Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Augenblick wurde die Tür aufgestoßen, und laute Stimmen übertönten
die Unterhaltung im Lokal. Colman erkannte drei Gesichter aus der Kompanie D,
Padawaski, einen hochgewachsenen, drahtigen Sergeanten mit schmalem, grimmigem
Mund und harten, schwarzen Augen in einem langen Gesicht mit dunklem Teint, und
zwei Corporals, deren Namen ihm nicht auf Anhieb einfielen. Sie hatten
getrunken, und Padawski konnte schon unter normalen Umständen bösartig sein.
Colmans frühere Freundschaft mit Anita hatte sich zu einer Zeit entwickelt, als
sie die Nähe von Colman und Hanlon gesucht hatte, weil Padawski sie belästigte.
Colman konnte sich verteidigen, wenn es darauf ankam, und Hanlon war nicht nur
Zugführer, sondern auch Nahkampfinstrukteur für die ganze Kompanie, und darum
sehr gut. Das alles zusammen war eine gute Abschreckung gewesen. Seither war
Padawski auf die beiden nicht gut zu sprechen.
    »Wer sind die?« fragte Jay, als er Colmans Anspannung spürte.
    »Üble Burschen«, zischte Colman durch die Zähne. »Sprich weiter. Schau
dich nicht um.«
    »Ist mir scheißegal«, schrie Padawski, als die drei zur Theke stürmten.
»Da scheiß ich drauf, verstehst du. Wenn der blöde Hund -« Er brach plötzlich
ab. »Sag mal, wen haben wir denn da? Blondköpfchen von Kompanie D. Das sind die
Scheißkerle, die so schlau sind, daß sie am ersten Tag eine ganze Übung
verpatzen.« Colman fühlte, wie der Boden vibrierte, als schwere Schritte auf
die Nische zukamen. Er nahm unter dem Tisch unauffällig die Füße auseinander
und setzte sich so zurecht, daß er sofort aufspringen konnte. Seine Finger
schlossen sich fester um die halbvolle Tasse Kaffee. Er hob den Kopf. Padawski
feixte ihn aus einem Meter Entfernung an.
    »Das ist privat«, murmelte er mit einer Stimme, die leise, aber drohend
klang. »Haut ab.«
    »He, Jungs, Blondköpfchen hat eine neue Freundin! Guckt euch das an.
Wollen Sie uns was erzählen, Colman? Ich hab' bei Ihnen ja immer meine Zweifel
gehabt.« Die beiden Corporals brachen in Gelächter aus. Einer von ihnen rammte
einen Tisch hinter sich. Der Mann, der dort saß, entschuldigte sich und verließ
hastig das Lokal. Im Hintergrund kam der Besitzer mit besorgter Miene hinter
der Theke hervor.
    Jay war blaß geworden und regte sich nicht. Colman funkelte Padawski an.
Padawskis Feixen wurde breiter. Bei einem Verhältnis drei zu eins, Jay
dazwischen, wußte er, daß Colman sitzenbleiben und einstecken würde. Padawski
starrte Jay aus größerer Nähe an und blies Bier atem über den Tisch.
    »He, Kleiner, möchtest du mal -«
    »Schluß«, fauchte Colman. »Ihr laßt ihn aus dem Spiel. Wenn ihr es auf
mich abgesehen habt, nehme ich es mit euch dreien auf, aber nicht hier. Er hat
nichts damit zu tun.«
    Der Besitzer eilte heran und zerknüllte nervös ein Wischtuch.
    »Hören Sie, ich will keinen Ärger. Ich will den Leuten nur was zu essen
verkaufen, ja? Sie wollen auch keinen Ärger. Also, warum gehen Sie nicht her -«
    »Ach, Ärger wollen die Burschen machen, wie?« fragte eine Stimme mit
einem Anflug irischen Akzents vom Eingang her. Bret Hanlon lehnte lässig an
einem Türpfosten. Seine blauen Augen glitzerten eisig. Seine riesigen Schultern
schienen fast die ganze Tür auszufüllen. Er wirkte völlig entspannt und
gelassen, aber Colman sah, daß er auf den Zehenballen balancierte und seine
Finger sich öffneten und schlossen. Die beiden Corporals sahen einander
betroffen an. Hanlos Erscheinen veränderte die Lage ein wenig. Padawski wirkte
unsicher, schien gleichzeitig aber auch nicht bereit zu sein, einen
schmählichen Rückzug anzutreten. Einige Sekunden lang, die sich wie Minuten
hinzogen, herrschte knisternde Spannung. Niemand rührte sich.
    Dann blieben die drei SD-Leute, die aus der Bar kamen, stehen, um
festzustellen, was vorging, und lieferten Padawski die Ausrede, die er
brauchte.
    »Wir verschwinden hier«, sagte er. Sie stolzierten zu dritt zur Tür.
Hanlon kam herein und trat zur Seite. Padawski blieb an der Tür stehen und
drehte sich halb herum, um Colman einen bösartigen Blick zuzuwerfen.
    »Ein andermal. Bei der nächsten Gelegenheit haben Sie nicht so viel Glück
.« Sie gingen. Die drei SD'ler draußen wandten sich ab und schlenderten davon.
    Hanlon kam heran und setzte sich in die Nische, während im Lokal wieder
Ruhe einkehrte.
    »Sie wußten, daß du hier bist, Steve. Ich habe sie im Rockefeller
miteinander reden hören. Da hielt ich es für besser zurückzukommen und ein
bißchen

Weitere Kostenlose Bücher