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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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nicht meine, das sind Ardus Fürze«, widersprach Gorian.
    »Komisch, dass sie von deiner Seite des Wagens ausgehen«, sagte Ossacer.
    »Das tun sie doch gar nicht. Wie willst du das wissen?«
    »Ganz einfach, ich kann die Spuren in der Luft verfolgen.«
    »Nein, das kannst du nicht, niemand kann das.«
    »Wenn du es nicht kannst, heißt das noch lange nicht, dass es niemand kann. Ich kann es.«
    »Du kannst nichts, was ich nicht auch könnte.«
    »Du bist immer noch nicht gut darin, Menschen zu heilen. Nur bei nutzlosen Tieren kannst du es.«
    »Wie bei dem, das diesen Wagen zieht. Wenn es tot umfällt, musst du dir das Joch über die Schultern legen.«
    »Und wer steuert den Wagen, wenn der Fahrer stirbt?«
    »Vielleicht kannst du das mit der Kraft deines Geistes tun, wenn du so verdammt schlau bist.«
    »Tja, das könnte ich vielleicht sogar. Vielleicht kannst du es aber nicht.«
    »Oh, du meinst, wie ich auch den Adler nicht steuern konnte? Mach dich nicht lächerlich.«
    »Ein Ochse ist viel größer als ein Adler.«
    »Das hat mit Willenskraft und nichts mit Körpergröße zu tun, Ossacer. Ich muss dir das wohl immer wieder erklären, weil du so dämlich bist.«
    »Guter Gott, der mich umfängt, nun haltet den Mund!«, brüllte Jhered.
    Darauf herrschte betretenes Schweigen, das von einzelnen Jubelrufen und Applaus durchbrochen wurde. Die hintere Plane ruckte, und Menas steckte den Kopf herein.
    »Alles in Ordnung hier drinnen?«, fragte sie.
    »Ich wollte dich nicht erschrecken«, sagte Jhered. »Ja, alles in Ordnung. Wir unterhalten uns nur ein wenig über menschliche Reife.«
    Nachdem Menas sich zurückgezogen hatte, wandte Jhered sich wieder an die Aufgestiegenen, die ihn etwas ängstlich beobachteten. Ihm fiel etwas ein, und obwohl es ein gewisses Risiko darstellte, konnte er es sich nicht verkneifen.
    »Ossacer, wenn dich die Gerüche, die irgendwelchen Ärschen entfleuchen, so sehr stören, könntest du dann nicht einfach die Energiebahnen der Chemikalien aufspüren, die den üblen Gerüchen entsprechen, und sie in etwas Erträglicheres verwandeln?« Er zuckte mit den Achseln. »Das könntest du doch, oder?«
    »Es spricht nichts dagegen«, stimmte Ossacer zu. »Nur, dass es schade wäre, die Energie auf etwas so Triviales zu verschwenden.«
    »Du sagst es«, knurrte Jhered. »Vielleicht könntet ihr in Zukunft etwas mehr darüber nachdenken, wie man Probleme löst, und etwas weniger über die Probleme jammern. Dann wären wir vielleicht alle glücklicher, nicht wahr?«
    Widerstrebend nickten sie und murmelten zustimmend, worauf Jhered zufrieden grunzte und sich setzte, um die Beine quer durch den Wagen auszustrecken.
    »Hört mal, irgendwann wird der Augenblick kommen, in dem euch nichts anderes übrig bleibt, als allen anderen das volle Ausmaß eurer Kräfte zu zeigen. Vielleicht habe ich mich auch geirrt, und es reicht nicht aus, um den Krieg zu beenden. Vielleicht kommt etwas ganz anderes dabei heraus. Aber dieser Augenblick ist nicht mehr fern, und ihr müsst dafür bereit sein. Wir haben über alle möglichen Entwicklungen des Krieges gesprochen, und ich glaube, dass der Krieg immer noch das Umfeld bietet, in dem ihr am ehesten an die Öffentlichkeit treten könnt. Da wir zusammen mit diesem Heer reisen, steigt die Wahrscheinlichkeit sogar noch, denn die Truppe will bei nächster Gelegenheit gegen die Feinde kämpfen.
    Ich bitte euch nur um Folgendes. Richtet all eure Bemühungen darauf, so schnell wie möglich bereit zu sein, weil ihr möglicherweise keine große Vorwarnzeit bekommt. Lasst eure Zankerei bleiben und verzichtet darauf, die armen Bürger zur Weißglut zu reizen, die in eurer Nähe marschieren. Und am wichtigsten: Wenn Roberto Del Aglios sich herablässt, euch zu besuchen, was er eines Tages sicherlich tun wird, dann sollt ihr höflich, ehrerbietig und respektvoll sein. Er ist der Sohn der Advokatin. Ihn auf eurer Seite zu haben, wäre äußerst wertvoll. Was meint ihr?
    Nein, du nicht, Gorian. Ich weiß schon, was du denkst, auch ohne zu fragen. Ganz so einfach ist es nicht. Eine willkürliche Demonstration deiner Kräfte ist nicht die Antwort. Glaube es mir.«
    Falls sie noch irgendwelche Fragen hatten, so waren sie im Handumdrehen vergessen. Draußen rief jemand einen Befehl, und im ganzen Heer wurden Trompetensignale gegeben. Tausende Füße und Hufe trampelten, eine große Kavallerieabteilung galoppierte vorbei. Wagen folgten ihnen. Ihr eigener Wagen blieb stehen. Die

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