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Die Kinder von Erin (German Edition)

Die Kinder von Erin (German Edition)

Titel: Die Kinder von Erin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut W. Pesch
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Sohn des Barden Felimid. Er duckte sich, als fürchtete er, der Himmel könnte jeden Moment auf ihn herabfallen. Aber es geschah nichts. Die Sonne schien.
    »Eine Banshee?« Seine Tante Meg hatte ihm von den Banshees erzählt, den Geistern, die angeblich um das Haus heulten, wenn jemand gestorben war. Sie kämen, hatte sie gesagt um die Seele des Toten ins Jenseits hinüberzuholen. Und manchmal auch die eines Lebenden. Hagen hatte sich köstlich gegruselt bei diesen alten Geschichten. Jetzt war ihm nicht mehr so wohl zumute. Und dennoch: »Ich habe keine Angst vor Geistern!«, erklärte er.
    »Du bist ja selbst …«, begann Erc, stockte dann aber mitten im Satz. »Ich meine, du hast ja schon den schwarzen Hund besiegt«, schloss er lahm. »Kein Wunder …«
    Hagen spürte die Kluft zwischen sich und seinen neugewonnenen Freunden wachsen. »Erzählt mir etwas über Macha«, sagte er darum rasch, und um seine eigene Unwissenheit nicht allzu deutlich zu machen, fügte er hinzu: »Ich will eure Version der Geschichte hören. Was wisst ihr darüber?«
    Erst kamen die Worte zögerlich, dann überboten sich die Jungen gegenseitig mit immer neuen Einzelheiten.
    »Sie war eine Zauberin …«
    »… und sie hatte einen Speer, der sie unbesiegbar machte.«
    »Sie war die Braut des Königs der dunklen Menschen …«
    »… die gibt es immer noch hier. Typen wie Cormac hier. Nicht braun- oder rothaarig wie die meisten von uns. Wir nennen sie auch die schwarzen Gälen, aber sie waren schon hier, bevor die Gälen kamen.«
    »Aber sie war eine vom Zaubervolk, von den … den …«
    »… den Tuatha Dé Danann.« Das war Erc, der die alten Legenden kannte.
    »Er hatte sie im Kampf gewonnen. Der König, meine ich. Aber sein Volk war besiegt worden. Und darum ist es hierhergezogen. Vielleicht ist sie auch freiwillig mit ihm gekommen. Oder als Preis für irgendwas, ich weiß es nicht.«
    »Jedenfalls hat man sie hier nicht geliebt«, brachte Follaman etwas Ruhe in das aufgeregte Gerede. »Und darum hat sie sich immer häufiger zurückgezogen, in die Hügel. Und als sie dann schwanger war, da sagten die Leute, es wäre gar nicht das Kind des Königs, sondern ein Erdgeist hätte ihr beigelegen – ein Hirsch, ein Stier, ein Eber; mit allem wollte man sie in den Wäldern gesehen haben.«
    »Der König aber glaubte an seine Frau«, nahm Laeg den Faden auf, »und um ihre Unschuld zu beweisen, forderte er ihren schärfsten Kritiker zu einem Gottesurteil heraus. Dreimal sollte er den Hügel umkreisen, der heute Emain Macha heißt, auf seinem Streitwagen, und sie sollte mit ihm um die Wette laufen, zu Fuß. Und wenn sie gewänne, dann sollte keiner mehr zweifeln, dass Machas Kind sein eigenes sei.«
    »Eine komische Wette«, konnte Hagen sich nicht enthalten einzuwerfen. »Und außerdem, die Frau war doch schwanger, oder nicht?«
    »Aber sie war eine Zauberin«, erklärte ihm Laeg ganz ernsthaft. »Und er glaubte an sie.«
    Hagen sagte nichts. Plötzlich musste er an Gunhild denken. Ob die auch an ihn glaubte? Ob sie noch daran glaubte, dass er kommen würde, um sie zu retten? Ob sie überhaupt noch lebte?
    »Und wie ist die Sache ausgegangen?«, fragte er schließlich.
    Conall Cearnach ergriff das Wort. »Dreimal umkreisten sie den Hügel. Und beim ersten- und beim zweitenmal war Macha stets einen Schritt voraus. Beim drittenmal jedoch, als die Runde fast vollendet war, da …«
    »… da b-b-brachen ihre W-w-wasser …«, sagte Cuscrid.
    Hagen hatte diesen Ausdruck noch nie gehört, aber er konnte sich denken, was jetzt kam.
    »… und sie gebar einen Sohn.«
    »Ich hatte gedacht, sie starb.«
    »Ja, sie starb«, sagte Conall. »Aber bevor sie starb, verwandelte sie sich. Sie stülpte ihr Inneres nach außen, und das war schrecklich anzuschauen. Und sie tat einen schrecklichen Fluch: dass Ulad eines Tages so hilflos daliegen würde wie eine Frau in den Wehen, wenn der Feind käme. Und darum üben sich die Krieger von Ulad jeden Tag im Waffenkampf, um auf diesen Augenblick vorbereitet zu sein.«
    »Sie aber hat man dort bestattet auf dem Hügel, der seitdem ihren Namen trägt. Und man hat große Steine um den Hügel gesetzt, damit sie diesen Bannkreis nicht verlassen kann. Denn seitdem hört man in Mondnächten ihr Heulen, weil sie immer noch keine Ruhe gefunden hat.«
    Eine tolle Story, wollte Hagen sagen, als sein Blick auf das kleine Lagerfeuer fiel. »Au, verdammt! Mein Fisch ist halb verkohlt.«
    »Dann schmeckt er am besten!«, rief

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