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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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vorausgegangen war.
    Nimrod zeigte auf einen Mann, der auf einer der hohen Terrassen stand und in ein langes Blasinstrument blies, das auch als Rohr einer Öl-Pipeline hätte dienen können.
    »Ein tibetisches Langhorn!«, rief Nimrod. »Ich habe sie schon öfter gehört, aber noch nie eines, das so laut war wie das hier.«
    »Was hat das zu bedeuten?«, schrie John.
    »Zu bedeuten?«, fragte Nimrod. »Der Lärm soll natürlich Teufel und böse Geister vertreiben. Wenn wir also nicht vertrieben werden, dann sind wir keine Teufel oder bösen Geister, nehme ich an.«
    Nimrod brachte den Teppich zum Stehen, und alle erhoben sich, als ein kleiner Mann in der dunkelroten Robe eines tibetischen Mönchs auf sie zukam. Er legte die Hände aneinander, hob sie an die Stirn und verbeugte sich feierlich. Er sagte kein einziges Wort, doch zu ihrer aller Überraschung hörten sie ihn klar und deutlich fragen, ob sie in Frieden gekommen seien.
    Nimrod antwortete auf die gleiche Weise.
Wir kommen in Frieden
, sagte er stumm.
    Philippa sah ihren Onkel an. »Telepathie?«
    Nimrod nickte. »Eines der vielen Geheimnisse der Mönche von Shamba-La.«
    »Äh, wir haben einen glücklichen Menschen dabei«, sagte Nimrod dann unsicher. »Mr   Prezzolini.«
    Der Mönch sagte nichts.
    »Wir können es beweisen, wenn Ihr wollt«, sagte Nimrod.
    Das wird nicht nötig sein
, antwortete der schweigende Mönch.
Denn Ihr habt noch jemanden mitgebracht.
    Rakshasas trottete nach vorn, und der Mönch, der den Wolf zu erkennen schien – oder zumindest den wiedergeborenen Geist, den der Wolf in sich trug   –, verbeugte sich mehrmals und strich dem Tier mit einem breiten Zahnlückenlächeln liebevoll über den Kopf.
    »Es scheint, als seien sich diese beiden schon einmal begegnet«, sagte Nimrod.
    Oh ja
, sagte der Mönch stumm.
Wir kennen einander gut. Rakshasas war in menschlicher Gestalt, als er das letzte Mal hier war; doch in seiner neuen Inkarnation ist er uns nicht weniger willkommen. Genau wie ihr, Freunde von Rakshasas. Ihr seid alle willkommen in Shamba-La.
    Nur Nimrod konnte seine Gedanken gut genug kontrollieren, um sich auf telepathische Weise mit dem Mönch zu verständigen.
    Vielen Dank
, sagte er.
Wir haben auch einen Freund bei uns, der gestorben ist. Ich hoffe, Sie nehmen es uns nicht übel, dass wir ihn mitgebracht haben. Wir wollten nicht respektlos sein, aber zurücklassen wollten wir ihn auch nicht. Wir hatten gehofft, dass Sie ihm vielleicht ein anständiges Begräbnis gewähren würden.
    Der Mönch antwortete stumm:
Er ist willkommen. Und wir werden sehen, was wir sehen werden. Es mag sein, dass er nicht so tot ist, wie ihr glaubt. Das sind die wenigsten Dinge. Vieles ist im ursprünglichen Zustand weder geboren noch ausgelöscht. Lasst ihn für den Augenblick hier liegen; ich werde ein paar meiner Brüder bitten, ihn zu holen.
Er verbeugte sich erneut.
Bitte hier entlang.
    Der Mönch führte sie durch eine schwere Eichentür, die sich von selbst zu öffnen schien, und im nächsten Moment standen sie in einem marmornen Korridor, in dem eine Wand aus Dutzenden riesiger goldener Gebetsmühlen bestand, die der Mönch im Vorübergehen in Bewegung setzte. Hinter einer großen Bibliothek voller stummer Schüler durchquerten sie eine Art Meditationsstätte, in der Dutzende Mönche saßen und ein tiefes, klangvolles Mantra rezitierten, das für die Zwillinge recht düster klang, jedoch, wie Nimrod ihnen versicherte, die Rezitation einer Art Gedicht war, das Herz-Sutra genannt wird und allein von Weisheit handelt.
    »Was bedeuten die Worte?«, fragte Philippa flüsternd.
    Dieser Sprechgesang ist das Einzige, was wir laut äußern
, erklärte der Mönch stumm.
Denn die Weisheit der Erleuchtung ist das Wissen, dass die fünf Sinne leer sind.
    Was Nimrod veranlasste, seine eigenen Gedanken zu diesem Thema beizusteuern:
Es ist wahr, wir könnten alle ein bisschen mehr zuhören und ein bisschen weniger sagen. Das ist das Problem heutzutage. Es wird einfach nicht genug zugehört. Dieser Tage ist fast alles, was gesagt wird, hohl und leer. Leere gibt es auf der Welt derzeit in Hülle und Fülle.
    Der Mönch nickte.
    »Ja, aber was bedeutet es?«, fragte John.
    Du musst die Worte nicht verstehen
, erklärte der schweigende Mönch.
Die Worte drücken aus, was jenseits aller Worte liegt, John. Was du hier hörst, ist das Atmen des Universums.
    »Sie kennen meinen Namen?«, fragte John. »Sie lesen meine Gedanken?«
    Natürlich.
    »Können

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