Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Kapitän Grant

Die Kinder des Kapitän Grant

Titel: Die Kinder des Kapitän Grant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
Vom Netzwerk:
erwiderte John Mangles. Auch müssen die englischen Behörden von dem Schicksale des Duncan unterrichtet werden. Aber geben Sie nicht alle Hoffnung auf. Die von uns begonnenen Nachforschungen werde ich, anstatt sie aufzugeben, vielmehr allein wieder aufnehmen! Ich werde den Kapitän Grant wiederfinden oder bei dem Versuche untergehen!«
    Es war eine ernste Verpflichtung, welche John Mangles auf sich nahm. Mary ging darauf ein, und hielt dem jungen Kapitän die Hand hin, wie um den Vertrag zu vollziehen. Seitens John Mangles’ bedeutete er eine Aufopferung Zeit seines Lebens, seitens Mary’s eine unwandelbare Dankbarkeit.
    Noch an diesem Tage wurde die Abreise endgiltig beschlossen. Man wollte ohne Säumen Melbourne zu erreichen suchen.
    Am andern Tage erkundigte sich John Mangles nach den in der Abfahrt begriffenen Schiffen, wobei er auf eine häufige Verbindung zwischen Eden und der Hauptstadt von Victoria hoffte.
    Seine Erwartung wurde getäuscht. Schiffe waren nur wenige da. Drei bis vier Fahrzeuge, welche in der Twofold-Bai ankerten, bildeten die ganze Handelsflotte des Platzes, von denen aber keines nach Melbourne, Sidney oder Point-de-Galle bestimmt war. Nur in diesen drei Häfen Australiens aber konnte Glenarvan Schiffe finden, die in Ladung nach England wären.
    Die
Peninsular Oriental steam navigation Company
unterhält nämlich einen regelmäßigen Packetbootdienst zwischen diesen Plätzen und der Metropole Großbritanniens.
    Was war nun zu thun? Ein Schiff abwarten? Das hätte leicht sehr lange dauern können, denn die Twofold-Bai ist wenig besucht. Es gehen auf hoher See wohl viele Fahrzeuge an ihr vorüber, landen aber nicht daselbst.
    Glenarvan entschied sich nach manchen Ueberlegungen und Besprechungen dafür, auf den Wegen längs der Küste nach Sidney zu gehen, als Paganel noch einen Vorschlag machte, dessen sich Niemand versehen hätte.
    Der Geograph hatte der Bai von Twofold auch selbst einen Besuch abgestattet. Er wußte, daß eine Gelegenheit nach Melbourne oder Sidney fehlte. Von den drei Fahrzeugen auf der Rhede aber machte sich das eine nach Auckland, der Hauptstadt von Ika-na-Maoui, jener nördlich gelegenen Insel Neu-Seelands, segelfertig. Darauf hin schlug Paganel vor, das betreffende Schiff zu benutzen und nach Auckland zu gehen, von wo aus es leicht sein würde, mit einem Schiffe der Peninsular-Company nach Europa zurückzukehren.
    Dieser Vorschlag wurde in ernstliche Erwägung gezogen. Paganel verirrte sich jetzt nicht in jene Reihe von Unterstützungsgründen, mit denen er sonst so verschwenderisch war. Er beschränkte sich auf die Angabe der Thatsache unter der Hinzufügung, daß die Ueberfahrt nicht länger als fünf bis sechs Tage dauern könne. Die Entfernung von Australien bis Neu-Seeland beträgt in der That nur tausend (englische) Meilen.
    In Folge eines sonderbaren Zusammentreffens lag Auckland genau in der Linie des siebenunddreißigsten Breitengrades, dem die Forscher von der Küste Araukaniens an hartnäckig folgten. Sicher hätte der Geograph, ohne darum der Parteilichkeit geziehen zu werden, das als ein seinem Vorschlage günstiges Argument benutzen können. Wirklich war es ja eine ganz natürliche Gelegenheit, die steile, klippenreiche Küste Neu-Seelands zu besuchen.
     

    Die Brigg Macquarie. (S. 504.)
     
    Paganel wollte aber daraus keinen Vortheil ziehen. Nach zweifachem Mißgeschick mochte er eine dritte Auslegung des Documentes ohne Zweifel nicht wagen. Was hätte er demselben auch noch entnehmen sollen? In jenem war zweifellos ausgesprochen, daß dem Kapitän Grant ein »Continent« und nicht eine Insel als Zuflucht gedient habe. Neu-Seeland war aber eben nur eine Insel. Das erschien entscheidend. Doch, wie dem auch sei, ob aus diesem oder irgend einem andern Grunde, Paganel flocht seinem Vorschlage keinen Gedanken an eine neue Durchforschung Neu-Seelands ein. Er betonte nur, daß zwischen diesem Platze und Großbritannien regelmäßige Verbindungen beständen, deren sie sich bequem bedienen könnten.
    John Mangles unterstützte Paganel’s Vorschlag. Er empfahl seine Annahme deshalb, weil man die sehr zweifelhafte Ankunft eines Schiffes in der Twofold-Bai nicht abwarten könne. Vor allem Weiteren hielt er es aber für angezeigt, das von dem Geographen bezeichnete Schiff zu besuchen. Glenarvan, der Major, Paganel, Robert und er selbst nahmen also ein Boot, und schon nach wenigen Ruderschlägen waren sie an dem Schiffe, welches zwei Kabellängen vom Quai

Weitere Kostenlose Bücher