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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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hinterher. Da fing ich an
    zu weinen und sagte:
    »Oh, jetzt stößt Ulrich Lasse tot - drinnen in der Scheune.«
    Plötzlich aber sahen wir Lasse durch das kaputte Dach klettern.
    Er rutschte vom Dach auf die Erde hinunter, lief zur Tür und
    sperrte sie zu.
    Dann rief er: »Der Auerochse ist gefangen!«
    Nun endlich wagten auch wir uns naher heran. Wir kletterten
    alle auf das kaputte Dach und betrachteten Ulrich von
    oben. Bosse spuckte zu Ulrich hinunter und sagte:
    »Pfui, du Widderscheusal!«
    Und ich sagte: »Wenn Pontus bloß nie so ein böser alter
    Widder wird!«

    Als wir nach Hause fahren wollten, sagte Lasse, wir sollten uns
    nur alle ins Boot setzen. Er selbst wollte Ulrich die Tür
    öffnen und zurückrennen und in den Kahn springen, bevor
    Ulrich recht begriffen hatte, was los war. Denn wenn Ulrich
    auch ein böser und dummer Widder sei, in der Scheune könne
    er ja nicht eingeschlossen bleiben und verhungern.
    Wir taten, was Lasse gesagt hatte. Das tun wir immer.
    Als wir von der Insel wegruderten, stand Ulrich am Strand und
    sah aus, als täte es ihm richtig Leid, dass wir schon abfuhren.
    »Sagt nur Bescheid, wenn ihr noch ein paar Auerochsen
    gefangen haben wollt«, sagte Lasse und warf sich in die Brust.
    Aber an diesem Tag wollten wir keine Auerochsen mehr von
    ihm gefangen haben. Wir waren müde und hungrig und
    wollten nur nach Hause.
    »Ich frag Tante Lisa, ob sie noch einen Fischkloß hat«,
    murmelte Bosse vor sich hin.

    Wenn es regnet
    ines Morgens, als wir gerade Sommerferien bekommen
    E hatten, war ich furchtbar schlechter Laune, als ich
    aufwachte. Es war aber auch kein schöner Tag. Es stürmte
    und regnete. Man konnte nicht nach draußen gehen.
    Außerdem war ich böse mit Britta und Inga. Am Abend
    vorher hatten wir Hopsen gespielt und da hatten Britta und
    Inga behauptet, ich wäre auf den Strich getreten, wo ich doch
    wahrhaftig nicht auf den Strich getreten war.
    »Wenn ihr so ungerecht seid, dann spiel ich nicht mehr mit«,
    sagte ich.
    »Wie du willst«, sagte Britta. »Du brauchst ja nicht!«
    »Ja, glaub nur nicht, dass wir darum betteln«, sagte Inga.
    Und da bin ich nach Hause gegangen. Aber Britta und Inga
    haben noch lange Hopsen gespielt. Ich stand hinter der
    Gardine in unserer Küche und sah ihnen zu. Aber ich passte
    auf, dass sie mich nicht sehen konnten. Und ich dachte: Nie, nie
    mehr werde ich mit ihnen spielen.
    Aber, puh, wie war es trostlos, als es am Tag darauf regnete!
    Ich wusste überhaupt nicht, was ich machen sollte. Lasse und
    Bosse waren erkältet und lagen schon seit drei Tagen im Bett.
    Ich ging zu ihnen, um mit ihnen zu reden, aber sie lagen da
    und lasen alle beide. Sie brummten nur vor sich hin, wenn
    ich etwas zu ihnen sagte. Eigentlich wäre ich ja gern
    losgegangen, um zu sehen, was Britta und Inga machten. Dann
    fiel mir aber ein, wie ungerecht sie gewesen waren, und da
    dachte ich: Nie im Leben gehe ich wieder auf den Nordhof!
    Stattdessen ging ich zu Mama in die Küche.
    »O Mama, es ist so langweilig«, sagte ich.
    »Findest du?«, sagte Mama. »Das habe ich noch gar nicht
    bemerkt.«
    »Doch, es regnet immer und immer«, sagte ich. »Ich weiß
    nicht, was ich machen soll.«
    »Wenn ich du wäre, würde ich einfach einen Zuckerkuchen
    backen«, sagte Mama.
    Mama sagte es gerade so, als glaube sie, ich könne
    Zuckerkuchen backen. Aber das konnte ich nicht, ich hatte es
    noch nie versucht. Aber denkt nur, ganz allein habe ich einen
    Zuckerkuchen gebacken, und noch dazu einen, der wirklich gut
    war. Wenn auch Mama mir natürlich erst sagte, wie ich es
    machen musste.
    Und so habe ich ihn gemacht: Zuerst rührte ich in einer
    Schüssel zwei Eier und zwei Tassen Zucker zusammen. Ich
    rührte sehr lange, und das machte viel Spaß. In einem
    Kochtopf ließ ich dann ein großes Stück Butter schmelzen
    und vermischte die flüssige Butter mit dem anderen Kleister.
    Dazu tat ich Mehl und Milch, wie viel, daran kann ich mich
    nicht mehr genau erinnern. Aber geriebene Zitronenschale
    und Backpulver tat ich auch in den Teig.
    Beim Backen hatte ich eine weiße Schürze um und ein weißes
    Tuch um die Haare gebunden. Oh, wie war es spannend, als
    Mama meinen Zuckerkuchen aus dem Ofen holte! Sie stürzte
    ihn auf ein sauberes Handtuch. Und mein Kuchen war schön
    hellbraun und ganz hoch aufgegangen. Ich hab gar nicht
    gewusst, dass ich so gut

    Zuckerkuchen backen kann. Mama meinte, jetzt könnte ich
    ja Lasse und Bosse mit Zuckerkuchen und

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