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Die Kinder des Kapitän Grant

Die Kinder des Kapitän Grant

Titel: Die Kinder des Kapitän Grant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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wenn unsere Nachforschungen sich so weit ausdehnen …
    – Aber der Kapitän des Schiffes? …
    – Wird im Hafen von Melbourne meine Instructionen erwarten.
    – Gut, Mylord, rechnen Sie auf mich.
    – Ich rechne auf Sie, Ayrton«, antwortete Glenarvan.
    Der Quartiermeister der Britannia empfing die lebhaftesten Dankes bezeigungen seitens der Passagiere des Duncan. Die Kinder seines Kapitäns überhäuften ihn mit den zärtlichsten Liebkosungen. Alle waren glücklich über seinen Entschluß, bis auf den Irländer, der mit ihm einen einsichtigen und treuen Gehilfen verlor. Paddy begriff aber den Werth, den Glenarvan auf die Anwesenheit des Quartiermeisters legte, und gab sich dabei zufrieden. Glenarvan beauftragte ihn, die Transportmittel zu dem Zuge durch Australien zu besorgen, und die Passagiere gingen, nachdem diese Angelegenheit geordnet und das Zusammentreffen mit Ayrton verabredet war, an Bord zurück.
    Der Rückweg war ein sehr erfreulicher. Alles war verändert, jeder Zweifel geschwunden. Die kühnen Sucher sollten nun nicht mehr wie Blinde auf dieser Linie der siebenunddreißigsten Parallele wandern. Harry Grant hatte, daran war nicht zu zweifeln, eine Zuflucht auf dem Festlande gefunden, und Jedermann fühlte sich voll von der Befriedigung, welche die Gewißheit nach langem Zweifel verleiht.
    Unter günstigen Umständen konnte der Duncan schon in zwei Monaten Harry Grant an der schottischen Küste an’s Land setzen!
    Als John Mangles den Vorschlag, quer durch Australien und das mit den Passagieren zu reisen, unterstützte, rechnete er wohl darauf, daß auch er die Expedition diesmal begleiten werde. Er sprach darüber mit Lord Glenarvan. Er führte allerlei Argumente zu Gunsten seiner Absicht an, seine Ergebenheit für Lady Helena, für Se. Herrlichkeit selbst, seine Nützlichkeit als Ordner der Karawane und seine Unnöthigkeit als Kapitän an Bord des Duncan, endlich noch tausend vorzügliche Gründe, außer dem allerwichtigsten, von dem er Glenarvan nicht erst zu überzeugen brauchte.
    »Eine einzige Frage, John, sagte Glenarvan, haben Sie vollständiges Vertrauen zu Ihrem zweiten Officier?
    – Vollständiges, versetzte John Mangles. Tom Austin ist ein ganz guter Seemann. Er wird den Duncan an den Ort seiner Bestimmung führen, ihn mit Geschick ausbessern und am festgesetzten Tage zurückführen. Tom ist ein Sklave der Pflicht und der Disciplin. Nie würde er es auf sich nehmen, die Ausführung eines Befehles zu ändern oder zu verzögern. Ew. Herrlichkeit können auf ihn, wie auf mich selbst, zählen.
    – Zugestanden, John, sagte Glenarvan, Sie begleiten uns; denn es wird gut sein, fügte er lächelnd hinzu, daß Sie anwesend sind, wenn wir den Vater Mary Grant’s auffinden.
    – O, Ew. Herrlichkeit!« … stammelte John Mangles.
    Doch, das war Alles, was er sagen konnte. Er erbleichte einen Augenblick und ergriff die Hand, die ihm Lord Glenarvan darbot.
    Andern Tages kehrte John Mangles in Begleitung des Zimmermanns und einiger für den Transport von Lebensmitteln bestimmter Matrosen nach der Meierei Paddy O’Moore’s zurück. Er sollte mit Unterstützung des Irländers die Transportmittel in Ordnung bringen.
    Die ganze Familie, bereit, seine Anordnungen auszuführen, erwartete ihn. Ayrton war auch da und mit seinem erfahrenen Rath nicht sparsam.
    Paddy war über den Punkt mit ihm einverstanden, daß die reisenden Frauen den Weg mittels Ochsengespanns, die Herren aber zu Pferde machen sollten. Paddy war in der Lage, die Thiere und das Gefährte zu stellen.
    Das Fahrzeug war einer jener zwanzig Fuß langen Planwagen, der auf vollen Rädern, ohne Speichen und Felgen und ohne eisernen Radreifen, kurz auf vier einfachen Holzscheiben ruhte. Der Vorderwagen war mit dem Hintertheil nur auf sehr rohe und einfache Weise verbunden, so daß ein kurzes Wenden unmöglich war. Daran war eine fünfunddreißig Fuß lange Deichsel befestigt, an welcher der Länge nach sechs Ochsen paarweise Platz finden sollten. Die so angeschirrten Thiere zogen mit dem Kopfe und dem Nacken, indem ein Joch auf ihrem Nacken durch ein Quereisen mit einem Kummet in Verbindung stand. Es erforderte große Gewandtheit, dieses schmale, lange, hin-und herwiegende, zum Abweichen vom Wege geneigte Fuhrwerk zu lenken und diese Bespannung mit dem Treibstachel zu leiten. Ayrton hatte jedoch seine Lehrzeit auf der irischen Farm bestanden, und Paddy trat für seine Geschicklichkeit ein. Ihm wurde also die Rolle des Schaffners zu Theil.
    Das

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