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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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mit dem Jungen alles in Ordnung ist«, sagte er.
    »Ja …«
    Judy glitt in den Schlaf hinüber, ohne Michaels Hand loszulassen.
    Die Einsatzbesprechung fand um fünf Uhr morgens in der FBI-Außenstelle in Eureka statt. Die Agenten vor Ort hatten sich ebenso eingefunden wie Angehörige der Polizei von Eureka und Vertreter aus dem Büro des County Sheriffs. Bei einer Razzia zieht das FBI stets gern örtliche Polizeikräfte hinzu, weil es dazu beiträgt, ein gutes Verhältnis zu den Ortsansässigen zu schaffen, deren Hilfe die lokale Polizei häufig benötigt.
    Im Del Norte County waren vier Kommunen ansässig, die in
    Kommunen und Gemeinschaften: Ein Führer zu genossenschaftlichem Leben
    verzeichnet waren. Das Datenmaterial des FBI hatte eine fünfte Kommune erbracht; auf weitere zwei
    hatten Einheimische die Beamten aufmerksam gemacht.
    Einer der örtlichen FBI-Agenten wies daraufhin, daß eine der Kommunen, Phoenix Village, nur acht Meilen vom Bauplatz eines geplanten Atomkraftwerks lag. Sind sie das? Judys Herz schlugschneller, und sie führte die Gruppe an, die die Razzia in Phoenix Village vornahm.
    Als sie sich dem Dorf näherten – der Streifenwagen des Sheriffs aus dem Del Norte County führte die kleine Kolonne aus vier Fahrzeugen an -, fiel die Müdigkeit von Judy ab. Sie fühlte sich wieder hellwach und voller Energie. Es war ihr nicht gelungen, das Erdbeben in Felicitas zu verhindern, nun aber konnte sie wenigstens dafür sorgen, daß es kein weiteres Beben gab.
    Eine Abzweigung von der Landstraße bildete die Zufahrt nach Phoenix Village; sie war mit einem säuberlich gemalten Schild gekennzeichnet, auf dem sich ein Vogel aus Flammen erhob. Es gab weder ein Tor noch einen Wachposten. Auf einer gut befestigten Straße fuhren die Wagen ins Dorf, umrundeten einen Kreisverkehr und hielten. Die FBI-Agenten sprangen aus den Fahrzeugen, fächerten aus, verteilten sich zwischen den Häusern. Jeder hatte eine Kopie des Fotos von Melanie und Dusty dabei, das bei Michael auf dem Schreibtisch gestanden hatte.
    Sie ist hier irgendwo, liegt wahrscheinlich mit Ricky Granger im Bett, schläft sich nach den Anstrengungen des gestrigen Tages aus. Hoffentlich haben die beiden Alpträume.
    Im Licht des frühen Morgens sah das Dorf friedlich aus. Es gab mehrere scheunenähnliche Gebäude sowie eine Traglufthalle. Die FBI-Agenten bezogen an den Vorder- und Hintereingängen Stellung, bevor sie an die Türen klopften. In der Nähe des Kreisverkehrs entdeckte Judy auf einer Holztafel eine gemalte Karte der Ansiedlung, auf der die einzelnen Häuser und andere Gebäude eingezeichnet waren. Es gab einen Laden, einen Massagesalon, eine Poststelle und eine Autowerkstatt. Außer fünfzehn Häusern waren auch Wiesen, Obstgärten, Spielplätze und ein Sportplatz zu sehen.
    So hoch im Norden war es kühl am Morgen, und Judy schauderte und wünschte sich, sie hätte etwas Wärmeres als ihren Hosenanzug aus Leinen angezogen.
    Sie wartete auf den Triumphschrei, der verkünden würde, daß einer der Agenten Melanie entdeckt hatte. Michael umrundete voller Nervosität den Kreisverkehr; sein Körper war steif vor Anspannung.
    Was für ein Schock, wenn man erfährt, daß die eigene Frau zur Terroristin geworden ist, zu einem Menschen, dessen Tod bejubelt wird, wenn ein Polizist ihn erschießt. Kein Wunder, daß Michael mit den Nerven fertig ist. Er hat sich sogar verdammt gut in der Gewalt.
    Neben der Tafel befand sich das Schwarze Brett des Dorfes. Judy las von einem Volkstanz-Kurs, der organisiert wurde, um Gelder für den Expanding Light Fireplace Fond zu beschaffen. Diese Leute hier besaßen eine bemerkenswert glaubwürdige Aura der Harmlosigkeit.
    Die FBI-Agenten waren in jedes Haus eingedrungen, hatten sich in jedem Zimmer umgeschaut und bewegten sich nun blitzschnell von Gebäude zu Gebäude. Nach wenigen Minuten trat ein Mann aus einem der größeren Häuser und kam zum Kreisverkehr herüber. Er war um die fünfzig, mit unordentlichem Haar und zerzaustem Bart. Er trug selbstgeschusterte Ledersandalen und hatte sich eine grobwollene Decke um die Schultern geschlungen. »Sind Sie hier der Verantwortliche?« fragte er Michael.
    Judy sagte: »Nein, das bin ich.«
    Der Mann wandte sich ihr zu. »Würden Sie mir bitte sagen, was hier vor sich geht?«
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Judy leicht zynisch. »Wir suchen nach dieser Frau.« Sie hielt dem Mann das Foto hin.
    Der Mann nahm es ihr nicht aus der Hand, warf nur einen Blick darauf. »Das

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