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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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ich.«
    John bestand darauf, dass die Dusche repariert wurde, und die Stimme versprach, so bald wie möglich jemanden zu schicken.
    Ein halbe Stunde später kam ein sehr großer Mann in einem weißen Gewand und mit einem roten Tarbusch auf dem Kopf – einer Art Hut, der manchmal auch Fes genannt wird – und erklärte, dass er gekommen sei, um die Dusche zu reparieren.
    »Haben Sie irgendwelches Werkzeug«, fragte der sehr große Mann, »mit dem ich die Dusche reparieren kann?«
    John schüttelte den Kopf. »Äh, nein«, sagte er.
    Der große Mann sah sich im Zimmer um, nahm einen von Groanins Schuhen und begann mit ihm auf den Wasserhahn einzuschlagen, bis dieser sich schließlich bewegte und Wasser aus dem Duschkopf zu sprudeln begann. Schnell verwandelte sich der Boden der Dusche in einen kleinen viereckigen Schlammsee. Doch darauf achtete er nicht.
    »Jetzt funktioniert die Dusche«, erklärte er, warf den Schuh beiseite und ging.
    Philippa marschierte schulterzuckend ins Bad, um die Dusche abzudrehen, musste jedoch feststellen, dass das nicht möglich war. »He!«, rief sie dem Mann hinterher. »Jetzt lässt sie sich nicht mehr abstellen!«
    Doch es war zu spät. Der Mann war fort.
    Weil er von Natur aus ein wenig schüchtern war, hatte Zagreus bis jetzt damit gewartet, wieder Gestalt anzunehmen. Er lief eine Weile auf den Fingerknöcheln durch die ineinander übergehenden Räume und setzte sich dann hin, um sich marokkanisches Fernsehen anzuschauen. Auf einem Sender lief
Let’s Belly Dance
, auf einem anderen
Bauchtanz Total
und auf dem dritten
Marokko sucht den Bauchtanzstar
. Zagreus kam zu dem Schluss, dass ihm das marokkanische Fernsehprogramm wesentlich besser gefiel als das englische.
    Groanin sah besorgt vom Fernseher auf den Jinx. »Sagen Sie mir bitte, dass Sie damit nichts zu tun haben«, sagte er.
    Zagreus sah verlegen drein. »Äh, nicht dass ich wüsste«, sagte er. »Aber möglich wäre es wohl.«
    Nimrod grinste seinen Butler an. »Also wirklich, Groanin. Das Hotel gilt nicht ohne Grund als das schlechteste Hotel der Welt«, sagte er. »Nichts davon hat irgendetwas mit Zagreus zu tun. Außerdem habe ich ihn vorsichtshalber mit einer Fessel belegt, solange er mit uns zusammen ist. Sie können sich also darauf verlassen, dass sein Fluch uns im Augenblick nichts anhaben kann.«
    »Danke«, sagte Zagreus. »Darüber habe ich mir selbst schon Gedanken gemacht.«
    In der Zwischenzeit hatte Groanin seinen Schuh aufgehoben, den der Mann mit dem Fes auf den Boden geworfen hatte. »Was macht der denn hier?«, wunderte er sich. »Teufel auch! Da fehlt ja der Absatz. Wie ist denn das passiert?«
    »Der Typ mit dem Fes hat ihn als Hammer benutzt, um Philippas Dusche zu reparieren«, erklärte John.
    »Meinen Schuh? Als Hammer?«
    »Ziehen Sie ihn lieber an, Groanin«, sagte Nimrod. »Dort, wo wir hingehen, brauchen Sie robuste Schuhe.«
    »Und wohin ist das?«, fragte Philippa.
    »In ein besseres Hotel, will ich hoffen«, sagte Groanin. »Das hoffe ich doch sehr.«
    »Ins Atlasgebirge«, sagte Nimrod. »Genauer gesagt, auf den Jebel Toubkal, den höchsten Gipfel Marokkos.«
    »Wahrscheinlich ist alles besser, als hierzubleiben«, sagte John.
    »Dort lebt ein Mann namens James Burton«, fuhr Nimrod fort. »Er ist einer der Gründe, warum wir überhaupt nach Marokko gekommen sind. Mr   Burton war früher Butler, ein ausgezeichneter Butler sogar. Und jetzt brauche ich dringend seine Hilfe.«
    Die Zwillinge wechselten einen entsetzten Blick und sahen dann zu Groanin hinüber, der zutiefst gekränkt wirkte.
    Mit vor Selbstmitleid zitternder Unterlippe wandte der Butler den drei Dschinn den Rücken zu und ging stumm durchs Zimmer.
    »Verstehe«, sagte er steif. »Also daher weht der Wind. Vielleicht sollte ich einfach hierbleiben und mich nach einer neuen Stelle umsehen.«
    Nachdenklich lehnte er die Stirn an die Fensterscheibe; jedenfalls so lange, bis die Scheibe aus dem Rahmen fiel. Erschrocken sprang er zurück, stieß gegen einen kleinen Tisch, warf eine Lampe um, rutschte aus und landete mit einem Plumps auf Zagreus. Nimrod half Groanin auf die Beine.
    »Sie missverstehen mich«, sagte Nimrod. »Es sind nicht Mr   Burtons Kenntnisse als Butler, die ich in Anspruch nehmen will, sondern seine Erfahrung als heiliger Mann.«
    »Sie meinen, ich werde nicht gefeuert, Sir?«, fragte Groanin.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Nimrod. »Mr   Burton ist ein Fakir. Und zwar ein sehr guter, wie ich glaube. Das sollte

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