr gern, ich mag auch unsere
    Lehrerin gern und meine Kameraden. Auch meine Schulbücher
    habe ich gern, wenn ich einen neuen schönen Umschlag
    darumgemacht und ein neues Etikett mit meinem Namen
    daraufgeklebt habe.
    Lasse und Bosse schlagen ihre Bücher nie neu ein, wenn Mama
    oder die Lehrerin ihnen nicht sagten, dass sie es tun sollen. Und dann bekritzeln sie alle ihre Bücher. Lasse schneidet auch allerhand Figuren aus Zeitschriften aus und klebt sie in sein Erdkundebuch.
    Er sagt, es sei dann mehr Abwechslung darin, und das glaube
    ich allerdings auch. Denn wenn unter einem Bild steht:
    »Chinesischer Bauer pflanzt Reis«, so ist der Bauer nur unten
    ein Chinese. Das Gesicht aber ist das Gesicht von einer
    Witzblattfigur. So sehen seine Bücher aus. Und darüber freuen
    sich die Jungen.
    Wir Kinder aus Bullerbü gehen alle zusammen zur Schule. Wir
    müssen schon um sieben von zu Hause weggehen, denn wir
    haben ja einen weiten Weg. Wir nehmen Butterbrote und Milch
    mit, die wir in der Schule in der Frühstückspause essen.
    Manchmal essen die Jungen schon alles auf, bevor wir in

Weitere Kostenlose Bücher