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Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Titel: Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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aufgeschreckte Kaninchen auseinanderstoben. Nur der Vierte Offizier blieb am Steuerrad stehen.
    Axel erkannte sofort, daß der Schaden in der Elektronik noch nicht behoben war. Die meisten Bildschirme der Geräte waren dunkel. „Funktionieren Radar und Echolot noch immer nicht?“ erkundigte er sich. Kapitän Gray mußte Farbe bekennen: „Das Echolot ist nicht so wichtig. Wir befinden uns über einer besonders tiefen Stelle des Meeres. Vor Sandbänken braucht man hier nicht auf der Hut zu sein. Wichtig sind das Radar und vor allem das Funkgerät. Die gesamte Anlage ist gestört. Wir können weder funken noch empfangen. Es ist in diesem Gebiet zur Zeit tatsächlich mit Eisbergen zu rechnen.“
    Axel bestaunte einige alte Instrumente, die aus blitzendem Messing waren und sich zwischen den modernen Computern wie Dinosaurier ausnahmen. Er entdeckte auch einen Schalthebel, mit dem die Schubstärke der Motoren geregelt werden konnte. Der Hebel stand auf voller Kraft. „Ist dieses Ding da in Funktion?“ erkundigte sich der Knickerbocker. Der Kapitän nickte. Axel kam das seltsam vor. „Wenn Sie mit Eisbergen im Wasser rechnen müssen, warum fahren Sie dann mit voller Kraft?“ Die Frage ihres Kumpels leuchtete selbst einer Landratte wie Lieselotte ein. Nervös knabberte sie an ihren Zopfspitzen.
    Ein Matrose polterte auf die Kommandobrücke und teilte aufgeregt in englisch etwas mit. Lieselotte verstand genug, um zu kapieren, daß er von Poppi sprach. Nachdem mehrere Male von Kabine 233 die Rede gewesen war, zeigte der Matrose die blutige Bißwunde an seiner Hand. Er war also von Emil gebissen worden. „Was ist los?“ wollte Lilo erfahren.
    Axel war an das große Fenster getreten, das sich über die gesamte Breitseite der Kommandobrücke zog, und blickte in die Nacht hinaus. Wie ein rauher, schwarzer Teppich lag das Meer vor ihm. Auf dem Vorderdeck, wo der schreckliche Kampf stattgefunden hatte, brannten heute zwei starke Scheinwerfer, die einen leichten Glanz auf die Wellen zauberten.
    „Dort... dort vorne...!“ Axel begann zu schreien und drückte sein Gesicht gegen das Fenster. „Dort vorne... da... etwas Schwarzes... eine schwarze Masse... ein Berg... Vorsicht!“ Der Kapitän stürzte herbei und starrte neben Axel in die Dunkelheit hinaus. Die Beleuchtung des Schiffes war hell genug, um eine riesige zackige Kuppe erkennen zu lassen, die aus dem Wasser ragte. „Hart Backbord!“ schrie der Kapitän. Der Offizier warf das Steuerrad herum. Lilo war neben Axel getreten und hatte den
    Eisberg fixiert, auf den die „Titanic II“ zusteuerte. Sie schien die Bugspitze hypnotisieren zu wollen: „Beweg dich doch endlich zur Seite! Mach schon! Los!“ Aber das Schiff war zu groß und zu träge, um schnell manövriert werden zu können. Das Unheil nahm seinen Lauf: die „Titanic II“ kam dem gefährlichen Berg immer näher.
    Endlich, endlich begann sich der Luxusdampfer nach links zu bewegen. „Ja... ja... weiter!“ jubelten die Knickerbocker. Das Schiff schien doch noch ausweichen zu können. Der Eisberg rutschte im Sichtfeld immer weiter nach rechts. „Im letzten Moment!“ schrien Axel und Lieselotte und sprangen vor Freude und Glück, als ein unheimliches Knirschen ertönte und das Schiff nach links gestoßen wurde. Auf das Vorderdeck und auf das Deck rechts von der Kommandobrücke prasselte ein Regen aus Eisstücken nieder. Es traf also zu, daß sieben Achtel eines Eisberges unter Wasser liegen. Diesen riesigen Teil hatte die „Titanic“ gestreift. Aber hatte sie ernsthaft Schaden genommen, oder war der Zusammenstoß glimpflich verlaufen?
    Für einige Sekunden herrschte auf der Kommandobrücke atemlose Stille. Dann flammten zahlreiche rote Lampen auf. Eine Sirene ertönte und stieß in Sekundenabständen schrille Töne aus. „Wir haben ein Leck! Es ist mindestens 60 Meter lang. Wasser dringt ein!“ kam eine Männerstimme aus einem Lautsprecher.
    „Alle Passagiere sofort an Deck. Die Rettungsboote klar machen!“ befahl der Kapitän. Die Vorhersage der rotblonden Frau schien sich zu bewahrheiten: Die „Titanic II“ sank!

 
     
Entdeckungen
    Kapitän Gray verließ die Kommandobrücke und rannte nach unten. Die beiden Knickerbocker hefteten sich an seine Fersen. Sie wollten zu Herrn Schroll zurück. Außerdem mußten sie Poppi finden. Zu ihrem Entsetzen bekam das Schiff bereits Schlagseite. Es neigte sich nach Steuerbord, und die Böden waren mit einem Mal alle schief. In den Gängen herrschte

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