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Die Klinge der Träume

Die Klinge der Träume

Titel: Die Klinge der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Besuchern, vielleicht sogar dreimal so viel, und für morgen gilt das Gleiche. Die Leute können bei einem Besuch gar nicht alles sehen, und hier können sie es sich leisten, zweimal zu kommen. Mundpropaganda, Cauthon. Mundpropaganda. Das bringt genauso viele wie Aludras Nachtblüten. Ich fühlte mich fast wie ein Ta'veren, so wie sich die Dinge entwickeln. Ein großes Publikum und die Aussicht auf noch mehr. Ein Schutzbrief von der Hochlady.« Luca verstummte abrupt, wirkte peinlich berührt, als wäre ihm gerade erst wieder eingefallen, dass Mats Name in dem Brief von jedem Schutz ausgeklammert wurde.
    »Vermutlich würde es Euch gar nicht gefallen, ta'veren zu sein«, murmelte Mat, woraufhin Luca ihm einen seltsamen Blick zuwarf. Er schob einen Finger hinter das schwarze Seidentuch, das die Narbe der Henkersschlinge verbarg, und zog daran. Einen Augenblick lang hatte sich das Ding zu eng angefühlt. Er hatte eine Nacht mit düsteren Träumen über flussabwärts treibende Leichen hinter sich und war zu dem Rattern der Würfel in seinem Kopf erwacht, was immer ein schlechtes Zeichen war, und jetzt schienen sie härter als je zuvor über die Innenseite seines Schädels zu tanzen. »Ich kann Euch genauso viel bezahlen, wie Ihr mit jedem Auftritt zwischen hier und Lugard einnehmen würdet, ganz egal, wie viele Besucher kommen. Zusätzlich zu dem, was ich Euch dafür versprochen habe, wenn Ihr uns nach Lugard bringt.« Wenn der Zirkus nicht dauernd anhalten würde, könnten sie die Zeit, die es dauerte, um nach Lugard zu gelangen, um mindestens drei Viertel reduzieren. Sogar noch mehr, sollte er Luca davon überzeugen können, den ganzen Tag auf der Straße zu bleiben statt nur den halben, so wie sie es jetzt taten.
    Luca schien die Idee zu gefallen, er nickte nachdenklich, aber dann schüttelte er den Kopf mit einem Bedauern, das offensichtlich gespielt war, und breitete die Hände aus. »Und wie würde das aussehen, ein Wanderzirkus, der niemals anhält, um eine Vorstellung zu geben ? Es würde verdächtig aussehen, das würde es. Ich habe den Freibrief, und die Hochlady wird zu meinen Gunsten sprechen, aber Ihr wollt bestimmt nicht, dass die Seanchaner auf uns aufmerksam werden. Nein, so ist das sicherer für uns.« Er dachte nicht an Mat Cauthons verdammte Sicherheit, er dachte daran, dass seine verdammten Vorstellungen ihm möglicherweise mehr einbrachten als das, was Mat ihm zahlte. Davon abgesehen war es ihm genauso wichtig wie Gold, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, so wie jedem Künstler. Ein paar Schausteller sprachen davon, was sie machen würden, wenn sie sich zur Ruhe setzten. Luca nicht. Er wollte weitermachen, bis er mitten in einer Vorstellung tot umfiel. Und er würde dafür sorgen, dass er dabei das größtmögliche Publikum hatte, wenn es so weit war.
    »Es ist fertig, Valan«, sagte Latelle zärtlich, als sie den Topf mit einem Tuch, das ihre Hände schützte, vom Herd nahm und ihn auf dem Tisch auf einer dicken, gewebten Unterlage absetzte. Zwei Plätze waren bereits gedeckt, weiß glasierte Teller und Silberlöffel. Luca musste Silberlöffel haben, wenn sich alle anderen mit Zinn oder Messing oder sogar Horn oder Holz zufrieden gaben. Die weiße Schürze über dem sternübersäten blauen Kleid der Bärendompteurin mit dem harten Zug um ihren Mund und dem strengen Blick sah schon merkwürdig aus. Vermutlich wünschten sich ihre Bären, Bäume zum Hinaufklettern zu haben, wenn sie sie streng ansah. Seltsamerweise sprang sie förmlich, um für das Wohlergehen ihres Mannes zu sorgen.
    »Wollt Ihr mit uns essen, Meister Cauthon?« In diesen Worten lag kein Willkommen, tatsächlich sogar das genaue Gegenteil, und sie machte keine Anstalten, zu dem Geschirrschrank zu gehen.
    Mat entbot ihr eine Verbeugung, was ihre Miene noch mürrischer machte. Er war der Frau nie anders als ausgesprochen höflich begegnet, aber sie wollte ihn einfach nicht mögen. »Ich danke Euch für die freundliche Einladung, Frau Luca, aber danke, nein.« Sie grunzte. So viel zur Höflichkeit. Er setzte den Hut mit der kurzen Krempe auf und ging, und die Würfel klapperten fröhlich weiter.
    Lucas großer Wagen, der rot und blau funkelte und mit goldenen Sternen und Kometen übersät war, ganz zu schweigen von den Mondphasen in Silber, stand so weit wie nur möglich von den stinkenden Tierkäfigen und den Pferdekoppeln entfernt. Er war umgeben von niedrigeren Wagen, kleinen Häusern auf Rädern, größtenteils fensterlos

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