Die Kinder aus Bullerbü
stürmten
auf unsere Burg zu, die Arme voller Schneebälle, und Lasse
brüllte: »Kampf und Sieg! Hier kommt der Schrecken des
Nordlands!«
Aber da rief Britta: »Soso, ich dachte, es wäre der
Großschlitterer von Bullerbü!«
Da sagte Lasse eine ganze Zeit nichts.
Die Jungen erstürmten unsere Burg und nahmen uns gefangen
und sagten, jetzt müssten wir den ganzen Abend lang
Schneebälle für sie machen, sonst wären wir des Todes.
»Wozu braucht ihr denn so viele Schneebälle?«, fragte Inga.
»Um sie für den Sommer aufzubewahren, denn dann sind sie
sehr knapp«, sagte Lasse.
»Pah, du - schlittere wieder in den See«, sagte Inga. Und dann
gingen Britta, Inga und ich in den Kuhstall, denn wir froren.
Dort war es warm und gemütlich. Wir spielten Hinfallen. Es
dauerte nicht lange, bis die Jungen auch dorthin kamen. Die
Kühe glotzten uns an. Ich glaube nicht, dass Kühe verstehen
können, warum man Hinfallen spielt. Wenn ich nachdenke,
verstehe ich es auch nicht. Aber es macht Spaß. Das macht es.
Gleich darauf kam Papa. Er sagte, wir dürften nicht länger
Hinfallen spielen. Denn da war eine Kuh, die ein Kälbchen
bekommen sollte. Und deshalb durfte kein Lärm sein. Lotta
war es, die das Kälbchen bekommen sollte.
Papa musste dem Kälbchen helfen herauszukommen. Es war
ein kleiner Stier und er war so süß. Lotta leckte ihn ab und
sah sehr zufrieden aus.
Papa sagte, wir sollten ihm helfen, einen Namen für das
Kälbchen zu finden.
»Schrecken des Nordlands«, sagte Lasse.
Der kann wohl auch an nichts anderes denken als an seinen
alten Schrecken des Nordlands. Einen so blöden Namen für so
ein süßes Kälbchen!
»Aber er kann doch ein böser, gefährlicher und schrecklicher
Stier werden«, sagte Lasse. Ole schlug vor, das Kälbchen
solle Peter heißen, und Papa fand, das passe gut.
»Dann kann er doch wenigstens Peter des Nordlands
heißen«, sagte Lasse.
Danach liefen wir zu Großvater und erzählten ihm, dass Lotta
ein Kälbchen bekommen hatte.
Und dann war Schlafenszeit. Gerade als Lasse, Bosse und ich
auf dem Boden standen und ich in mein Zimmer gehen
wollte, sagte Lasse:
»Kinder, Kinder, es ist doch ein Glück, dass man heute
nicht ›getrunken‹ ist.«
»Ach, du, schlittere doch in den See«, sagte Bosse.
Wir verulken die Lehrerin
ls die Weihnachtsferien zu Ende gingen, war noch
A immer gutes Schlittenwetter, sodass wir mit dem
Schlitten zur Schule fahren konnten. Wir haben drei
Schlitten. Manchmal binden wir sie alle hintereinander.
Unsere Lehrerin sagte, dass es sehr schön sei, uns
wiederzusehen. Ich fand auch, dass es schön war, die Lehrerin
zu sehen. Sie ist so nett. Weil es der erste Tag war, bot sie
allen Kindern Bonbons an. Diese Bonbons waren in
Stockholm gekauft. Fräulein Lundgren war während der
Weihnachtsferien dort gewesen. Das ist das einzige Mal
gewesen, dass ich Bonbons gegessen hab, die in Stockholm
gekauft waren.
Es war auch schön, alle Kinder aus Storbü wiederzutreffen. In
den Pausen tauschten wir Oblaten. Die Jungen natürlich
nicht. In unserer Klasse ist ein Mädchen, das heißt Anna-
Greta. Sie hat sehr viele Oblaten. In der ersten Pause nach den
Weihnachtsferien tauschte ich mit ihr. Sie bekam einen
Blumenkorb und einen Zwerg von mir und ich bekam eine
Prinzessin von ihr. Es war beinahe die schönste Oblate, die
ich je gesehen hatte. Ich denke, ich habe einen guten Tausch
gemacht.
Die Jungen machen im Winter meistens Schneeballschlachten
in den Pausen. Im Frühling spielen sie Marmeln. Dann
spielen wir Seilspringen. Wenn die Jungen nichts anderes zu
tun haben, prügeln sie sich. Und während des Unterrichts
treiben sie eine ganze Menge Unfug, ob es nun Winter oder
Frühling ist. Die Lehrerin sagt, sie glaube, den Jungen
kribbele es immer in den Fingern, sodass sie es nicht lassen
können, Unfug zu machen.
Ich glaube, dass es besonders Lasse in den Fingern kribbelt.
Ratet, was er einmal gemacht hat! Von Bosse hatte er zu
Weihnachten ein kleines, komisches Schwein bekommen. Es
war aus Gummi und man konnte es aufblasen. Wenn man
dann die Luft herausließ, quiekte das Schwein hell und laut.
Und eines Tages nahm Lasse das Schwein mit in die Schule.
Lasse geht nicht in dieselbe Klasse wie ich, aber weil wir
nicht mehr als dreiundzwanzig Kinder in der ganzen Schule
sind, sitzen wir alle im selben Klassenzimmer. Es gibt nur ein
Klassenzimmer. Und nur eine Lehrerin.
Daher weiß ich, wie das mit dem
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