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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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geben allmählich auf. Mein Handy funktioniert auch nicht. Und den Schokoladenriegel, den ich in der Tasche hatte, habe ich schon aufgegessen. Die Situation ist also ziemlich unangenehm.«
    »Wie konnten Sie dann meinen Wunsch erfüllen«, fragte Groanin, »wenn Ihre Kräfte so schwach sind?«
    »Die Regeln von Bagdad«, antwortete Nimrod. »Paragraph152.   Ein unerfüllter Wunsch erhält über jegliche anderen Dschinn-Bindungen Vorrang. Wenn ein Wunsch gewährt wird, überträgt sich die Macht des Wunsches in gewisser Weise auf den Wunschträger. Eigentlich hätte ich für die Erfüllung Ihres Wunschs gar nicht wirklich in der Nähe zu sein brauchen.« Er seufzte. »Schade, dass Sie nur diesen einen Wunsch übrig hatten. Noch ein unerfüllter Wunsch – und ich wäre draußen.«
    »Ich hätte alle Wünsche hergegeben.« Groanin blickte nervös zu Boden und sah eine Schlange in einem Loch verschwinden. »Das ganze Land ist mir unheimlich.«
    Vierzig Minuten und vierzig Sekunden später kamen die Zwillinge und Creemy mit einem Bagger zurück. Es war ein orangefarbener Hitachi Tata mit einer Aushubkapazität von 560   Litern und einer Ausgrabungstiefe von sechs Metern. Zu Groanins Erstaunen schien der Bagger ganz von allein zu fahren. Doch als John aus dem Cadillac stieg, hielt er eine Fernbedienung in der Hand.
    »Er funktioniert genau wie mein Spielzeugbagger zu Hause«, erklärte er. »Den kann ich ziemlich gut bedienen, deswegen hielt ich es für einfacher, den echten Bagger ein bisschen zu verändern.« Unter seiner professionellen Führung hob der Bagger schon die erste Ladung Sand aus und lud sie mehrere Meter von der Stelle, die sie vorher markiert hatten, wieder ab.
    Nach einer Stunde waren sie schon fast an der Tür des Grabs angelangt. Creemy hob den restlichen Sand mit einer Schaufel aus, die er hinten auf dem Bagger gefunden hatte. Mittlerweile war es dunkel, und nur die Fledermäuse, die im Mondlicht umherflatterten,leisteten ihnen Gesellschaft. Creemy besaß als Lichtquellen nur die Scheinwerfer des Baggers und eine Taschenlampe, die John aus dem Kofferraum des Cadillacs geholt hatte.
    »Das hier ist ein böser Ort«, sagte Groanin. »Das spüre ich. Ein schrecklicher Ort.«
    »Hören Sie auf«, sagte Philippa. »Ich habe schon genug Angst.«
    »Wir haben es gleich geschafft!«, rief John.
    Creemy trat von der Steintür zurück und warf die Schaufel weg. Dann rief er John zu, er solle mit der Taschenlampe die Stufen hinuntersteigen. Philippa folgte ihrem Bruder. John war schon dabei, den Spalt zwischen der Tür und der Wand zu untersuchen.
    »Wartet mal«, sagte er. »An der Tür hängt etwas.«
    »Fass es nicht an, John!«, rief Nimrod. »Das habe ich befürchtet. Es ist wahrscheinlich ein Dschinn-Siegel.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Philippa.
    »Es bedeutet, dass Iblis oder einer der Ifrit mit Hussein Hussaout mitgekommen sein muss«, erklärte Nimrod. »Nur sie können es anbringen. Es dürfte aus Jade oder Kupfer sein; beides sind magische Substanzen für die Marid. Wenn diese Materialien Dschinn-Kräften ausgesetzt wurden, dürfen wir sie nicht berühren.«
    »Das erklärt wohl, warum Mutter keine Jade mag«, murmelte Philippa.
    »Ganz sicher«, bestätigte Nimrod. »Ihr dürft es also auf keinen Fall anfassen. Das Siegel kann nur von Creemy oder MrGroanin aufgebrochen werden. Wenn ihr es berührt, würde die Macht der Ifrit euch Kinder genauso binden – oder gar Schlimmeres.«
    John schüttelte den Kopf. »Es sieht aber gar nicht nach Jade oder Kupfer aus«, berichtete er. »Im Spalt zwischen der Tür und der Wand scheint ein großer Wachsklumpen zu stecken. Er hat ungefähr die Größe eines Fußballs und ist halb durchsichtig. Warte mal. Etwas bewegt sich. Es sieht so aus, als würde in seiner Mitte etwas Kupferfarbenes stecken. Ach du großer Mist! Das ist ein Skorpion!«
    »Ein lebendiges Siegel«, sagte Nimrod. »Das sind die gefährlichsten Siegel von allen. Für Menschen wie für Dschinn. Das bedeutet, dass Iblis selbst hier gewesen sein könnte. Es würde auf alle Fälle die Stärke der Bindung erklären. Brecht auf keinen Fall das Siegel auf, sonst befreit ihr den Skorpion, und er wird versuchen, euch zu töten. Stattdessen müsst ihr unter dem Siegel ein Feuer anzünden, um das Wachs zu schmelzen und den Skorpion zu ersticken.«
    Die Zwillinge stiegen die Steinstufen wieder hinauf und sahen sich nach etwas Brennbarem um. In der Dunkelheit war das nicht einfach; auch gab es in der

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