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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Wochen her, seit ich mit jemandem gesprochen habe, der mir geantwortet hat.«
    »Du kannst mich sehen?«
    »Nur einen schwachen Umriss, muss ich gestehen«, sagte Cornelius. »Bist du ein Geist?«
    »Äh, nein«, sagte John. »Ein Dschinn.«
    »Davon habe ich schon gehört. Aber ich bin noch nie einem begegnet.«
    »Bist du ein Affe?«
    »Der Beschreibung würde ich zustimmen, wäre da nicht derUmstand, dass ich sprechen kann. Soweit ich weiß, sind Affen dazu nicht fähig. Um ganz ehrlich zu sein, bin ich mir nicht ganz sicher, was ich bin. Cornelius ist bloß ein Name, den ich im hiesigen Fernsehgeschäft aufgeschnappt habe. Dort lief ein Film mit dem Titel
Planet der Affen
, und einer der Darsteller, eine dunklere Ausgabe von mir, hieß Cornelius.«
    »Woher weißt du, wie du aussiehst, wenn du doch unsichtbar bist?«, erkundigte sich John vernünftigerweise.
    »Für mich selbst bin ich nicht unsichtbar«, erwiderte Cornelius. »Und für dich anscheinend auch nicht.«
    »Wie bist du nach Bumby gekommen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Und warum gehst du dann nicht wieder?«
    »Wo soll ich denn hin? Und welchen Sinn hat es, von irgendwo fortzugehen, wenn man sich verirrt hat? Außerdem hieß es in einer anderen Sendung, die ich gesehen habe, dass man, wenn man sich verirrt hat, am besten dort wartet, wo man ist, bis jemand kommt und einen findet. Und jetzt hat mich jemand gefunden.«
    »So?« John sah sich um. »Wer denn?«
    »Na du, natürlich.« Cornelius runzelte die Stirn. »Abgesehen davon ist mir alles Weitere ein Rätsel, fürchte ich.«
    John überlegte einen Augenblick. »Möglicherweise kann ich dir weiterhelfen.«
    »Wirklich? Wie denn?«
    »Da ich ein Dschinn bin, kann ich dir vielleicht drei Wünsche erfüllen«, sagte John. »Ich sage ›vielleicht‹, weil es so ist, dass ich immer noch lerne, ein Dschinn zu sein, deshalb gelingen mir die Wünsche nicht immer hundertprozentig. Und ich sage außerdem ›vielleicht‹, weil ich bisher immer nur Irdischen drei Wünscheerfüllt habe. So nennen wir Dschinn die Menschen. Ich weiß nicht genau, was passiert, wenn ich sie einem, was immer du auch bist, gewähre. Betrachten wir dich für den Moment einfach als Affen.«
    »Einverstanden. Aber was könnte ich mir wünschen, um meine Situation zu verbessern?«
    »Du kannst dir wünschen, dich an etwas zu erinnern, das du vergessen hast. Deinen richtigen Namen zum Beispiel. Und daran, was du bist und wo du herkommst – wo du zu Hause bist. Solche Dinge eben.«
    »Kann ich mir das wirklich alles wünschen?«
    John zuckte die Schultern. »Warum nicht? Das Problem ist nur, dass ich dir keine drei Wünsche gewähren kann, solange ich in diesem transsubstantierten Zustand bin. Ich muss zuerst meinen Körper wiederholen, dann kann ich mich um dich kümmern. Andererseits kann ich dich möglicherweise nicht mehr sehen, wenn ich wieder in meinem Körper stecke. Ich bin ziemlich sicher, dass mir eine weiße Affengestalt, die durch die Stadt spaziert, schon früher aufgefallen wäre. Deshalb sollten wir uns lieber jetzt etwas überlegen, für den Fall, dass das passiert.« Er zuckte die Schultern. »Es sei denn,
du
hast eine Idee, wie du dich bemerkbar machen kannst.«
    Cornelius schüttelte den Kopf.
    »Also gut«, sagte John. »Komm mit.«
    Sie kehrten zur »Oase« zurück, wo gerade das Abendessen serviert wurde. Es gab Bratwürstchen, wie Groanin versprochen hatte. Das ganze Haus roch danach. John befahl Cornelius, in der Garage zu warten, wo Mr   Bottomley, der Ehemann der Pensionswirtin, sein Motorrad abgestellt hatte.
    »Hör gut zu«, sagte John zu seinem neuen Freund. »Für denFall, dass ich zurückkomme und dich nicht sehen kann, möchte ich, dass du drei Mal auf den Auspuff des Motorrads klopfst, um mir zu zeigen, dass du da bist und die drei Wünsche empfangen willst. Wollen wir das mal versuchen?«
    Cornelius klopfte drei Mal auf den Auspuff, wie John es ihm gesagt hatte. Das Geräusch war unüberhörbar.
    »Gut«, sagte John. »Sobald du mir durch das Klopfen angezeigt hast, dass du so weit bist, äußerst du die drei Wünsche, über die wir gesprochen haben, und ich sage mein Fokuswort – mein Wort der Macht. Damit müssten deine Wünsche in Erfüllung gehen. Klopfe wieder drei Mal, damit ich weiß, dass es geklappt hat. Dann verlasse ich meinen Körper, damit wir reden können. Alles verstanden?«
    »Das hört sich kompliziert an«, meinte Cornelius. »Aber ich glaube, ich kann mir alles

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