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Die Klinge des Löwen 03

Die Klinge des Löwen 03

Titel: Die Klinge des Löwen 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Weil
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Dingen
ungehindert ihren Lauf ließ, war Hacko nun wiederum nicht.
Gerade deshalb hoffte er, daß Dietrich ihm aus der Patsche
helfen könnte.
    "Hör
mir zu, Hacko", sagte Dietrich nach einer Weile. "Wir
müssen Zeit gewinnen für das, was ich mir gerade überlegt
habe. Du berichtest diesem Feinel, daß man hier auf der
Ortenburg zu der Einsicht gelangt sei, künftig mit den Slawen
zusammenzuarbeiten. Das gibt uns Zeit bis morgen mittag. Und wenn du
jetzt zurückgehst, verweile bei den Aufbauten, hinter denen wohl
nur wenige Krieger zurückgeblieben sind, um den Tribock zu
bewachen. Zeige ihnen deine Waren und tue so, als wolltest du ihnen
etwas verkaufen. Mir geht es darum, sie für kurze Zeit
abzulenken. Kannst du das tun?"
    "Aber
natürlich!" sagte der Dicke beflissen. "Diese Kerle
sind sowieso froh über jede Art von Abwechslung."
    "Gut.
Anschließend machst du dich so schnell wie möglich auf den
Weg zu meiner Gemahlin und warnst sie, daß die Thiersburg ins
Blickfeld der Slawen geraten und deshalb erhöhte Wachsamkeit
geboten sei. Sollte man dich bei den Slawen fragen, wohin du gehst,
dann verweise auf deinen Karren und sage, du wolltest in der näheren
Umgebung ein bißchen Handel treiben."
    "Die
fragen mich nicht, wohin ich gehe. Aber was soll ich, wenn ich wieder
zurück ins Slawenlager komme, diesem Feinel erzählen?"
fragte Hacko mit bekümmerter Miene. "Ich kriege doch meinen
Passierschein nur, wenn ich ihm auch berichte, wie es auf Eurer
eigenen Burg aussieht..."
    Nachdenklich
sah Dietrich vor sich hin, ehe er antwortete: "Mach' ihm klar,
daß du das Dokument wegen der herumstreifenden Slawenkrieger
jetzt schon benötigst. Wenn du dich nicht ausweisen könntest,
würdest du die Thiersburg nie ereichen und er bekäme somit
keinerlei Kenntnis von deren Stärke. Er wird dir dann den
Passierschein schon aushändigen und dich laufen lassen. Wenn das
geschehen ist, hältst du dich am besten eine Weile fern von
hier, damit man dich nichts mehr fragen kann. Vielleicht sieht in ein
paar Tagen alles anders aus. Wenn nicht, kannst du den Slawen immer
noch erzählen, die Thiersburg sei stark befestigt."
    "Das
ist sie ja auch!" rief der Händler. "Als ich das
letzte Mal dort war, wimmelte es förmlich von Bewaffneten!"
    Dietrich,
der nichts von jener Aktion wußte, bei der Adelheid einfach das
Gesinde bewaffnet hatte, um Hacko zu täuschen, konnte mit dessen
Bemerkung nichts anfangen. Er hielt sie für eine der üblichen
Schmeicheleien des Händlers und ging deshalb nicht weiter darauf
ein. Statt dessen sagte er: "Bevor wir auseinandergehen,
beschreibe mir den Ort, wo Weib und Kinder des Ullenburgers sind. Du
weißt hoffentlich, wo sie festgehalten werden?"
    "Nun,
wie Ihr Euch denken könnt", sagte Hacko zögernd,
"werden sie streng bewacht. Die Slawen haben - von hier aus
gesehen - am Ende des Lagers und hart neben dem neuen Weg ins Tal
eine primitive Hütte errichtet, in der sich die Gefangenen
befinden. Ich bezweifle, daß es möglich ist, den Ort
ungesehen zu erreichen. Die Hütte wird ständig von zwei
Kriegern bewacht, und deren Kumpane halten sich meistens auch in
unmittelbarer Nähe auf."
    Hacko
betrachtete den Ritter forschend. "Wollt Ihr einen
Befreiungsversuch wagen?"
    "Das
wird sich zeigen", wich Dietrich aus. "Aber bleibe noch
eine Weile hier, bis ich zurückkomme!"
    Er
wandte sich ab und ließ seinen Knappen rufen, der sich im
Torturm aufhielt. Als dieser mit neugieriger Miene auftauchte, gab er
ihm einen Wink, ihm zu folgen. Er wollte nicht, daß Hacko etwas
von dem vernahm, was er mit Roland zu besprechen hatte, denn ganz
traute er dem dicken Händler nicht. Außerdem beabsichtigte
er sowieso, den Kämmerer in der Burg aufzusuchen.
    "Hör
mal zu", sagte Dietrich, als sie auf dem Weg zum Palas außer
Hörweite waren. "Würdest du dir zutrauen, allein zur
Geroldseck zu reiten?"
    Der
Knappe sah seinen Herrn einen Moment erstaunt an, bis er begriffen
hatte, was dieser von ihm verlangte. Er nickte eifrig und sagte:
"Klar. Das kann ich! Aber wie komme ich ungesehen aus der Burg?"
    "Ob
das ungesehen möglich ist, weiß ich noch nicht. Auf jeden
Fall mußt du schnell reiten. Ich gebe dir ein Handpferd mit,
damit du die Rosse wechseln kannst."
    "Prima",
sagte der Knappe, und bekam vor Eifer rote Ohren. "Darf ich
Greif mitnehmen?"
    Dietrich
überlegte und sagte dann: "Ja, den kannst du mitnehmen.
Vielleicht ist er sogar eine Hilfe für dich."
    "Und
wann soll es losgehen?"
    "Ich
weiß es noch nicht, aber sehr

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