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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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trank einen Schluck von dem bitter schmeckenden Kaffee. Es war kein entkoffeinierter, was sie später möglicherweise würde büßen müssen, aber es war ihr egal. »Also, was halten Sie davon?«, fragte er.
    »Es ist nicht allzu ungewöhnlich, dass ein Mädchen in ihrem Alter exhibitionistisch veranlagt ist.« Sie schwieg einen Moment. »Allerdings ist mir so etwas wie das hier noch nie begegnet.« »Ich frage mich, wer alles davon weiß.« »Ihre Eltern vermutlich nicht. Sollten wir Teri fragen?« Rebus dachte nach. »Wie kommt man da hin?« Er zeigte auf den Bildschirm. »Es gibt Listen mit Homepages. Sie braucht bloß einen Link zu setzen und vielleicht eine Beschreibung liefern.« »Schauen wir mal nach.«
    Also verließ Siobhan die Seite und begab sich im Cyberspace auf die Suche, indem sie die Worte »Miss« und »Teri« eingab. Eine lange Liste mit Treffern war das Ergebnis, von denen die meisten zu Porno-Websites führten oder zu Leuten, die Terry, Terri oder Teri hießen. »Es könnte eine Weile dauern.« »So sieht also das aus, was mir entgeht, weil ich kein Modem besitze?« »Hier sind alle Spielarten menschlicher Existenz vertreten, und die meisten davon sind ein klein bisschen deprimierend.« »Genau das Richtige nach einem Tag in der Tretmühle.« Ihr Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck, den man fast als Lächeln hätte deuten können. Rebus streckte demonstrativ die Hand nach dem Tablett aus.
    »Ich glaube, ich hab's«, sagte Siobhan ein paar Minuten später. Rebus sah auf die Worte, unter denen sie mit dem Fingern entlang fuhr.
    Myss Teri - besucht meine 100% unpornographische (sorry, Jungs!) Homepage! »Warum >Myss    »Vielleicht waren alle anderen Schreibweisen schon vergeben. Meine Mail-Adresse lautet >66Siobhan<.« »Weil fünfundsechzig Siobhans eher da waren?« Sie nickte. »Und dabei dachte ich immer, ich hätte einen seltenen Namen.« Siobhan hatte den Link angeklickt. Teri Cotters Homepage baute sich auf. Es war ein Foto von ihr in voller Goth-Montur zu sehen, auf dem sie die Hände neben das Gesicht hielt, die offenen Handflächen dem Betrachter zugewandt. »Sie hat sich Pentagramme auf ihre Hände gezeichnet«, bemerkte Siobhan. Rebus sah genauer hin: je ein fünfzackiger Stern, umgeben von einem Kreis. Keine weiteren Fotos, nur ein kurzer Text, der eine Auflistung von Teris Interessen enthielt, die Information, auf welche Schule sie ging sowie den Hinweis: »Ihr könnt mich meistens am Samstagnachmittag in der Cockburn Street bewundern...« Es gab die Möglichkeit, ihr eine E-Mail zu schicken, einen Eintrag in ihr Gästebuch zu schreiben oder verschiedene Links anzuklicken, von denen die meisten den Besucher zu anderen Goth-Seiten weiterleiten würden, einer jedoch »Tor zur Finsternis« benannt war. »Da landet man bestimmt bei der Webcam«, sagte Siobhan. Um sicherzugehen, probierte sie den Link aus. Auf dem Bildschirm erschienen die bekannten Worte: WILLKOMMEN IN MEINER FINSTERNIS! Ein weiterer Klick - und sie befanden sich wieder in Teri Cotters Zimmer. Inzwischen lag sie auf dem Rücken, den Kopf gegen das Kopfbrett gelehnt, die Knie hochgezogen. Sie schrieb etwas in ein Ringbuch. »Sieht nach Schularbeiten aus«, sagte Siobhan.
    »Vielleicht auch ihre Sammlung von Zaubertränken«, meinte Rebus. »Jeder, der ihre Homepage besucht, erfährt, wie alt sie ist, auf welche Schule sie geht und wie sie aussieht.« Siobhan nickte. »Und wo sie sich Samstagnachmittag aufhält.« »Ein gefährliches Hobby«, murmelte Rebus. Er dachte daran, wie leicht sie die Beute eines der Jäger werden konnte, die sich in der Stadt herumtrieben.
    »Vielleicht ist das für sie der Reiz an der Sache.« Rebus rieb sich erneut die Augen. Er erinnerte sich an die erste Begegnung mit ihr. Daran, dass sie gesagt hatte, sie sei neidisch auf Derek und Anthony... und an ihre Bemerkung zum Abschied: Sie können mich jederzeit sehen. Jetzt war klar, was sie damit gemeint hatte. »Genug gesehen?«, fragte Siobhan und klopfte dabei gegen den Bildschirm.
    Er nickte. »Ihre spontane Einschätzung, DS Clarke?« »Tja... falls sie und Herdman ein Liebespaar gewesen sind, und/a//s Herdman zur Eifersucht geneigt hat...« »Das ergibt nur Sinn, wenn Anthony Jarvies von der Homepage gewusst hat.« »Jarvies war Dereks bester Freund: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Derek ihm nicht davon erzählt hat?« »Gutes Argument. Das sollten wir überprüfen.« »Und noch einmal mit Teri reden?« Rebus

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