Die Kinder aus Bullerbü
der sich
dorthin schlängelt. Wir hatten viel zu tragen: Krebskäfige und
Decken und Rucksäcke mit allen möglichen Sachen darin.
Aber es ist zwecklos zu jammern, wenn man müde wird, denn
dann sagt Papa, wer jammert, darf nicht mit, um Krebse zu
fangen und im Wald zu schlafen.
Sobald wir an den See kamen, liefen wir los und sahen nach,
ob noch etwas von unseren Hütten übrig war, die wir im
vergangenen Jahr gebaut hatten. Aber es waren nur noch
einige vertrocknete Wacholderbüsche und Äste übrig, die
wir sofort wegräumten. Britta und Inga und ich haben unsere
Hütte unter einer großen Tanne. Ihre Zweige hängen fast bis
auf den Boden herunter.
Papa und Onkel Erik hauen für uns Wacholderbüsche ab, die
wir rund um die Tanne stellen, sodass nur noch eine kleine
Öffnung an einer Stelle bleibt, durch die wir ein und aus
kriechen. Und dann legen wir den Boden dick mit
Tannenzweigen aus, auf denen wir schlafen können.
Als wir mit unserer Hütte fertig waren, gingen wir zu den
Jungen und sahen uns ihre Hütte an. Sie haben ihre immer in
einer Felsspalte, über die sie Äste und Tannenzweige legen, sodass es wie ein Dach wird. Auf dem Boden haben sie natürlich auch
Tannenzweige liegen.
»Es wäre schön, wenn man in dieser Hütte vor den Mädchen
seine Ruhe hätte«, sagte Lasse, als wir kamen. Und da sagten
Bosse und Ole auch, dass es schön wäre, seine Ruhe vor den
Mädchen zu haben.
»Von uns aus!«, sagte Britta. »Unsere Hütte ist sowieso viel besser als diese kleine schäbige Bruchbude.«
Da lachten Lasse, Bosse und Ole und sagten, wir könnten ihnen
nur Leid tun, weil wir überhaupt keine Ahnung hätten, wie man
Hütten baut. Bevor wir uns darauf eine gute Antwort
ausdenken konnten, rief Onkel Nils nach uns und sagte, wir
sollten kommen und helfen, die Krebskäfige ausbessern. Die
Krebskäfige sind aus Netz gemacht und müssen jedes Jahr ein
bisschen geflickt werden. Hier und da sind immer große Löcher
in dem Netzwerk, und das darf nicht sein, weil sonst die Krebse
hindurchkriechen.
Wir saßen auf einer Felsenplatte unten am See und flickten die
Krebskäfige mit Draht und erzählten uns etwas und hatten viel
Spaß. Die Sonne würde bald untergehen und um den See
herum war es so schön und so still. Natürlich nur, wenn
wir nicht sprachen.
»Der Nocken ist doch ein wundervoller See«, sagte Papa.
Onkel Erik war dabei, die beiden Kähne, die wir am
Nocken liegen haben, leer zu schöpfen. Sie waren wieder voll
Wasser. Onkel Nils und Papa setzten Köder in die Käfige. Als
alles fertig war, fuhren wir mit den Kähnen hinaus und
versenkten am Ufer entlang die Krebskäfige. Wir haben unsere
besonderen Plätze, wo wir in jedem Jahr die Krebskäfige
wieder hinlegen.
Als wir um den ganzen See herumgefahren waren und alle
Käfige versenkt hatten, wurde es dunkel. Und da kniff Inga
mich in den Arm und sagte: »Es ist beinahe noch schöner als Heiligabend!«
Das fand ich auch. Denn als es dunkel wurde, machte Papa
ein Feuer auf dem Felsen, wie er es immer macht. Wir saßen
alle um das Feuer herum und nahmen die Thermosflaschen
mit warmem Kakao hervor und tranken und aßen Butterbrote
dazu. Das Feuer leuchtete und spiegelte sich im Wasser, sodass
es aussah, alsbrenne der See. Und ringsum im Wald war es dunkel und still. Und Lasse sagte: »Ich höre, wie die Trolle
zwischen den Bäumen herumschleichen.«
Inga und ich bekamen Angst. Obwohl Inga sagte: »Ach, es
gibt ja gar keine Trolle.«
Aber wir lauschten trotzdem, ob nicht Trolle im Dunkeln
herumschlichen. Wir hörten nichts, und das sagten wir zu
Lasse.
»Nee, die könnt ihr auch nicht hören, denn sie haben ganz
behaarte Füße«, sagte Lasse. »Die schleichen sehr leise und
stehen hinter den Bäumen und starren uns an.«
»Ach, das tun sie ganz gewiss nicht«, sagte ich und rückte ein
bisschen dichter an Inga heran.
»Und ob«, sagte Lasse. »Der ganze Wald ist voller Trollaugen,
die uns anstarren – gerade jetzt. Aber sie trauen sich nicht her, weil sie Angst haben vor unserem Feuer.«
Da sagte Papa, Lasse solle endlich aufhören, kleinen
Mädchen Dinge einzureden, die nicht wahr wären. Und Papa
legte noch mehr Äste aufs Feuer, und da flammte es auf und
leuchtete herrlich. Ich glaube nicht, dass es Trolle gibt. Aber
ich kroch doch zur Sicherheit auf Papas Schoß. Da setzte sich
Inga auf Onkel Eriks Schoß. Und Onkel Erik pfiff uns was
vor. Er pfeift so großartig. Er kann pfeifen
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