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Die Kinder des Ketzers

Die Kinder des Ketzers

Titel: Die Kinder des Ketzers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Klink
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schickt uns.» Das Wiesel ging vor ihm in die Knie. Es lächelte. Das Lächeln eines Henkers. «Er ist wütend auf dich. Ziemlich wütend. Es gefällt ihm gar nicht, wie du den Namen der Familie entehrst.»
    Sébastien kämpfte um Atem. «Paul kann mich mal!», japste er.
    «Von irgendetwas muss ich leben, und wenn er mir nicht dabei hilft, dann…»
    Er brach ab. Ein monströser Schatten türmte sich hinter dem Wiesel auf. Sein Degen! Warum hatte er Idiot auch seinen Degen abgelegt?
    Das Wiesel lachte. Ein helles Kinderlachen. «Sébastien, du könntest etwas mehr Einsicht zeigen», sagte er. «Wir sind beauftragt, dir besseres Benehmen beizubringen. Wie wir das tun, ist unsere Sache. Und du willst doch sicher nicht, dass Hervet das übernimmt, oder?»
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    Sébastiens Blick ging zu dem Hünen, der grinsend neben dem Wiesel stand, und dann zu seinem Degen, der in sicherem Abstand auf der Kommode lag. «Leute, Himmel, was ist denn schon so schlimm dabei?», verteidigte er sich. «Ich habe mir ein paar schöne Tage als Comte de Trévigny gemacht, na und? Ich habe mich durchaus so verhalten, dass es dem Namen der Familie zur Ehre gereicht, also –»
    Er kam nicht weiter. Der Hüne hatte ihn vom Boden hochgerissen und ihm die Faust in die Rippen gerammt. Mit einem Aufschrei klatschte Sébastien auf den Fußboden. Für einen Moment blieb er reglos liegen, spürte das Holz der Bohlen unter seiner Wange und den rasenden Schmerz an seinem Rippenbogen und fragte sich, ob es irgendeine Zukunft hatte, sich bewusstlos zu stellen. Unwahrscheinlich. So dumm waren die nicht.
    «Sébastie-en!» Das Wiesel. «Aufwachen, Sébastien. Unsere Unterhaltung ist noch nicht beendet.»
    Jemand packte ihn an den Armen, zog ihn in eine sitzende Stellung und lehnte seinen Oberkörper gegen das Bett. Er sah das Grinsen des Monstrums über seinem Gesicht. «Dummer Junge», sagte das Wiesel kopfschüttelnd. «Dummer, dummer Junge.»
    Lautlos öffnete sich in ihrem Rücken die Tür.
    Der Hüne lachte, ein tiefes Basslachen, wie das Grummeln eines drohenden Vulkanausbruchs. Seine linke Pranke packte Sébastien am Kragen. Die rechte war zur Faust geballt und holte aus. Etwas schlitterte über den Boden, am Stiefel des Wiesels vorbei, mitten durch die Beine des Hühnen und blieb liegen unter Sébastiens Hand. Festgehalten von der riesigen Klaue konnte er nicht sehen, was es war. Doch seine Hand erkannte den Griff seines Degens.
    Die Faust verharrte mittten im Schlag. «Kleinen Moment, Hervet», sagte Sébastien. Hervet gab einen eigentümlichen, gurgelnden Laut von sich. Der Grund war zweifellos Sébastiens Klinge, die an seiner Kehle lag.
    «Verflucht…» Blitzschnell hatte das Wiesel einen Dolch aus dem Gürtel gerissen.
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    «Waffe fallen lassen», sagte eine kalte Stimme in seinem Rücken. Das Wiesel drehte sich langsam um und starrte auf den dunkelhaarigen jungen Mann, der einen Degen auf ihn gerichtet hielt.
    «Einen Dolch, Parret?» Sébastien lachte auf. «Bei aller Liebe, so sehr habe ich meinen Bruder jetzt auch wieder nicht geärgert, dass er mich gleich ermorden lassen will. Du solltest deine Emotionen besser unter Kontrolle halten. Sonst schickt der gute Paul dich an den Galgen, statt dich zu bezahlen.»
    Das Wiesel grummelte etwa Unverständliches. Der Dolch klirrte auf den Boden.
    «So», sagte Arnac unbewegt, «und jetzt würde ich vorschlagen, dass ihr beiden Hübschen macht, dass ihr aus der Stadt kommt, sonst braucht ihr euch über den Galgen keine Gedanken zu machen.» Er drehte den Degen in seiner Hand. Parrets schwarze Augen funkelten wütend. «Wir sehen uns wieder, Sébastien. Sei vorsichtig mit dem, was du tust», zischte er und wandte sich zum Gehen. Der Hüne folgte mit einem unverständlichen Grunzen.
    «Ja, sicher», sagte Sébastien grinsend.
    Die Tür fiel ins Schloss. Sébastien ließ sich auf den Boden zurückfallen. «Auaaa!», stöhnte er. «Oh Himmel, tut das weh!»
    Arnac beugte sich zu ihm nieder. «Man sollte sich niemals allzu weit von seiner Waffe aufhalten, wenn man so nette Freunde hat», sagte er. «Die hätten dich fertig gemacht, wenn ich nicht zufällig vorbeigekommen wäre.»
    «Weiß ich», keuchte Sébastien. «Aber ich konnte doch nicht ahnen, dass die mich hier finden, ich…» Er brach ab und sah Arnac schuldbewusst an.
    «Du bist nicht der Comte de Trévigny», stellte Arnac fest. Sébastien seufzte. «Es gibt keinen Comte de Trévigny. Es gibt nur einen Baron de Trévigny, und auch der bin

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