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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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jamaikanische Dollar handelte, die nicht annähernd so viel wert waren wie U S-Dollar . (Im Grunde beträgt der Wert eines jamaikanischen Dollars nur ein Sechzigstel eines U S-Dollars , was bedeutete, dass Oleaginus’ fünf Milliarden Dollar nur etwa 83   Millionen U S-Dollar wert waren.) Natürlich hätte Iblis Oleaginus ohne weiteres fünf Milliarden U S-Dollar beschaffen können, aber er konnte einfach nicht widerstehen. Schließlich ist genau das der Grund, warum die Ifrit Spielkasinos betreiben: Sie lieben es, die Menschen hereinzulegen.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Oleaginus und betrachtete die Zahlen auf seinem nagelneuen Kontoauszug   …
    »Und dein zweiter Wunsch?«
    »Ich würde gerne anziehender wirken, Sir.«
    »Du stellst meine Geduld wirklich auf eine harte Probe, Oleaginus, weißt du das?«, sagte Iblis mit einem langen Seufzer. Einen Moment lang erwog er, Oleaginus in einen Magneten zu verwandeln und zuzusehen, wie alle möglichen Metallteile durch das Apartment flogen und sich an seinen Körper hefteten. Stattdessen zeigte er weiter Mitleid mit ihm. »Drück dich genauer aus, Mann. Und sei vorsichtig mit deinen Wünschen. Oder ich übernehme keine Verantwortung für das, was passiert. Meintest du anziehend wie ein Magnet?«
    »Nein, Sir. Anziehender für Frauen.«
    »Dann sag das.«
    »Ich wünschte, ich wäre anziehender für Frauen, Sir.«
    Iblis schnippte zum zweiten Mal mit den Fingern. »So. Erledigt«, sagte er.
    Oleaginus drehte sich um und sah in einen Spiegel. »Aber ich sehe immer noch aus wie vorher«, stellte er mit einiger Enttäuschung fest.
    »Glaub mir«, sagte Iblis. »Mit fünf Milliarden Dollar auf der Bank wirst du auf Frauen ohne Zweifel anziehender wirken. Und dein dritter Wunsch?«
    Oleaginus seufzte aus Sorge, hereingelegt worden zu sein, wagte es aber nicht, sich mit Iblis anzulegen, den die Belohnung seines erfolgreichen Dieners offensichtlich zu langweilen begann. »Ich hätte gern ein Talent«, sagte er. »Irgendeine besondere Fähigkeit.«
    »Bravo«, sagte Iblis. »Du überraschst mich, Oleaginus. Ein Talent. Da du weder über Talente noch über besondere Fähigkeiten verfügst, hast du jetzt die Qual der Wahl; trotzdem muss ich dich zur Eile antreiben. Ich habe eine Verabredung mit diesen beiden Kindern und einer Flasche Schwefelsäure.«
    »Säure?«
    »Die ich in die Flasche gießen will, natürlich.« Iblis lächelte. »Tropfen für Tropfen.«
    »Ah.«
    »Also, ein Talent. Welches Talent hättest du denn gern? Möchtest du gern amüsant sein? Das wäre zu viel verlangt. Ein Talent dafür, Ärger zu machen? Nein, das hast du vielleicht schon. Konversationstalent. Das würde mir an einem Irdischen gefallen.«
    »Ich wünschte, ich wäre ein wirklich brillanter Pianist, Sir«, sagte Oleaginus. »Ich wollte schon immer Klavier spielen können.«
    »Eine ausgezeichnete Wahl. Endlich einmal etwas, das eswert ist, gewünscht zu werden. Außerdem weißt du gar nicht, was für ein Glück du hast. Hättest du Gitarre gesagt, dann hätte ich dich auf der Stelle umgebracht. Ich hasse Irdische, die Gitarre spielen, mehr als jede andere menschliche Lebensform. Ich habe schon ganze Flugzeugladungen von Menschen vernichtet, weil irgendein Halbstarker mit Gitarre auf der Passagierliste stand.«
    Iblis schnippte zum dritten Mal mit den Fingern. Plötzlich stand ein großer Konzertflügel in einer Ecke des Zimmers und Iblis bat Oleaginus, sich davorzusetzen und zu spielen.
    »Was soll ich spielen, Sir?«
    »Du kannst alles spielen; also spiele, was du willst«, sagte Iblis und gab ihm ein, ein
Impromptu
von Schubert zu spielen.
    »Ich weiß etwas, Sir. Ich werde ein
Impromptu
von Schubert spielen.«
    »Ja, eine
gute
Wahl«, sagte Iblis. Er freute sich bereits auf den Moment, in dem er Oleaginus klarmachen würde, dass es besser gewesen wäre, sich mit seinem dritten Wunsch aus Iblis’ Diensten zu befreien; und dass alles Geld auf Jamaika ihm wenig nutzen würde, wenn er weiterhin für Iblis den Handlanger spielen musste – den Klavier spielenden Handlanger. Doch dieses Vergnügen würde er sich für später aufheben und es genießen, nachdem er seinen Spaß daran gehabt hatte, die Gaunt-Zwillinge langsam in Säure aufzulösen. Ein Genuss, dem er sich unverzüglich widmen musste. Er nahm die Thermosflasche und sprach laut auf das Metallgehäuse ein.
    »So«, sagte er. »John und Philippa. Ich kann euch gar nichtsagen, wie sehr es mich freut, euch wiederzusehen. Nur dass diesmal

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